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Dienstag, 7. Februar 2006

kimera - tightrope

zum cd-release werd ich mich nicht mehr äußern, dass wurde schon äußerst treffend von frau chrismuh und herrn nomolos erledigt. also stürz ich mich ohne rücksicht auf verluste in die cd.

beginnen wir mit dem ersten, dem opener read me. scheinbar eineinhalb minuten kampfansage. treibend und die spannund anheizen, kurz und prägnant. der wechsel zu fire ist entsprechend schnell aber groß - da sich hier sozusagen der erste hit findet. effektvolle breaks, ein refrain der zum mitwippen zwingt und nach kürzester zeit zum mitsingen animiert. 'meet me in the suicide booth' ist die erste phrase, die sich in den kopf einbrennt, 'i hate it so much more when you are here and there's no fire anymore' wird man dann erst recht nicht mehr so schnell los.

bei my fault fällt auf, dass die zweite gitarre etwas im hintergrund verschwimmt. was anfangs ungewohnt ist, da bei konzerten mit ihrem einsatz ein ordentlicher schub durch die menge geht. der ist auf cd allerdings beim start des refrains angesiedelt - dramaturgisch durchaus sinnvoll, die wirkung entfaltet sich auch hier. sehr gute backing-vocals von babsi (of loony brain fame) darf man bei the bill is outstanding bewundern.

it took much too long until it never happened liest sich nicht nur schön, war nicht nur ein äußerst stimmungsvoller start für die live cd-präsentation, es ist auch eine sinnvoll eingesetzte ruhephase im album. kurz durchatmen, hinsetzen, einsinken. die nackenmuskulatur kurz entspannen - zum beispiel für show-off, bei dem man nur mit großer selbstbeherrschung seine gliedmaßen in zaum halten kann. wasted setzt dann etwas fort, was sich beim schreiben dieser zeilen deutlich herauskristallisiert - es funktioniert einfach. 'shit it is that simple?' ja, sieht so aus.

ich hab die cd inwzischen ungefähr 10, 12 mal gehört (funktioniert auf spaziergängen sehr gut). wenn man kimera live kennt, muss man als erstes bemerken, dass sie live besser klingen. dort entfaltet sich mehr druck (wobei man hier die lautstärke schon auch mit einrechnen sollte), und gepaart mit der inzwischen beeindruckenden bühnen-präsenz der band sind das voraussetzungen, die es einem album nicht leicht machen. ein problem, mit dem ganz andere bands zu kämpfen haben, und deutlich besser als die kombination 'auf cd super, live eher mäßig'. aber, ist das album nun so gut wie erwartet?

nein und ja, allerdings mit einer deutlichen gewichtung. nein, da die auftritte der letzten zeit (jahre?) erwartungen erzeugten, die wohl schlicht nicht zu erreichen waren. es klingt nicht so wie live (man beachte das bewusste auslassen des wortes 'gut').

aber: JA, denn die lieder funktionieren auch auf cd hervorragend. und man sollte bei der bewertung zwei dinge nicht vergessen:
erstens spielen live unzählige faktoren mit. auf cd gibt es genau ein kriterium, das die qualität bestimmt - die songs. diese wissen zu überzeugen und sind einfach gut.
zweitens sollte man sich auch überlegen, welchen eindruck jemand von der band bekommen könnte, der sie noch nie live gesehen hat (was ja, unter anderem, auch sinn und zweck einer cd ist). der kein einziges lied kennt. dieser eindruck könnte, ohne übertreibung, ein überwältigter sein. ich hab schon zwei leute im visier, an denen ich diese theorie empirisch überprüfen werde...

versuch eines fazits.
der gesamteindruck ist ausgezeichnet. gesamtspielzeit von fast 50 minuten, das kann sich hören lassen. in dieser zeit kein wirkliches loch und kein hänger (der etwa zum skippen verleiten würde). ich hab 2, 3 favoriten (fire zur zeit an oberster stelle, falls es jemand wissen will), aber auf anhieb fallen mir gut 8 songs ein, die das zeug zu (nicht nur) persönlichen klassikern haben. die reihung der songs sowie die aufmachung der cd (aka gesamtwerk album) weiß genauso zu gefallen.
wer die cd erstehen will oder sich von den live-qualitäten überzeugen lassen will (oder beides!), dem sei der 11.02. ans herz gelegt - da wird kimera gemeinsam mit stay-due-beauty im cocomo in großmugl auftrumpfen. ein blick auf kimera.at kann auch nie schaden.

Freitag, 13. Januar 2006

tony hawks american wasteland

ich bin fan der tony hawk spiele. seit anfang an. teil eins fast durch, teil 2 & 3 komplett, teil 4 großteils, underground 1 bis zur letzten aufgabe, underground 2 wieder komplett. in teil 4 stellte sich allerdings schon etwas routine ein. die story in underground konnte dem zwar entgegenwirken, beim zweiten versuch war das auch schon wieder 'naja'. jetzt also der nächste, inzwischen 7te streich.

gleich das fazit vorweg - es ist enttäuschend. der story-modus langweilt beinahe ab der ersten minute. die größte neuerung - die einzelnen level sind miteinander verbunden, sprich kein ladebildschirm mehr - ist unter umständen auch der größte nachteil. die idee an sich ist ja nett, die umsetzung könnte missratener nicht sein. statt ladebildschirmen fährt man 'gänge' entlang; abgeschlossene längliche bereiche mit ein paar rails und gaps, die nach zweimaligem benutzen nerven. noch dazu kann man bald punktgenau erahnen, wann das ganze spiel kurzzeitig stehen bleibt - trick-staffeten und hintergrund-laden verträgt sich einfach nicht. was aber noch schlimmer ist: man fährt die ganze zeit durch eine stadt. sicher, gab es in jedem teil. aber jeder level?!? immer häuserblocks, wenige freie flächen, die brauchbarsten halfpipes und bowls auf den dächern?!? sehr viel freude bereitet das nicht. freudiges erkunden ist aber netterweise gar nicht notwendig - keine versteckten stat-points, geldscheine oder missionen (die werden auf einem radar schön übersichtlich angezeigt). kann man sich wenigstens auf die missionen konzentrieren, nicht wahr?

diese missionen umfassen im ersten viertel vor allem das erlernen der einzelnen tricks, die man zuvor auch nicht einsetzen kann (yub, manuals, flatland-tricks, spine-transfers, kommt alles erst später). die geschichte selbst ist an den haaren herbeigezogen, vermag trotzdem vorhersehbar zu sein und strotzt nur so vor stereotypen charakteren und dialogen (blöder punk, coole frau die aber nicht so wirklich skatet, blödes muskelpaket, cooler überdrüber skater der auch noch geheimnisvoll ist). selbst vor offenen rassismen (ein chinesischer lehrmeister, der der sprache nur spärlich mächtig ist) wird nicht wirklich zurückgeschreckt. je mehr man sieht, desto dümmer kommt man sich vor in dieser geschichte, deren oberflächlichkeit unausweichlich die frage aufwirft: ist die zielgruppe wirklich so? kulturkritik der etwas anderen art...

wenigstens kommt man nicht in die verlegenheit, sich in das ganze hineinzuversetzen. das eigene aussehen lässt sich nur bedingt verändern, das geschlecht ist auf männlich festgelegt (im klassik-modus gehts auch anders, inklusive fast schon japanisch übertriebener oberweiten). die dialoge des 'eigenen' charakters wirken auch aufgesetzt genug, um beständig die distanz zu wahren.

und das gameplay? naja. man kann jetzt ohne board auch moves ausführen (saltos, wände hochlaufen), wodurch das herumklettern allerdings zur qual wird. die sinnhaftigkeit ist genauso fragwürdig wie 'natas-spins', die schon im letzten teil niemanden interessierten. manche missionen erfordern nur mehr schnelles drücken der ollie-taste (ja, darauf habe ich gewartet...). kurz, die neuerungen sind vergessen, sobald sie vorgestellt wurden. vom bmx sollte man überhaupt die finger lassen, eine solch grottige steuerung hatte auch das hauseigene matt hoffmans nicht, trotzdem entschied man sich gegen 'ganz oder gar nicht' und für 'na, geht scho, is cool'. die level im klassik modus tun ihr übriges. von ganzen 6 (...) sind 3 aus dem ersten teil übernommen. original, ohne modifikationen (das 'warehouse' wurde in underground 2 ja größenmäßig verdoppelt). sagte ich schon 'langweilig'?

insgesamt habe ich keine motivation, irgendeinen abschnitt davon auch nur annähernd abzuschließen. das einzig interessante ist der soundtrack - vor allem 'ever fallen in love?' von thursday (original von den buzzcocks). ein überzeugender grund, das spiel zu starten, ist das allerdings auch nicht.

Mittwoch, 4. Januar 2006

the strokes - first impressions of earth

die strokes mussten ziemlich schnell sehr viel an gepäck mit sich herumschleppen. begründer der the-bands-welle. epigone des new yorker rock (insbesondere television). natürlich den status als vorreiter einer neuen rock-welle im sogenannten mainstream (eine schublade, in die in folge etliche bands ohne wenn und aber gepresst wurden, siehe etwa the white stripes). folglich musste alles spätere größer, besser und paradoxerweise noch richtungsweisender werden - siehe auch franz ferdinand, die sich mit ähnlichen bürden herumschlagen mussten und müssen.

und jetzt haben sie ihr drittes werk veröffentlicht. das berühmte dritte, entweder die eintrittskarte in den olymp der großen oder die fahrkarte in die endlose wiederholung, schenkt man der fama glauben. im hause der strokes hat man sich um solche geschichten aber schon beim zweitling, 'room on fire', nicht geschert - das wirkte derart entspannt und zurückgelehnt, dass man die steigende komplexität der arrangements anfangs fast nicht bemerken wollte. hört man sich die band im interview auf gotv an ('die aufnahmen dauerten 10 monate, davon waren wir vielleicht die hälfte der zeit tatsächlich im studio mit den songs beschäftigt'), scheint sich hier nichts geändert zu haben. also irgendwie doch alles beim alten?

jein. das album hört sich gut an, man kommt an keinen punkt der zum skippen verführt. das gefühl des zurücklehnens und in die luft starren müssens stellt sich nach wie vor ein. diese qualitäten wurden gekonnt verfeinert, ausgebaut, in neue richtungen getrieben. vor allem das wechseln in eine antreibende stimmung, nach wie vor vermischt mit der auf 'room on fire' so kultivierten ausgeglichenen haltung weckt das interesse. den garagen-rock von 'is this it' hat man auch wieder verstärkt aufgegriffen, sozusagen in der neuen, anspruchsvolleren fassung - etwa am beispiel von juicebox, ein song der in einer so von den strokes noch nicht gekannten rohen grundstimmung daherkommt, dass es eine freude ist.

durch die konzentration und das vertrauen auf die wirkung ihrer musik haben the strokes mit 'first impressions of earth' ein wieder überzeugendes werk abgeliefert, das sich den vorwurf der wiederholung altbekannter formeln nicht gefallen lassen muss. übrigens, wer sich für das zusammenspiel von gitarren und bass interessiert: die strophen von 'on the other side' sind ein genuss sonder gleichen. aber auch ohne diese form von fetisch kann man sich recht schnell und einfach in die scheibe verlieben...

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