Montag, 13. Juni 2005

immer wieder sage ich, das wird das letzte mal sein

da ist einiges an erzählenswertem liegen geblieben in letzter zeit. wobei, die causa kampl geht mir auch sowas von am orsch, am liebsten würd ich gar nichts dazu sagen. weil das aber rein gewissenstechnisch nicht möglich ist, zitier ich einfach in aller kürze bruno kreisky - 'lernens geschichte'. als klar denkender mensch sollte viel mehr eigentlich nicht notwendig sein.

andererseits, was ist schon ein klar denkender mensch? und vor allem, besteht da ein zwingender zusammenhang mit vernünftig denkend? jörg haider denkt vielleicht so klar, dass der strahlende schein vergleichbar mit der lichtpistole des herrn vecera ist. so kritisiert er, dass alle das bzö totschweigen. 'oh, is er nicht lieb' mag man sich denken. solches mitleid will er natürlich nicht haben, weshalb er sich wieder mal selbst um aufmerksamkeit kümmert. er findet, dass schon genug zweisprachige ortstafeln stehen. soll man doch bitte das grundgesetz ändern, damit dieser widerrechtliche status endlich beendet wird. so klar muss man erst mal denken können.

genug über die politik geredet (ah ja, der schuldenerlass für manche afrikanische länder ist immerhin ein anfang, aber im detail ähnlich zwiespältig wie live 8). ich besitze schließlich das album 'madsen' von madsen. mir bekannt durch ein 2-uhr-früh-mtv-stellt-vor, manch anderen entweder durch 'die perfektion' oder 'immer mehr'. beides durchaus gute einstiegsdrogen. und klassische playlist-besetzer. musikalisch gibts alternative rock, wie das so schön genannt wird. alternative pop/rock im positiven sinn wär auch nicht gelogen. die melodien setzen sich bald fest, den refrain kann man ähnlich schnell mitsingen. die texte kommen des öfteren mit kurzen, aber prägnanten strophen aus, wirken weder billig noch kitschig.

schlußendlich auf jeden fall empfehlenswert. mir hats vor allem das öftere abgleiten in geschriene text-passagen angetan. nicht verleugnen kann man allerdings die ähnlichkeit mancher songs. wenn man nicht aufpasst merkt man erst im refrain den unterschied zwischen 'lüg mich an' und 'panik'. trotzdem zwei sehr gute songs.

'mezmerize' von system of a down ist nach wie vor beeindruckend; auch wenn man die tabulaturen der songs noch nicht kennt. 'make believe' von weezer brauchte anfangs seine zeit, jetzt mag ichs auch nicht mehr missen. im vergleich zu 'maladroit', wo sie scheinbar selbst nicht wussten, wohin sie wollen, läuft 'make believe' in einem schönen guss durch. um am weg schnell noch ein paar melodien im ohr zu verankern, die den einen oder anderen tag brauchen um sich vertreiben zu lassen.

als nächstes muss ich mir endlich die neue kettcar anhören. lernen sollt ich auch bald. für den umzug wär eigentlich auch noch einiges zu organisieren. hm. na mal schaun.

novarock - fazit

so festivals haben halt so eine eigenschaft, der man sich immer bewusst sein sollte - es sind festivals und keine ausflüge zum grillen bei freunden. sprich wenn das wetter scheiße ist, kann man nur durchhalten oder auf die bands verzichten. es gibt dort dumme und saudumme leute. hygiene und komfort sind nicht die primären bedürfnisse, die dort befriedigt werden.

fürs erste fest mit campen wars vielleicht ein etwas härterer einstieg. aus den begangenen fehlern kann man halt nur lernen. insgesamt wars doch lustig, der tag zuhause war für mich kein fehler (auch wenn ich wieder mal eine gaudi und das gutte wetter am samstag verpasst hab). die bands waren insgesamt cool, soad als wohl einziger ausreisser (evtl durch unbekannte faktoren bedingt - was uns nach dem ausharren in kälte und regen aber herzlich wurscht war).

das trockeneis war nicht sooo notwendig (am donnerstag wurde das bier vorm zelt ausreichend gekühlt), aber für die zukunft trotzdem immer eine überlegung wert. zwei wochen vorher wärs schließlich der hit schlecht hin geworden. das lidl-zelt hat den härtetest ausgezeichnet bestanden. das 2daw reizt bis jetzt nur an einem tag, aber mal schaun, vielleicht tut sich ja noch was. wenn nächstes jahr irgendwo in brauchbarer nähe ein ähnlich vielversprechendes line-up auftaucht, dann gerne wieder. am schluß noch ein schönes dankeschön an die mit-camper, es war mir ein kirtag mit tagada-freifahrten.

also, bis nächstes jahr, wenn wir wieder nüchtern sind...

ps: den bericht von le chrismuh nicht übersehen.

novarock - sonntag

freitag
donnerstag
mittwoch

ohne probleme parkplatz gefunden und zur bühne gelangt. dort legten gerade 3 feet smaller los. merke: das hier ist kein kindergeburtstag oder so, mehr hüpfen, mosh pit und überhaupt. ja, sie haben schließlich beim wifi einen kurs belegt, um die menge anzuheizen. nein, auf unserem mist ist das nicht gewachsen. außerdem konnten sie ihren eigenen namen nicht richtig aussprechen. le chrismuh berichtet später, dass sie sich beim interview durch den einen stockerauer ähnlich deppert verhalten haben. tja, bowling punks halt.

boy sets fire waren, ja, oke. waren schon auf der decon-tour nicht meins, also warum sollte es diesmal anders sein. millencolin haben gerockt, besser als damals in der libro music hall (die da auch schon anders hieß, aber ka wie). den 'monkey boogie' haben sie sträflichst vernachlässigt, dafür etliches von 'pennybridge pioneers', einiges von 'home from home' und auch ein paar schmankerl von 'for monkeys'. sehens- und hörenswert. und dann kam green day.

von der ersten sekunde an punk rock pur. stimmungs-kanone billy joe armstrong animierte ab dem ersten song zum klatschen, singen, bewegen. und egal wo man stand, dem wurde folge geleistet. man vergaß fast keinen klassiker (außer welcome to paradise), fuhr eine pyro-show mit böösen böösen knalleffekten auf, coverte operation ivy, holte 3 leut aus dem publikum dazu auf die bühne, ließ sie den letzten teil des songs spielen. und verschenkte die gitarre gleich an den profi-poser an eben jener. respekt. SO gut hätte ich es nicht erwartet. ein würdiger abschied vom novarock.

unwürdig hingegen die misere am parkplatz. 1 stunde nach konzertende zum auto gelatscht. über 1 stunde warten, bis ich aus der parklücke raus kann. noch eine halbe stunde am selben fleck ausharren. weitere 30 minuten später bin ich doch tatsächlich raus aus dem käfig. bravo. um 3 uhr zuhause, genervt und saumüde.

novarock - freitag

donnerstag
mittwoch

aufstehen, kopfweh, alca selzer. viieel wasser. überlegt, ob man das gestern nur schlecht geträumt hat, wie die bands eigentlich waren, wo man selber war. fazit: der tag hat nicht existiert. immerhin haben die veranstalter erkannt, dass die schlamm-pfüzte aka festival-gelände ein dreck ist (ha ha, wortwitz) und großzügig stroh verteilt. endlich kann man sich hinsetzen, die müden beine ausrasten. trotzdem, das zelt wird abgebaut, nach den ärzten gehts gen heimat, die motivation für den für mich unreizvollen samstag ist dahin. die erste trockene hose auch, drum in der klatsch-nassen zum auto spazieren, reserve-garnitur ausfassen.

erste gesehene band: madsen. den cd-review bin ich noch schuldig, aber war wohl nicht schwer zu erkennen, das ich etwas begeistert bin. der auftritt ist sehr charmant, auch wenn mit der gesangsstimme gekämpft wird. die schrei-parts übernimmt interessanterweise der drummer (also, ich fands interessant). die (noch überschaubare) menge hüpft und singt mit, um 14 uhr. guter start.

vom zelt-abbau rechtzeitig zur noise conspiracy zurück. alle erwartungen erfüllt, viel bewegung auf und vor der bühne, die songs ausgezeichnet rübergebracht, einfach gut. hab ich auch nicht anders erwartet. mando diao danach war ähnlich gut. noch mehr bewegung und stimmung in der menge, viel gepose auf der bühne, sie sind ja nicht unbedingt uneitel. ich? ich hab vor allem auf die nächste band gewartet.

weezer. quer durch alle alben haben sie sich gespielt, keinen favoriten ausgelassen. nach den ersten zwei songs gabs von rivers cuomo ein zaghaftes 'danke', das in seiner freundlich- und schüchternheit ein lächeln aufs gesicht zauberte. ich glaub, ich hab jeden song zumindest teilweise mitgesungen. 'island in the sun' kam natürlich bei der mehrheit am besten an, ich hab mich über 'say it ain't so' am meisten gefreut. die songs der neuen cd kamen live übrigens noch um einiges besser an als eben auf dem album. kurz, ich war glücklich.

danach war ich gelangweilt. marilyn manson. die bühnenshow war von unserem platz nicht gut zu sehen (und das bisschen war unspektakulär). die songs, naja. die drei cover-versionen waren oke, der fight song war auch erträglich, ansonsten wars vor allem ermüdend. das, und den fehlenden tag zwischen mittwoch und freitag konnten die ärzte auch nicht mehr ausgleichen. natürlich gabs nichts auszusetzen - live sind sie einfach eine konstante - aber die beine wollten nicht mehr, der kopf sowieso nicht, und nachdem sich einer nach dem anderen verabschiedete schloß ich mich dem auch an. die heimfahrt trotz konzentrations-defizite heil überstanden und ins bett gefallen.

novarock - donnerstag

mittwoch

irgendwann wird das unterfangen 'schlaf' endgültig aufgegeben. allerdings als einziger zu dieser uhrzeit, also nur kurz pavillion flicken, zeltschnüre nachspannen, ins vorzelt hocken und abwarten. netterweise kann frau chrismuh bald auch nicht mehr schlafen. so wird der erste weg zum klo in angriff genommen. bei der rückkehr winkt uns das partyzelt - ein klares zeichen, dass die aktion 'wind- und regen-frei rumlungern' endgültig gescheitert ist. der abbau und die schlechte laune wird mit dem ersten bier bekämpft. und dem zweiten. leckere dänische hot-dogs werden verschlungen (minus den gurken, die mit dem wind eine kleine exkursion starten). beim blick zur staubwolke aka bühne denkt sich der eine oder andere 'ein bissl regen, des wär fein'.

und der regen kam. dummerweise ist er auch gekommen um zu bleiben. die einzige, sinnvolle antwort dazu fand sich im bier, später long island ice tea. übrigens, das zeug in liter-kannen mit strohhalmen zu konsumieren ist, mh, hinterhältig. für fm4 haben le chrismuh, le sto und le ich ein kesses supersonnig gestaltet, ka wann das wirklich gesendet wurde (samstag wars mit madsen). bandmäßig startete der donnerstag für mich mit moneybrother aus der ferne. gar nicht schlecht, aber halt fern und vom winde verweht. la vela puerca waren soweit ich das mitbekommen hab recht witzig, beatsteaks wie immer gut. die helden hab ich nur sehr schwach wahrgenommen, von audioslave hab ich 'killing in the name of' in erinnerung. während diesen bands war ich nebenbei mit ice tea, zwei mal in den dreck fallen, zivis vollschwafeln und meinen namen merken beschäftigt.

zum schluß gabs system of a down. kein hallo, gleich angefangen zu spielen. bäääh. musikalisch perfekt, auf der cd wohl auch nicht besser. aber leider wärs auf der mit mehr emotionen angekommen. lustlos und ohne ein wort wurde das programm heruntergespielt, am ende verzog man sich einfach in den backstage bereich. kein tschau, kein gar nix. also schlimmstens enttäuscht durch den matsch zurück zum zelt gewatet. dafür aber tief und fest geschlafen.

novarock - mittwoch

erst arbeiten, so gut es geht. danach die genialität in gefrorenem co2 gekauft. es folgte eine wunderbare autofahrt mit trockeneis im kofferaum. auf der autobahn-auffahrt schiebt sich so ein seltsamer geruch in die nase - ist co2 nicht geruchslos? lieber auf nummer sicher, also fenster auf. ergebnis: gut angekommen, aber kopfweh. oje oje.

als nächstes: schlangestehen! die netten securities befinden mich für vertrauenswürdig und machen nur alle zips meiner tasche auf, ohne wirklich nachzusehn. auch gut. von der hauptgruppe werd ich (gemeinsam mit dem bernd) durch teenie-weenies getrennt, dafür unterhalten sich neben mir (schätzomativ) ungarn auf ungarisch. bis der eine ein 'system of a down' haucht, worauf der andere im 1 bis 2 minutentakt 'wake up!' ausstößt. ich blick ihn einfach lächelnd an, so als gastgeber muss das schon sein. richtiges bändchen erhalten, müllsack, auf gehts.

kollektives zeltaufbauen bei wind und immer wieder regen, damit ein ansporn da ist. drei schluck radler, dann auf zum auto restlichen krempel holen. nach der rückkehr lässt sich das angeknackste party-zelt auch aufstellen, also schön windgeschützt druntersetzen und 2 der insgesamt 4 trockeneis-gekühlten meisterbiere genießen. das heitere beisammensein verlasse ich dann so um mitternacht (gaaanz grob) zwecks schlaf sammeln.

das funktioniert nicht so ganz - ja, wenn man geographisch direkt neben dem zentrum des spaßes liegt, dringen doch die einen oder anderen laute an das ohr. also aufstehen, anziehen, noch ein bier zum einschlafen trinken. schüttelfrost-gebeutelt und von einem etwas betrunkenem joey und gerry unterhalten. dann noch eine letzte piss-runde mit dem herrn schneider, erneuter schlaf-versuch. dummerweise okkupiert irgendwer unseren pavillion, ergo stündliches aufwachen und leute verfluchen. aber sonst recht angenehm...

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