advent

Dienstag, 5. Dezember 2006

wenn wir das ende nicht ertragen, lesen wir das buch nochmal

manche geschichten sind schrecklich. die moral ist nicht die erwartete. oder die entwicklung hätte lieber ganz anders aussehen sollen. vielleicht ist das ende auch das genaue gegenteil von dem, was man sich gewünscht hat. man hat gefiebert, aber die grippe ist erst recht ausgebrochen. das ist dann irgendwie unfair. wir wünschen uns doch alle ein happy end. dass uns jemand den kopf streichelt und sagt 'auch wenn dir das wasser bis zum hals steht, irgendwie kannst du da rauskommen'. das andere ist eben unangenehm.

mit 16 durchlief ich die klassische wohlstandspunk und freizeit kommunisten phase. irgendwie gelangt man vom punk immer sehr leicht zu linken ideen. man beginnt eigene vorstellungen der geschichte zu entwickeln, die auch nicht sehr viel besser sind, als 'der nationalsozialismus hatte auch gute seiten'. irgendwo zwischen halbbildung und verklärter marx-romantik entsteht trotzdem ein kommunistisches ideal. auch weil es keine einfachere antwort auf kapitalismus zu geben scheint. mit dieser grundlage also legte ich mir voller vorfreude 1984 von george orwell zu. denn überwachungsstaat, das kommt ja gleich nach dem großen, bösen k. bis zur hälfte lief alles gut. zum ende hin wurde es irgendwie schwieriger. die letzten seiten waren fast eine qual. nach jedem absatz legte ich eine pause ein, um die gedanken zu ordnen. das ganze nochmal durchzudenken. nach der letzten seite waren sämtliche kurzbiographien gefragt, die ich zu orwell finden konnte. russische geschichte. viel nachdenken. und am ende ein angenehm verändertes bewusstsein für geschichte, politische systeme und ideologien.

die wirkliche genialität der zeile 'wenn wir das ende nicht ertragen, lesen wir das buch nochmal' liegt in ihrer dualität. natürlich drückt sie in erster linie das bedürfnis aus, die geschichte zu verändern. sie irgendwie zu einem glücklichen ende hinzubiegen. mit kunstgriffen das ganze umdeuten, bis es doch irgendwie schön ist. andererseits sagt sie aber auch: wenn du es nicht ertragen kannst, lies es nochmal. und nochmal. bis du verstehst, warum du es nicht erträgst. was dich daran so stört. was das für dich bedeutet. und wie du damit umgehst. nicht, damit das unerträgliche irgendwann so alltäglich ist, dass man es einfach hinnehmen kann. man muss sich dessen nur bewusst werden.

Montag, 4. Dezember 2006

this is my favourite home and i'm not ashamed to run around naked

es war kein besonderes datum. später wird er sich nur mehr vage daran erinnern, wann sich diese szene abgespielt hat. aber den rest wird er wohl nie vergessen. diesen moment, der das ende einer langen durststrecke markierte. jahrelang musste er sich mit der rolle des außenseiters begnügen. nicht diese romantische outcast-vorstellung, die er aus den filmen kannte. nein, in der wirklichkeit gab es nie dieses breakfast club zusammentreffen der unterschiedlichen gruppierungen, die dann plötzlich doch zueinander finden. diese gruppendynamisch sicherlich wertvolle rolle des sonderlings war alles andere als eine einfache aufgabe. nicht zuletzt, weil er nie die gelegenheit sah, eine andere rolle zu bekleiden. und plötzlich war damit schluß.

ein weiterer umzug seiner familie führte ihn in eine weitere verschlafene kleinstadt. eine weitere klasse, in der er als 'der seltsame typ mit den schrecklichen klamotten' bekannt wurde. bis ER ihm einen zettel gab. das war eindeutig ein flyer. auch wenn er noch nie einen bekommen hatte, wusste er um die bedeutung dieses billig produzierten stück papiers. es war die eintrittskarte - nicht zum darauf angekündigten gartenfest, sondern in eine andere realität. und diese chance würde er nutzen. 'bring was zum trinken mit, bier ist oke. und ein paar cds.' meinte ER noch, bevor ER aus dem klassenzimmer verschwand. sonst gab er niemandem eine einladung. 'mach ich', mehr musste er nicht antworten. und sofort überlegte er, was er anziehen würde. welches bier er kaufen sollte (wenn seine eltern nicht zuhause waren, trank er manchmal, um auf diesen moment vorbereitet zu sein, er hatte also durchaus ahnung). welche cds er auswählen würde. und was er lieber nicht erwähnen würde. die karten-sammelspiele - die leute verstanden nie, dass es mehr als pokemon gab. die tabletop-spiele - er wollte nicht als geek gelten. die mangas - da dachten alle anderen sofort an schweinereien. er war auf alles vorbereitet, nur nicht auf das folgende szenario.

als er ankam, war die party schon im gange. 7 leute, mehr waren nicht geladen. 'und dafür hat ER tatsächlich flyer gedruckt?'. auf einem schäbigen fernseher lief 'green legend ran' ohne ton. 2 unterhielten sich lautstark darüber, ob tcg's eine dämliche ausgeburt der wegwerfgesellschaft waren. ein mädchen tanzte scheinbar verloren auf dem rasen zu 'the authority song' von jimmy eat world. ER begrüßte ihn, nahm ihm das bier ab, stellte ihn vor. ohne vorwarnung wurde er in gespräche verwickelt, öffnete ein bier, plauderte über alles, was ihm wirklich gefiel, was ihn interessierte. er trank bier, zog zum ersten und letzten mal an einer zigarette, lachte und unterhielt sich weiter. stundenlang. nach einer stunde hatte er sich alle namen gemerkt. nach zwei stunden hatte er sich 5 bands im kopf notiert, von denen er unbedingt mehr hören wollte. nach vier stunden tanzte er gemeinsam mit den anderen zu 'lucky denver mint'. sang lauthals mit. fühlte sich betrunken. er fühlte sich berauscht von menschen, die er scheinbar sein leben lang gesucht hatte.

am nächsten morgen brummte sein kopf. er war auf dem rasen eingeschlafen. seine kleidung war naß. er sah sich um, konnte aber keinen morgentau sehen. nur einen billigen pool zum aufstellen. die sorte mit hohen blauen wänden und einer wackeligen einstiegsleiter. 'willst du nochmal reinspringen?' sagte plötzlich ER, der hinter ihm stand. 'nochmal?'. 'haha, du warst wirklich schwer bedient gestern. also. zuerst bist du ansatzlos hineingesprungen und hast mit ed eine synchronschwimmer einlage hingezaubert. dann hast du die nassen sachen ausgezogen und hast nackt getanzt. ein seltsames bild, aber naja'. er konnte spüren wie sein gesicht sich rot färbte. die hitze jede pore seiner haut erreichte. hastig suchte er seine sachen zusammen, erzählte etwas von mittagessen und zuhause sein müssen und verschwand. der restliche tag war lang. die nacht war noch länger. er konnte nicht schlafen. sie würden sich alle das maul über ihn zerreissen, über den idioten, der nach ein paar bier nackt durch gärten tanzt.

am ersten tag war nichts zu merken. auch der zweite tag verlief ruhig. am dritten tag hatte er das gefühl, noch weniger als zuvor beachtet zu werden. bis ER kam und ihn einlud, doch am abend vorbeizuschaun. sie saßen in der einfahrt SEINES elternhauses, hörten musik. manchmal plauderten sie, manchmal sagten sie gar nichts. minutenlang betrachteten sie das gras, während jimmy eat world 'your house' zum besten gaben. irgendetwas stach aus dem grün heraus. die malkreide SEINER kleinen schwester. er nahm sie, und schrieb mit ruhiger hand einen satz auf die asphaltierte zufahrt zur garage. nach erledigter arbeit legte er sich darunter. als ob er seine aussage unterstreichen wollte. ER las den satz und musste lächeln. ER legte sich daneben hin, als wollte er der aussage noch ein rufzeichen hinzufügen. so bildeten sie die umrahmung für einen satz, der ihm stärker in erinnerung bleiben sollte, als alles was er je wieder erleben würde. in großen, rosa lettern konnte nun jeder, der an der auffahrt vorbeikam, lesen: 'this is my favourite home and i'm not ashamed to run around naked'.

there's my coach he's looking down / the disappointment in his knitted brow

überraschungen kommen immer in den unerwartetsten momenten. nicht diese falschen überraschungen, wie eine party zum geburtstag darstellt. das sieht man meistens doch irgendwie kommen. die wirklich guten überraschungen verpasst man meistens sogar. erst, wenn sie vorbei sind, merkt man, dass da was war. und so geht das wochen, wenn man zu faul ist, den fm4 trackservice zu nutzen.

das lied kam aber auch immer in den seltsamsten momenten daher. kurz, bevor man in die arbeit geht. während man zur probe fährt. beim zähneputzen. am sonntag vormittag. immer dann, wenn der pc weit weg ist oder es zumindest so scheint, als würde es jetzt ewigkeiten dauern, bis man weiß, wer zum henker das ist. denn es sind nicht die smiths. auch wenn es der erste gedanke immer wieder behauptet. dazu ist der gesang zu ruhig, zu wenig übertrieben (und das im positivsten sinne, herr morrisey). doch weit entfernt vom slackerhaften 'ich scheiß mir nix, mir is das alles eh wursch' tonfall. zauberhaft. die musik erinnert irgendwie an 'this charming man' von, ja, den smiths. und doch nicht, weil mit keyboard und zaghaften blasinstrumenten untersetzt. und, ist das ein glockenspiel im hintergrund?

irgendwann war dann doch klar, das der song 'the sporting life' heißt und von der gruppe the decemberists stammt. die musikalische nähe zu anderen bands können sie nicht abstreiten, klingt doch 'we both go down together' in der strophe fast schon unverschämt nach 'loosing my religion' von rem. doch was ich den fotos als uninspiriertheit vorwerfe, halte ich den decemberists als charmante referenzgestik zugute.

mit diesem bandnamen muss man ja lieder schreiben, die zu weihnachten passen wie vanillekipferl. oder eher wie cocos-punsch. man weiß, so wirklich weihnachtlich ist das jetzt nicht. aber ein zuckersüßer ironie-streusel über viel zu trockene straßen, denen ein wenig wohlig-entspannte stimmung gut tun würde.

Samstag, 2. Dezember 2006

finger weg von meiner paranoia

jetzt also auch noch element of crime. seine freundin konnte die tragweite ihrer aussage natürlich nicht abschätzen. wie immer. wie bei jedem, den er kannte. 'du magst doch element of crime, oder? hör dir mal den song an, ich find den cool'. sie wusste es eben nicht. dass sie den song cool finden musste. dass sie ihm das sagen musste. sie hatte gar keine andere wahl. 'die' hatten es ihr unterschwellig befohlen. und natürlich konnte er es nicht beweisen, aber er wusste es.

es war vor zwei jahren, als er die folgenschwere entdeckung machte. dass die welt von verschiedenen geheimbünden regiert wird, ist ja einigen bekannt. auch, dass all die geheimen vereinigungen in irgendeiner weise miteinander verbunden sind. doch nur sehr wenige wissen, dass die ganze menschheits-geschichte hindurch immer ein bündnis ganz oben stand und alle anderen kontrollierte. der platz an der spitze wechselte zwar immer wieder, aber er war immer eindeutig besetzt. nur deshalb gab es veränderung, nur deshalb geschah etwas. doch vor etwa fünf jahren passierte, was nicht passieren durfte. durch eine unachtsamkeit bei einer weiteren rochade innerhalb des machtgefüges kam es zur kreisbildung. jede geheimorganisation kontrollierte jede andere und wurde von jeder anderen kontrolliert. der absolute stillstand war die folge.

und genau in jenem moment, als ihm das klar wurde, legte der dj im radio 'paranoid' auf. als er nach hause kam und die fernsehkanäle nach brauchbarem durchsuchte, blieb er bei einer aufzeichnung des 'paranoid'-programms von michael mittermaier hängen. so ging das immer weiter. irgendjemand, 'die', waren auf ihn aufmerksam geworden. und sie versuchten mit allen mitteln, ihm einzureden, dass das gar nicht wahr war. alles nur einbildung. anzeichen von paranoia, sonst nichts. anzeigen in 'psychologie heute'. gäste in talkshows. sein chef, als er mit seiner alu-folien-haube in der arbeit auftauchte. und jetzt auch noch seine engste vertraute, mit der er sich heim und bett teilte. doch sie konnte ja nichts dafür. auch element of crime war in wirklichkeit unschuldig. wüsste sven regener, wer ihm diese worte ins ohr gesetzt hat, niemals hätte er diesen song zu ende geschrieben. sie waren alle opfer, und nur er konnte sie retten. vor 'denen'. doch er durfte 'sie' nichts davon wissen lassen. und um seine freundin nicht zu gefährden, durfte auch sie nichts mitbekommen. 'das werde ich. aber 'delilah' von den dresden dolls fand ich nicht so überragend, irgendwie langweilig'. 'you schizos never learn' singt amanda palmer darin, und auch solche versuche wusste er abzuwehren. und wenn er erst den geheimen code in 'illuminatus!' entschlüsselt hat, mithilfe der zahlencodes eines jeden 3ten 5 euro scheins, den er als wechselgeld im supermarkt erhielt, würden diese hinterhältigen angriffe auf seine psyche endlich ein ende haben. er war sich ganz sicher.

Freitag, 1. Dezember 2006

last christmas i gave you my heart, but the very next day you gave it away

es ist wieder advent, und es gibt wieder was. 'freie assoziation' ist das (eventuell sogar falsch geschriebene) zauberwort für dieses jahr. songzitate betrachten, aus dem zusammenhang reissen, analysieren, wonach auch immer uns der sinn stehen mag. das erste opfer ist, zur eingewöhnung, eines, mit dem niemand mitleid hat.

------------------------------------

'hast du die rechnung noch?'. das waren ihre ersten worte, nachdem ich ihr mein herz geschenkt hatte. natürlich kamen sofort zweifel auf. 'wie meinst du das?'. 'nur ein spaß. danke. ein außergewöhnliches geschenk, wirklich'. wirklich überzeugend klang das nicht, doch für den moment gab ich mich damit zufrieden. zu lange hatte ich für diesen moment gelebt, um ihn jetzt zu tode zu analysieren - ich hatte mich ihr endlich offenbart! 'gibts noch andere geschenke?'. irgendwie wurde ich das gefühl nicht los, dass sie nicht ganz verstanden hatte, was hier los war. irgendwie musste ich mich klarer ausdrücken. 'nein, dieses jahr gibts nur mich'. jetzt aber. 'oh. du, nein, ich bin so voll vom karpfen, und irgendwie bekomm ich auch kopfweh. und die ganzen christbaum nadeln da am boden, das wär sicher nicht sehr prickelnd. UUAAAHH. ich glaub überhaupt, wir sollten jetzt schlafen gehen. gute nacht!'. sprachs und ging zu bett.

ich lag noch die ganze nacht wach. was war schief gelaufen? ich hatte das doch so gut geplant. 'ich schenke dir mein herz', diese klare botschaft stand auf der liebevoll gebastelten karte. das kann man doch gar nicht anders interpretieren. das ist die pure leidenschaft, die pure hingabe, die pure emotionale auslieferung. am nächsten morgen, beim frühstück, sah sie so genervt wie immer aus. 'hast du mein geschenk heute schon bewundert?' fragte ich vorsichtig nach. dem 'nein' folgten gleich die üblichen beschwerden - das frühstück schmeckt scheiße, unser leben ist langweilig, ich bin zu langweilig, sie weiß gar nicht, warum wir noch miteinander reden. 'aber' - ich setzte an, ihr zu erklären, wie sehr ich sie doch lieben würde. HA! zum beweis stand ich auf und holte die karte. 'ich schenke dir mein herz', den absoluten liebesbeweis wollte ich ihr vor augen führen. doch sie war weg! verzweifelt suchte ich. bis ich sie im altpapier fand, zwischen schneemann-geschenkpapier und der krone von vorgestern. als die erste träne sich ihren weg über meine wange bahnte, tönte es aus der küche 'und mach diese scheiß weihnachtsmusik aus, von diesem dreck bekomm ich irgendwann noch lepra'.

das war der entscheidende moment. 'so, meine liebe interessiert dich also nicht? ha? ich bin dir vollkommen egal, wie? und weihnachtslieder sind anscheinend das einzige, was dich noch mehr anödet als ich und gleichzeitig nervt wie ein furunkel auf der nasenspitze?'. die gedanken schossen ungebremst durch den kopf. ihr würde ich es zeigen. ich würde das süßeste, niedlichste, klebrigste und enervierendste weihnachtslied aller zeiten schreiben. nur für sie. nur für ihre hide'sche fratze unter der jekyll'schen engelsmaske. sie würde für die missachtung meines herzensgeschenkes bezahlen. und mit ihr die 15 anderen vor ihr, denen dieses wunderbarste aller geschenke nicht gut genug war. diese welt wird mich noch zu fürchten lernen.

------------------------------------

die 1 der chrismuh

Samstag, 24. Dezember 2005

merry fucking christmas - die große 24

frohe weihnachten (oder für die amerikanisch-korrekten schöne feiertage)!!

kleines schmankerl zum schluss: nofx - leave it alone

warum? weil das kleine wohlstandskind damals, in der 1ten htl, den punk vollends für sich entdeckte, insbesondere eben nofx. aber cds waren (/sind) teuer, das taschengeld kann dem drang natürlich nicht gerecht werden, also wurde gewunschen. und dann lag bei der tante (bekannt für die, nun ja, weniger nützlichen geschenke, aber immer gut gemeint) auch schon mal 'punk in drublic' unterm baum.

und die ferien wurden mit 'leave it alone'-abgesängen versüßt.

so, jetzt noch kurz schöne feiertage gewünscht (schöne feiertage!!), kurz gewunken und zurück zu bäckerei, schlechtem fernseh-programm und schier endloser trägheit.

Freitag, 23. Dezember 2005

rückblick zum 23.12.2005

song: beautiful day
von: stay-due-beauty

die beauties dürfte ich heuer wohl am öftesten live gesehen haben (mit kimera als knapper zweiter). aus gutem grund, war es ja das große jahr, sozusagen. wiedervereinigung, cd/ep-release und so weiter. was die ersten konzerte versprachen, klang gut; nach dem summer jam blieb schon der eine oder andere song angenehm im ohr hängen. die release-veranstaltung zu 'low-butshit' konnte dann ehemals dezente durch renitente ohrwürmer ersetzen - konnten 'offside the truth' und 'refuge lcd' doch endlich immer wieder und überall gehört werden. und vor allem auch das beinahe hymnenartige muss-mitsing-ding 'beautiful day'.

'anybody feel so free? what's the matter with me? / anywhere i go i seem to hear melody'

Donnerstag, 22. Dezember 2005

fenster 22

song: gigantic
von: the pixies

lang dauerts nicht mehr. schon alle einkäufe erledigt? nahrungsmittel-beschaffung abgeschlossen oder zumindest fertig geplant? diverse vorbereitungen getroffen? heute ganz entspannt das fettes brot konzert im fernsehen genossen? markus kafka (ichwerdmirniemerkenwiemanihnschreibt) herzhaft ausgelacht? morgen nur noch ein wenig arbeiten, dann eventuell eine sehr entspannte weihnachtsfeier unter freunden? aus irgendeinem grund einfach gut drauf? dann wüsste ich nichts, was gegen 'gigantic' sprechen würde.

'gigantic / gigantic / gigantic / a big big love'

der rückblick am 21.12.2005

song: murder song
von: the cooper temple clause

es gibt bands, die sich anfangs fast wehren zu scheinen. wehren gegen lästiges nebenbei-hören, gegen aufmerksamkeits-verweigerung oder gegen den unwillen, sich wirklich der musik hin zu geben (mars volta, anyone?). 'blind pilots' von tctc war nichts mehr als die ach-so-gern ins feld geworfene weiche droge, die einen überhaupt erst aufmerksam macht (nein, von 'lets kill music' habe ich nichts mitbekommen) - 'kick up the fire...' war die in album-form verpackte aufforderung, genauer hinzuhören. und immer noch kein vergleich zu 'see this through and leave'. hin und her wechselnd zwischen stark ausgeprägten elektronischen spielereien, ausufernden collagen und größtenteils dingen, die sich einer genauen beschreibung oder gar einordnung entziehen, verlangte es vor allem nach einem - der zumindest anfangs ungeteilten aufmerksamkeit.

der 'murder song' als letzter track darf die langatmigkeit des abschieds in seiner vollen pracht genießen. es ist keine eile geboten, also kann ein beinahe-neun-minuten-song sich diese länge auch einmal durch gediegene ruhe erarbeiten. hätte sich dieser song in eine zufällige playlist verirrt, ich hätte wohl geflucht. aber irgendwann dieses jahr wollte ich die cd einmal komplett durchlaufen lassen. und wurde belohnt mit einem interessanten gesamtwerk und einem ende, das seinesgleichen eher selten findet. und es einem nicht einfach macht, wenn man darüber schreiben will während es im hintergrund in dauerschleife läuft, obwohl man vor geschätzten 2 stunden schon schlafen wollte...

'please believe me when i say - this is how it has to end / this is easy on us all, well easier than other ways / sleep is all i ask of you, sleep and not to wake again / see this through and leave my friend,
tears will come and i will end
'

das 20ste türchen

song: mykel and carli
von: weezer

weezer. ich kann selten listen anfertigen, in denen auf sie mir verzichtbar erscheinen. und diesmal gibts einfach einen song mit liebevoller und später tragischer geschichte - mykel and carli.

rivers cuomo nahm irgendwann mal ein demo mit dem namen 'please pick up the phone' auf. dann schlummerte das ganze eine zeit lang dahin. bis man irgendwann beschloss, den schwestern mykel und carli allan ein kleines geschenk zu bereiten. die freundschaft zu den beiden entstand durch die frühe unterstützung der band in form eines fanclubs (mehr als ein hobby der beiden). also wurden die zwei dezent nach ein paar biographischen details ausgefragt (eagle court, wilson high), der song ein wenig umgearbeitet - und fortan sang herr cuomo live über seine zwei besten freunde auf der high school, mykel and carli. eigentlich sollte der song auch auf das blaue album, wofür die zeit dann einfach nicht reichte. letztlich wurde es die b-seite der undone-single.

1997 machten sich die beiden mit ihrer schwester trysta auf den weg zu einem weezer-konzert in salt lake city. den folgenden autounfall überlebte keiner der insassen. weezer widmeten ihnen später das grüne album. carli meinte einmal 'we used to have dreams of a Mykel and Carli tribute album, [but] some dreams must be abandoned' - 'hear you me - a tribute to carli and mykel allan' erschien am 27.01.1998.

'Back in Wilson High I had two best friends
They lived down the block
Where Eagle Ct. bends
One she cared for my bones
Fed me ice-cream cones
One she cared for my happiness
Wouldn't leave me alone
Back in Wilson High
Said I had these two best friends
Till the school bus came and took my friends away
Now I'm left alone at home
To sit and think all day

Hear you me, Mykel
Hear you me, Carli
'

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

i've cooked up a soup
http://wsker.soup.io
wohlstandskind - 2008/09/02 18:24
i guess the lost-balls-comment...
i guess the lost-balls-comment (that they'll get from...
wohlstandskind - 2008/08/25 16:40
slipknot
i definetly like the new album (not just because i...
chrisy (Gast) - 2008/08/25 10:10
*chucklechuckle*
oh two .. i skipped that ;) I know ... this is how...
tschyssl (Gast) - 2008/07/08 12:04
well, one found and assigned...
well, one found and assigned correctly, but one left,...
wohlstandskind - 2008/07/07 12:31

Suche

 

Status

Online seit 7048 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2008/09/02 18:24

Archiv

April 2024
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 

Credits


advent
die offenen briefe
ein sommer nur für mich
music
reviews
the daily grind
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren