advent

Donnerstag, 22. Dezember 2005

rückblickend am 19.12.2005

song: outsiders
von: franz ferdinand

gut, das ich nicht etwas im verzug bin. aber perdita durango wollte am eben auch noch gesehen werden. und so weiter. jedenfalls, franz ferdinand. 2005 ja ein großes, wichtiges jahr für die band. 2tes album, das große erwartungen erfüllen muss. ein haufen an bands, die 'auf dieser neuen welle mitreiten wollen' (wobei ich ihnen immer noch einen sehr markanten sound attestiere). das album wurde dann auch von der fachpresse gut angenommen, alle waren happy. nur wirklich reingekippt bin ich nicht. 'do you want to', ja. aber der rest wollte nicht so ganz.

dieser umstand wurde beim konzert dann schleunigst behoben. auf elegante und unaufdringliche weise, verpackt zwischen alten hadern und den hits (wenn man singles grundsätzlich als solche bezeichnen will) des neuen albums (neben want to halt auch 'walk away'). 'evil and a heathen' und 'i'm your villain' (bösewichte kommen halt immer gut an) mussten an den folgenden tagen nachholarbeit leisten. und eben auch 'outsiders'. nicht nur (aber auch), weil ich solche titel nach wie vor instinktiv mag. bei all den songs darf man sich auch ruhig mal auf das schlagzeug konzentrieren. selbst wenn schlagwerker wohl doch entweder die brut des teufels oder drummer-queens (haha, jaja, pun intended) sind - aber nicht alle eine jukebox.

'it's been some change, but we're still outsiders / if everybody's here, then hell knows we ride alone'

ein fenster nr 19 bei chrismuh's

Montag, 19. Dezember 2005

fenster nr 18

song: endlessly
von: muse

gibt es leute, die sich playlists für weihnachten erstellen? die sich dem wahnsinn von offensichtlichen weihnachtsliedern verwehren wollen, auf den kitsch aber irgendwie doch nicht verzichten wollen? diesen 'kitsch' vielleicht völlig ironiefrei zelebrieren wollen? wenn ja, sollte man 'endlessly' von muse eher nicht vergessen (wie auch muse im allgemeinen).

wie (glaube ich) schon ab und an erwähnt zelebriere ich den 24ten ohne jede religiöse absicht. gegen ein 'fest der (nächsten)liebe' habe ich nichts einzuwenden - selbst wenn es zynisch ist, dafür überhaupt ein fest zu benötigen. die begleitumstände (bürgerkriegs-artige mentalitäts-ausbrüche in supermärkten, streit-geschwängerte luft in unzähligen haushalten) sind so bekannt wie irrelevant. wenn man bereit ist, stress und dergleichen einmal ruhen zu lassen, wenn man sich einfach darauf einlässt, kann es ein schöner tag werden. 'endlessly' könnte der dazu nötigen stimmung sehr dienlich sein.

'hopelessly i'll love you endlessly / hopelessly i'll give you everything / but i won't give you up, i won't let you down / and i won't leave you falling if the moment ever comes'

rückblick von frau chrismuh auf die 18 gefällig?

rückblick zum 17.12.2005

song: deine zahlen sehen wie immer aus
von: the wohlstandskinder

mit dem heutigen tag haben sich die wohlstandskinder verabschiedet. eine ende nach 10 jahren, das vielleicht nicht erwartet wurde, aber auch nicht all zu überraschend kam. ein hin und her beim major-label, ein geplatzter gig auf der donauinsel im vorprogramm von christl stürmer. man wurde das gefühl nicht los, dass man bei den kindern mit dem stand der dinge nicht so ganz zufrieden war.

war das letzte album auch nicht schlecht, das bis dahin doch vertraut scheinende gefühl wollte sich nicht wirklich einstellen. was bisher geschätzt wurde, wirkte hier auf einmal irgendwie glatter, der funke wollte nie so wirklich überspringen. der erste song, der mir im ohr hängen blieb war 'deine zahlen sehen wie immer aus'. vor allem mit einer zeile. im nachhinein lassen sich dinge recht einfach als prophetisch titulieren, und ich fände es auch etwas übertrieben (denn das hatte man damit sicher nicht im sinn). doch nach meiner frühen euphorischen begeisterung und der späteren ernüchterung muss ich, so hart es klingen mag, immer wenn es um die letzte phase der band-existenz geht an diesen satz denken.

'und du warst sowas wie gott für mich und heut tust du mir schrecklich leid'

fenster 17

Sonntag, 18. Dezember 2005

ein fenster mit der nummer 16

song: this modern love
von: bloc party

die situation seltsam-introvertierter verlorenheit wird durchbrochen. zögerlich zum beginn, mit der zeit wird es immer vertrauter. langsam wird der wunsch nach intensivierung dieses zustands wach. zaghafte versuche folgen, der eigene verstand kümmert sich nur mehr um diese situation hier und jetzt, scheint sich zu überschlagen. bis schließlich ohne rücksicht auf die offenbarung der eigenen verletzlichkeit die sehnsucht nach genau diesem moment zugegeben wird.

'why so scared (of romance)? / this modern love breaks me, this modern love wastes me / do you wanna come over, and kill some time? throw your arms around me'

chrisys rückblick nr 16

Donnerstag, 15. Dezember 2005

rückblick 15.12.2005

song: revenga
von: system of a down

das große jahr von system of a down. zwei alben, die zur veröffentlichung anstanden. und erstes österreich-konzert obendrein. das erste album 'mezmerize' übertraf gleich mal alle erwartungen, die großteils schon kühn genug waren. vom konzert konnte man das dann nicht so ganz behaupten, aber das ist eine andere geschichte.

wie gesagt, die erwartungen waren hoch. auch, weil 'steal this album' eben merklich kein reines, konsistentes studio-album war. es hat oft auch einen grund, warum songs nicht auf die platte kommen. es war nicht schlecht, aber eben auch nicht das famose auftrumpfen, das man fast schon gewohnt war. sozusagen als entschädigung stellte sich dieses gefühl ab den ersten takten von 'mezmerize' ein. ein song kann in diesem fall zwar nur einen bruchteil dessen wiedergeben, was die gesamtfaszination eines solchen werkes ausmacht, aber 'revenga' ist ein guter anfang.

ein rhytmisches feuerwerk, von gallopierend über shakend bis zum fast bedächtigen zwischenteil. und ein wunderbares beispiel dafür, warum man den herren malakian und tankian für ihre entscheidung, zu zweit zu singen auf knien danken sollte.

'my sweet revenge will be yours for the taking / it's in the making baby'

fenster nummer 15 bei frau chrismuh

Mittwoch, 14. Dezember 2005

türchen nummer 14

song: enjoy the silence
von: depeche mode

es gibt momente, in denen worte überflüssig sind. in denen sie sogar eher schaden als nutzen. momente absoluter klarheit, seltener offenheit, behutsamer vertrautheit. die magischen augenblicke, in denen ein blick, vielleicht eine geste genügt. in denen das gefühl den punkt überschreitet, ab dem kein wort auf dieser welt ihm gerecht würde.

'all i ever wanted, all i ever needed / is here in my arms / words are very unnecessary / they can only do harm'

chrismuh, rückblickend am 14.12.2005

ein rückblick am 13.12.2005

song: immer mehr
von: madsen

madsen haben jetzt eine tour-edition der cd. eine unsitte, da leute wie ich, die den veröffentlichungstermin ungefähr ein monat herbeisehnten und dann auch wie bestellt im plattenladen standen um die cd zu kaufen, sich etwas blöd vorkommen. nur warten hätte ich spätestens mit der auskopplung von ‚immer mehr’ als single nicht mehr gekonnt. 'ich fand das immer sehr angenehm, mittlerweile auch schon fast ein bissl erschreckend, wenn ich meine gedanken, formuliert von jemand anderen, im internet lese' meinte mal der herr dattel. ein ähnliches gefühl hatte ich beim hören des textes. wer madsen nicht kennt, hat damit einen recht guten einstieg. ich persönlich hab dieses jahr eine ganz eigene bindung zu diesem song aufgebaut. und es tat gut zu erfahren, dass ich damit in dieser situation nicht alleine war.

'wir erzählen uns jeden tag, wie sehr wir uns lieben / wir verschweigen uns jeden tag, dass wir uns belügen / doch du hältst dich an mir fest, du lässt mich nicht mehr los / denn so sind wir es ja gewohnt'

fenster nummer 13 von frau chrismuh

Montag, 12. Dezember 2005

das türchen mit der nummer 12

song: joe delord
von: no fun at all

'joe delord he was a man of resources, came to earth to fight the dark and evil forces / with a fire in his eyes strongly burning, and a passion just like no one ever seen'

den begriff advent kennt wohl jeder. aber adventismus? dahinter verbirgt sich eine glaubenslehre, die auf den glauben an eine baldige wiederkehr christi aufbaut. insofern lässt sich die bezeichnung advent für die vorweihnachtszeit gut erklären.

'made a journey with the noblest intentions, to go out and make discreet observations / on his way he started doubting his mission, disappointment grew and hope turned out of sight'

und wie wär das, wenn diese wiederkehr tatsächlich eintritt? vielleicht ungefähr so, wie es joe delord im gleichnamigen song von no fun at all ergeht?

'how compassionate you are, wants to save us from ourselves / how ingenious you are, you'll be sorry when you fail / like a guardian of life, you're ambition was too high / like a sentimental fool, all your efforts so in vain'

und ich meine das in keinster weise abwertend oder blasphemisch. wenn mich mein gedächtnis nicht trügt (und wirklich gelesen habe ich die bibel ja nie), musste sich jesus mehr oder weniger als mensch (zumindest in bezug auf die gefühle liebe, hass, verzweiflung usw) selbst die erkenntnis abringen, ob es diese menschheit wert ist, gerettet zu werden (über belehrungen bin ich natürlich dankbar). wenn also jemand kommt, um nachzusehen, ob diese menschheit den hehren zielen eines gottes gerecht wird (was nicht zwangsläufig dem entsprechen muss, was kirchen/religionen so annehmen) - würde das urteil tatsächlich besser ausfallen als vor knapp 2000 jahren? oder würde es eher ein tragisches ende nehmen?

'now he's wandering with no destination, lack of confidence and self-preservation / turning water into crack for a nickel, just imagine what he'd give you for a dime'

chrisys 12ter rückblick

Sonntag, 11. Dezember 2005

jahresrückblick zum 11.12.2005

song: porzellan
von: farin urlaub

dieses jahr brachte unter anderem das zweite farin solo-album. die erste single 'dusche' fand ich großteils mäßig bis mies. was für ein glück, dass ich trotzdem die ganze cd hören wollte. eine derart gute auseinandersetzung mit den themen liebe, verzweiflung und sehnsucht konnte man auch nach den bereits vielversprechenden ansätzen am erstling nicht erwarten. zumindest ich war überrascht.

mit 'sonne' wurde vor kurzem auch noch ein video geliefert, das dem ganzen gerecht wird. grob eingeteilt würde ich 'sonne' als einen der besten songs über liebe, 'immer noch' als einen der besten über verzweiflung und schließlich 'porzellan' als primus der kategorie sehnsucht bezeichnen. was keine übertreibung ist. und warum jetzt porzellan genau? immerhin soll es hier genau darum gehen.

die musik bietet den idealen nährboden für ein gefühl der diffus träumenden sehnsucht. 'du wärst gern jemand anders, hauptsache irgendwer' - ein satz, der sich unbarmherzig ins unterbewusstsein einprägt. kurz und prägnant wird diese ungreifbare unzufriedenheit beschrieben, mit der man sich durch sein leben quält. 'schön ist nur das, was du verpasst'. wer einmal durch die stadt fährt/schlendert, sich gerade vom schicksal aufs niederträchtigste behandelt fühlt und diesen song durch die kopfhörer hört, setzt recht unweigerlich einen zutiefst ernüchterten gesichtsausdruck auf.

der genre-begriff emo wird seit jimmy eat world so inflationär benutzt, dass es beinahe wie hohn klingt - aber 'porzellan' ist der inbegriff dieser musikrichtung. tatsächlich findet der song ja zu einem leicht versöhnenden ende. 'bitte denk daran, glück ist zerbrechlich, fass es vorsichtig an - wie porzellan'. der zerbrechlichkeit der eigenen existenz wird das nicht minder fragile dasein des glücks entgegengestellt. und die aussicht, dass man für die balance ja doch selbst zuständig ist. der song ist ein gutes beispiel, dass es bei der rezeption auf die eigene stimmung ankommt. auch im moment des größten glücks kann man in 'porzellan' versinken. mein erster hörgenuß war aber eher von den zuvor erwähnten gedanken unterlegt.

das 11te türchen von fräulein chrismuh

Freitag, 9. Dezember 2005

der tolle jahresrückblick zum 9.12.2005

song: der achte ozean
von: tocotronic

tocotronic sind wunderbar. zuletzt wieder beim best-of gemerkt. egal, ob man sie beim faulen herumlungern hört, beim fortgehen, beim lesen, beim nicht einschlafen können, beim heißen bad nehmen, beim autofahren. heuer nicht nur zum ersten, sondern gleich auch zum zweiten mal gesehen. beim fm4-fest im leichten schneegestöber, später in der dicht gefüllten arena mit dem unerwarteten herrn flourian (dem ich immer noch nicht sicher sagen kann, worum es in 'mein prinz' jetzt wirklich geht/gehen könnte).

aber auch im august, bei der heimkehr von einem gepflegten heurigen-besuch in niederkreuzstätten mit den herrschaften freak, vec, joey und chrisy, musste tocotronic herhalten. in diesem bestimmten fall kam mir 'der achte ozean' aber so groteskt schnell vor, dass ich im aufzug in dezentes gelächter ausbrach, das hochbett ein bett mit leiter sein ließ und auf der couch einschlief.

'in der stille fängt das chaos an'

chrisys tür nummer 9

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