30:2
das soll das neue verhältnis herzmassage : beatmung werden. laut einem netten artikel auf orf.at. dem kann ich mit meinem bescheidenen wissen nur zustimmen. das erste was ich im sanitätskurs gelernt habe: 15:2 hat den großen vorteil gegenüber 8:1, dass die effektivität beträchtlich steigt. wenn von 8 mal 3 misslingen, bleiben noch 5 erfolgreiche. davon braucht es 3, bis der kreislauf überhaupt wieder in bewegung kommt. bleiben ganze 2, um den sauerstoff im körper zu verteilen (und grundsätzlich eine möglichkeit zum aufbau eines kreislaufs herzustellen). die rechnung funktioniert mit 30 natürlich auch, und nach 2 beatmungen ist genug sauerstoff in den lungen, um eine (im fall der reanimation) ausreichende versorgung zu erzeugen.
soweit so gut. den rest finde ich seltsam bis bedenklich. den puls fühlen ist eine kleine fertigkeit, die gar nicht so schwer ist (einfach mal die grube neben dem kehlkopf suchen und mit zwei fingern draufdrücken). die beatmung lässt sich auch ohne dem 'sehen hören fühlen' schema relativ einfach überprüfen (ohr knapp über den mund halten und brustkorb beobachten). den richtigen punkt für die herzmassage finden wird in den erste hilfe kursen relativ schleißig erklärt (ich hatte am anfang der sanitäts-ausbildung keine ahnung mehr), und wie oft sind anfang und ende des brustbeins so deutlich sichtbar wie an der puppe? und hand hoch, wer noch weiß, was man bei der beatmung eigentlich beachten muss.
laien-defibrilatoren sind auch kein allheilmittel. ohne entsprechende schulung sind sie nur die halbe miete, und wenn die obigen punkte nicht beherrscht werden in wirklichkeit ziemlich sinnlos (bis der defi angeschleppt ist, die aufkleber korrekt platziert sind, und die analyse fertig ist vergeht auch zeit). und 2, 3 beatmungsmasken dazu würden den preis auch nicht mehr merklich steigern (und die beatmung deutlich erleichtern). wie wär es, statt tempo 160 einfach eine verpflichtende auffrischung des ersten hilfe kurses einzuführen? so alle 10 jahre? die rot kreuz stellen würden sich übers geld freuen und die 16 stunden wird man wohl entbehren können.
ja, ich weiß, als ehemaliger sanitäter hab ich leicht reden. und ich missachte die oberste regel im umgang mit ersthelfern - erste hilfe ist niemals schlecht, eine debatte über die reanimations-fähigkeiten von laien in der öffentlichkeit führt maximal zu angst und in folge zu weniger geleisteter hilfe. derartige studien missachten aber meiner meinung nach die realität aufs gröbste. dass sanitäter in 95 prozent der fälle (ungefähre einschätzung meinerseits, unter einbeziehung der erfahrung von älteren sanis) ohne erfolg reanimieren lässt sich auch am faktor zeit festmachen, aber nicht nur. insofern: die änderung auf 30:2 macht sinn, alles andere in dem artikel erwähnte ist so lala.
soweit so gut. den rest finde ich seltsam bis bedenklich. den puls fühlen ist eine kleine fertigkeit, die gar nicht so schwer ist (einfach mal die grube neben dem kehlkopf suchen und mit zwei fingern draufdrücken). die beatmung lässt sich auch ohne dem 'sehen hören fühlen' schema relativ einfach überprüfen (ohr knapp über den mund halten und brustkorb beobachten). den richtigen punkt für die herzmassage finden wird in den erste hilfe kursen relativ schleißig erklärt (ich hatte am anfang der sanitäts-ausbildung keine ahnung mehr), und wie oft sind anfang und ende des brustbeins so deutlich sichtbar wie an der puppe? und hand hoch, wer noch weiß, was man bei der beatmung eigentlich beachten muss.
laien-defibrilatoren sind auch kein allheilmittel. ohne entsprechende schulung sind sie nur die halbe miete, und wenn die obigen punkte nicht beherrscht werden in wirklichkeit ziemlich sinnlos (bis der defi angeschleppt ist, die aufkleber korrekt platziert sind, und die analyse fertig ist vergeht auch zeit). und 2, 3 beatmungsmasken dazu würden den preis auch nicht mehr merklich steigern (und die beatmung deutlich erleichtern). wie wär es, statt tempo 160 einfach eine verpflichtende auffrischung des ersten hilfe kurses einzuführen? so alle 10 jahre? die rot kreuz stellen würden sich übers geld freuen und die 16 stunden wird man wohl entbehren können.
ja, ich weiß, als ehemaliger sanitäter hab ich leicht reden. und ich missachte die oberste regel im umgang mit ersthelfern - erste hilfe ist niemals schlecht, eine debatte über die reanimations-fähigkeiten von laien in der öffentlichkeit führt maximal zu angst und in folge zu weniger geleisteter hilfe. derartige studien missachten aber meiner meinung nach die realität aufs gröbste. dass sanitäter in 95 prozent der fälle (ungefähre einschätzung meinerseits, unter einbeziehung der erfahrung von älteren sanis) ohne erfolg reanimieren lässt sich auch am faktor zeit festmachen, aber nicht nur. insofern: die änderung auf 30:2 macht sinn, alles andere in dem artikel erwähnte ist so lala.
wohlstandskind - 2005/12/09 22:40