jahresrückblick zum 11.12.2005
song: porzellan
von: farin urlaub
dieses jahr brachte unter anderem das zweite farin solo-album. die erste single 'dusche' fand ich großteils mäßig bis mies. was für ein glück, dass ich trotzdem die ganze cd hören wollte. eine derart gute auseinandersetzung mit den themen liebe, verzweiflung und sehnsucht konnte man auch nach den bereits vielversprechenden ansätzen am erstling nicht erwarten. zumindest ich war überrascht.
mit 'sonne' wurde vor kurzem auch noch ein video geliefert, das dem ganzen gerecht wird. grob eingeteilt würde ich 'sonne' als einen der besten songs über liebe, 'immer noch' als einen der besten über verzweiflung und schließlich 'porzellan' als primus der kategorie sehnsucht bezeichnen. was keine übertreibung ist. und warum jetzt porzellan genau? immerhin soll es hier genau darum gehen.
die musik bietet den idealen nährboden für ein gefühl der diffus träumenden sehnsucht. 'du wärst gern jemand anders, hauptsache irgendwer' - ein satz, der sich unbarmherzig ins unterbewusstsein einprägt. kurz und prägnant wird diese ungreifbare unzufriedenheit beschrieben, mit der man sich durch sein leben quält. 'schön ist nur das, was du verpasst'. wer einmal durch die stadt fährt/schlendert, sich gerade vom schicksal aufs niederträchtigste behandelt fühlt und diesen song durch die kopfhörer hört, setzt recht unweigerlich einen zutiefst ernüchterten gesichtsausdruck auf.
der genre-begriff emo wird seit jimmy eat world so inflationär benutzt, dass es beinahe wie hohn klingt - aber 'porzellan' ist der inbegriff dieser musikrichtung. tatsächlich findet der song ja zu einem leicht versöhnenden ende. 'bitte denk daran, glück ist zerbrechlich, fass es vorsichtig an - wie porzellan'. der zerbrechlichkeit der eigenen existenz wird das nicht minder fragile dasein des glücks entgegengestellt. und die aussicht, dass man für die balance ja doch selbst zuständig ist. der song ist ein gutes beispiel, dass es bei der rezeption auf die eigene stimmung ankommt. auch im moment des größten glücks kann man in 'porzellan' versinken. mein erster hörgenuß war aber eher von den zuvor erwähnten gedanken unterlegt.
das 11te türchen von fräulein chrismuh
von: farin urlaub
dieses jahr brachte unter anderem das zweite farin solo-album. die erste single 'dusche' fand ich großteils mäßig bis mies. was für ein glück, dass ich trotzdem die ganze cd hören wollte. eine derart gute auseinandersetzung mit den themen liebe, verzweiflung und sehnsucht konnte man auch nach den bereits vielversprechenden ansätzen am erstling nicht erwarten. zumindest ich war überrascht.
mit 'sonne' wurde vor kurzem auch noch ein video geliefert, das dem ganzen gerecht wird. grob eingeteilt würde ich 'sonne' als einen der besten songs über liebe, 'immer noch' als einen der besten über verzweiflung und schließlich 'porzellan' als primus der kategorie sehnsucht bezeichnen. was keine übertreibung ist. und warum jetzt porzellan genau? immerhin soll es hier genau darum gehen.
die musik bietet den idealen nährboden für ein gefühl der diffus träumenden sehnsucht. 'du wärst gern jemand anders, hauptsache irgendwer' - ein satz, der sich unbarmherzig ins unterbewusstsein einprägt. kurz und prägnant wird diese ungreifbare unzufriedenheit beschrieben, mit der man sich durch sein leben quält. 'schön ist nur das, was du verpasst'. wer einmal durch die stadt fährt/schlendert, sich gerade vom schicksal aufs niederträchtigste behandelt fühlt und diesen song durch die kopfhörer hört, setzt recht unweigerlich einen zutiefst ernüchterten gesichtsausdruck auf.
der genre-begriff emo wird seit jimmy eat world so inflationär benutzt, dass es beinahe wie hohn klingt - aber 'porzellan' ist der inbegriff dieser musikrichtung. tatsächlich findet der song ja zu einem leicht versöhnenden ende. 'bitte denk daran, glück ist zerbrechlich, fass es vorsichtig an - wie porzellan'. der zerbrechlichkeit der eigenen existenz wird das nicht minder fragile dasein des glücks entgegengestellt. und die aussicht, dass man für die balance ja doch selbst zuständig ist. der song ist ein gutes beispiel, dass es bei der rezeption auf die eigene stimmung ankommt. auch im moment des größten glücks kann man in 'porzellan' versinken. mein erster hörgenuß war aber eher von den zuvor erwähnten gedanken unterlegt.
das 11te türchen von fräulein chrismuh
wohlstandskind - 2005/12/11 21:27