eine gemütsbeschreibung, hervorgerufen durch das unbedachte laufen lassen eines musiksenders
musikjournalist in einer sogenannten mainstream-publikation, oder gar einem 'musik'-sender zu sein muss zur zeit schmerzhaft sein. über schnappi, dubi dam dam und konsorten durfte man sich ja noch gepflegt amüsieren. klingelton-werbung bedachte man mit vorsichtiger häme. aber jetzt muss man sich wieder mit 2 personen auseinandersetzen, die von allen blind vergöttert werden müssen, während sie belanglosen mist fabrizieren.
ganz unschuldig ist man daran natürlich nicht. madonna hat man den großteil der neunziger mitgezogen. irgendwie. mal da ein skandal, mal dort eine beziehungskiste, ab und zu musik die einzig und allein deswegen gehört wurde, weil sie von madonna kam. frozen als anfang eines spiritualitäts-wahns, der fortan blind nachgeahmt wurde. american pie war ach-so-toll, weil wegen dem western look und so. ein seichtes cover, das man lieber beweis für ihr gespür tarnte. music gabs da glaub ich auch noch. musikalisch nicht erwähnenswert, ihr tatsächlicher beitrag fragwürdig. die wirklich interessanten protagonisten dieser zeit werden inzwischen teilweise anerkannt - mit einer oberflächlichkeit, die einem etwa bei mtv masters regelmäßig die tränen in die augen treibt.
jetzt hat madonna wieder ein neues album, und die single dazu darf wieder abgefeiert werden. eine sicher 'grandiose' mischung aus eighties-synthi-pop und nineties-dancefloor. das video ist nach den aktuellen regeln des business gestaltet. bloß keine aussage, bloß keine statements, bloß nicht zum nachdenken animieren. eine bild-staffete, mit viel haut, schnellen schnitten und choreographien. ob markus kavka zugeben wird, dass er diese art video wohl lieber mit kylie sehen würde? andererseits würde mir zu diesem belanglosen 3-minuten-klingelton genannt song auch keine stringente handlung einfallen, die man im video umsetzen könnte.
kommt es jetzt eigentlich zum großen duell? alte überschätzte größe gegen neue überschätzte größe? robbie williams hat ja auch was neues. ein song, der beim ersten mal schon klarstellt, dass man ihn bereits beim nächsten hören verfluchen wird. die single könnte allerdings die verkaufszahlen der greatest hits in die höhe treiben - die lernt man schließlich zu schätzen. 'das waren noch zeiten, als die songs erträglich und die videos wenigstens einigermaßen amüsant waren'. selbstinszenierung muss sein im pop-business. daran kommt keiner vorbei, der einen der höchsten vorschüsse in der geschichte der großen musik-labels erhalten hat. auch deshalb muss die cd natürlich gut sein. also bitte anpreisen, wenn nötig mit marktschreier-methoden.
dann lädt man schon mal die journalisten in einen flugzeug-hangar ein, legt ihnen verschiedenste beschränkungen für die berichterstattung auf, und setzt ihnen einen protagonisten vor, der selbst nicht mehr genau weiß, was er machen soll. vielleicht ist er ja so depressiv, weil es ihn verzweifeln lässt, dass selbst sein gröbster musikalischer unfug gefeiert wird. dann lässt man diesen protagonisten auch noch das letzte physische geheimnis offenbaren, auf seiner homepage. die verkaufszahlen werden ihnen schon recht geben.
henne oder ei, was war eigentlich zuerst da? der sich vollkommen ausliefernde star oder das ihn vollkommen ausschlachtende label? wobei robbie und madonna ja die zwei pole darstellen - letztere diktiert ihren schwachsinn ja selbst, ersterer scheint immer weniger zurechnungsfähig. beide sind sie 'phänomene, die man einfach nicht verstehen kann'. was eine blanke übertreibung ist. diese phänomene grunden auf der tatsache, dass die meisten rezipienten die musik primär als nette begleitung sehen. und das als vorwurf zu formulieren wäre ein großer fehler. die einzige bestehende wahl ist, sich auf die paar institutionen zurückzuziehen, die den umgang mit musik noch als primären aspekt ihrer arbeit betrachten anstatt die abklassifizierung zu einem mode-accessoire betreiben.
ganz unschuldig ist man daran natürlich nicht. madonna hat man den großteil der neunziger mitgezogen. irgendwie. mal da ein skandal, mal dort eine beziehungskiste, ab und zu musik die einzig und allein deswegen gehört wurde, weil sie von madonna kam. frozen als anfang eines spiritualitäts-wahns, der fortan blind nachgeahmt wurde. american pie war ach-so-toll, weil wegen dem western look und so. ein seichtes cover, das man lieber beweis für ihr gespür tarnte. music gabs da glaub ich auch noch. musikalisch nicht erwähnenswert, ihr tatsächlicher beitrag fragwürdig. die wirklich interessanten protagonisten dieser zeit werden inzwischen teilweise anerkannt - mit einer oberflächlichkeit, die einem etwa bei mtv masters regelmäßig die tränen in die augen treibt.
jetzt hat madonna wieder ein neues album, und die single dazu darf wieder abgefeiert werden. eine sicher 'grandiose' mischung aus eighties-synthi-pop und nineties-dancefloor. das video ist nach den aktuellen regeln des business gestaltet. bloß keine aussage, bloß keine statements, bloß nicht zum nachdenken animieren. eine bild-staffete, mit viel haut, schnellen schnitten und choreographien. ob markus kavka zugeben wird, dass er diese art video wohl lieber mit kylie sehen würde? andererseits würde mir zu diesem belanglosen 3-minuten-klingelton genannt song auch keine stringente handlung einfallen, die man im video umsetzen könnte.
kommt es jetzt eigentlich zum großen duell? alte überschätzte größe gegen neue überschätzte größe? robbie williams hat ja auch was neues. ein song, der beim ersten mal schon klarstellt, dass man ihn bereits beim nächsten hören verfluchen wird. die single könnte allerdings die verkaufszahlen der greatest hits in die höhe treiben - die lernt man schließlich zu schätzen. 'das waren noch zeiten, als die songs erträglich und die videos wenigstens einigermaßen amüsant waren'. selbstinszenierung muss sein im pop-business. daran kommt keiner vorbei, der einen der höchsten vorschüsse in der geschichte der großen musik-labels erhalten hat. auch deshalb muss die cd natürlich gut sein. also bitte anpreisen, wenn nötig mit marktschreier-methoden.
dann lädt man schon mal die journalisten in einen flugzeug-hangar ein, legt ihnen verschiedenste beschränkungen für die berichterstattung auf, und setzt ihnen einen protagonisten vor, der selbst nicht mehr genau weiß, was er machen soll. vielleicht ist er ja so depressiv, weil es ihn verzweifeln lässt, dass selbst sein gröbster musikalischer unfug gefeiert wird. dann lässt man diesen protagonisten auch noch das letzte physische geheimnis offenbaren, auf seiner homepage. die verkaufszahlen werden ihnen schon recht geben.
henne oder ei, was war eigentlich zuerst da? der sich vollkommen ausliefernde star oder das ihn vollkommen ausschlachtende label? wobei robbie und madonna ja die zwei pole darstellen - letztere diktiert ihren schwachsinn ja selbst, ersterer scheint immer weniger zurechnungsfähig. beide sind sie 'phänomene, die man einfach nicht verstehen kann'. was eine blanke übertreibung ist. diese phänomene grunden auf der tatsache, dass die meisten rezipienten die musik primär als nette begleitung sehen. und das als vorwurf zu formulieren wäre ein großer fehler. die einzige bestehende wahl ist, sich auf die paar institutionen zurückzuziehen, die den umgang mit musik noch als primären aspekt ihrer arbeit betrachten anstatt die abklassifizierung zu einem mode-accessoire betreiben.
wohlstandskind - 2005/11/03 13:06
Ich glaub mit Musikstars ist es im Prinzip wie mit den Ölkonzernen. Sie machen das Geld was möglich ist. Und wenn wir (oder zumindest einige von uns) ehrlich sind, würden wir es auch so machen wenn wir die Möglichkeit hätten. Und achja...die Musikstars tun mir nicht weh, weil ich mir ihre CDs nicht kaufen muss. Die Ölkonzerne tun mir weh, weil ich von ihnen abhängig bin.
das ganze war natürlich ein sehr subjektives ventil für einen momentanen grant ob des neuerlichen trashs. aber ich würde pop-stars nicht mit öl-konzernen vergleichen. vielleicht bin ich da auch zu idealistisch verrannt in irgendwelche romantischen vorstellungen, dass der finanzielle aspekt ab einem gewissen rahmen eine geringere rolle spielen sollte.
Vielleicht stimmt es, dass sich keiner für die Musik interessieren würde wenn es wer anderer "singen" würde. Aber irgendwie haben sie es auch dahin geschafft.
Hab die Woche ein Interview von HP Bexter (oder so...der Typ von Scooter halt) gehört. Sinngemäß meinte er "Ja, klar sind wir alle Millionäre. Aber am Ende des Tages hat man nie genug Geld weil wir haben ja einen anderen Lebensstandard." Ich finde es ist irgendwo ein Hohn das laut zu sagen. Und btw finde ich siene Musik noch um einiges schlimmer als die von Madonna und Robbie Williams. Jedem halt das Seine.