bescheidener kommentar zum leitartikel im profil 48/05
christian rainer, seinerseits herausgeber des magazins 'profil', schätze ich eigentlich als guten journalisten und kommentator. sein aktueller leitartikel aber erinnert mich vor allem an eines - an das wort polemisch.
gut geschrieben, natürlich. wunderbarer aufbau. und an den einzelnen fakten (spö & grüne kritisieren abfangjäger-kauf, kritisieren vorgehen bei cia-überflug von österreich) ist nichts zu bemängeln. die schlussfolgerung, dass es sich hier um einen wiederspruch handelt, wie er im buche steht, erscheint mir aber fast an den haaren herbeigezogen. denn eigentlich unterstützt die eine aussage die andere.
wir brauchen neue abfangjäger, da mit den alten draaken die sicherung des luftraums nicht gewährleistet ist. das ist das große argument, das den kauf aus der sicht der bundesregierung rechtfertigt. österreich darf (solange die neutralität in kraft ist) keine offensiven kampfhandlungen setzen, sprich: nur verteidigen. ich wage zu bezweifeln, dass im unwahrscheinlichen fall eines angriffs auf österreich das kontingent ausreicht, um diese aufgabe alleine zu erfüllen (wozu auch, die neutralität wird immerhin von vier nationen garantiert schwachsinn, siehe hier - ändert aber nichts am argument selbst). also geht es wohl um 'zwischenfälle'.
zwischenfälle wie etwa ein nicht genehmigter überflug. im konkreten fall stiegen auch zwei draaken auf und haben - nichts gemacht. außer (und diese aussage kann man natürlich auch als polemisch betrachten) 'geleitschutz zu geben'. an diesem umstand stoßen sich grüne und spö.
christian rainer sieht darin nun einen wiederspruch, 'populismus ohne luftraumgrenzen'. und genau diese schlußfolgerung verstehe ich nicht. wir brauchen neue abfangjäger, damit diese nicht einschreiten? konnten die draken diese aufgabe nicht erfüllen, weil der cia-flieger zu stark war? oder macht man sowas bei amerika nicht? der umstand, auf den hingewiesen wird, ist meiner meinung nach eigentlich der: es mach keinen sinn, viel geld für eine möglichkeit auszugeben, die man (sollte sie sich so alle 5 ,10 jahre mal ergeben) dann nicht wahrnimmt.
natürlich hätte sich die opposition anders ausdrücken können. der latente hang zum populismus ist allerdings etwas, das sich parteiübergreifend beobachten lässt, und überhaupt nicht nur in der politik - ist aber ein anderes thema. sie hätte sagen können: liebe bundesregierung, wenn wir das thema luftraumüberwachung ernst nehmen wollen, hätte man hier entschieden handeln müssen anstatt gar nichts zu tun. und wenn DAS das höchste der gefühle darstellt - hätte man die millionen nicht besser investieren können?
gut geschrieben, natürlich. wunderbarer aufbau. und an den einzelnen fakten (spö & grüne kritisieren abfangjäger-kauf, kritisieren vorgehen bei cia-überflug von österreich) ist nichts zu bemängeln. die schlussfolgerung, dass es sich hier um einen wiederspruch handelt, wie er im buche steht, erscheint mir aber fast an den haaren herbeigezogen. denn eigentlich unterstützt die eine aussage die andere.
wir brauchen neue abfangjäger, da mit den alten draaken die sicherung des luftraums nicht gewährleistet ist. das ist das große argument, das den kauf aus der sicht der bundesregierung rechtfertigt. österreich darf (solange die neutralität in kraft ist) keine offensiven kampfhandlungen setzen, sprich: nur verteidigen. ich wage zu bezweifeln, dass im unwahrscheinlichen fall eines angriffs auf österreich das kontingent ausreicht, um diese aufgabe alleine zu erfüllen (
zwischenfälle wie etwa ein nicht genehmigter überflug. im konkreten fall stiegen auch zwei draaken auf und haben - nichts gemacht. außer (und diese aussage kann man natürlich auch als polemisch betrachten) 'geleitschutz zu geben'. an diesem umstand stoßen sich grüne und spö.
christian rainer sieht darin nun einen wiederspruch, 'populismus ohne luftraumgrenzen'. und genau diese schlußfolgerung verstehe ich nicht. wir brauchen neue abfangjäger, damit diese nicht einschreiten? konnten die draken diese aufgabe nicht erfüllen, weil der cia-flieger zu stark war? oder macht man sowas bei amerika nicht? der umstand, auf den hingewiesen wird, ist meiner meinung nach eigentlich der: es mach keinen sinn, viel geld für eine möglichkeit auszugeben, die man (sollte sie sich so alle 5 ,10 jahre mal ergeben) dann nicht wahrnimmt.
natürlich hätte sich die opposition anders ausdrücken können. der latente hang zum populismus ist allerdings etwas, das sich parteiübergreifend beobachten lässt, und überhaupt nicht nur in der politik - ist aber ein anderes thema. sie hätte sagen können: liebe bundesregierung, wenn wir das thema luftraumüberwachung ernst nehmen wollen, hätte man hier entschieden handeln müssen anstatt gar nichts zu tun. und wenn DAS das höchste der gefühle darstellt - hätte man die millionen nicht besser investieren können?
wohlstandskind - 2005/11/28 19:06
und seit wann garantieren gb, usa und frankreich die neutralität nicht mehr?EDIT: darf ich vorstellen - wohlstandskind, ein geschichtliches leichtgewicht
außerdem, es macht einfach eindruck, wenn sich dein referatspartner feig seitlich zum publikum setzt und du setzt dich aber frontal hin und quasselst drauf los. vor allem von einem blatt papier, auf dem nur stichwörter stehen. niemals ausformulieren, das kann nur lahm werden.