Dass ein Aufenthalt im Irak nicht ungefaehrlich (mit allen von dir erwaehten Konsequenzen) ist - da stimme ich zu. Auch dass der Wiederaufbau von kulturellen Strukturen wichtig ist (wobei bei mir die Infrastruktur doch eine hoehere Prioreaete hat - ohne Wasser gibts nunmal keine Kultur; oder um es populistisch zu bringen: Zuerst das Fressen und dann die Moral) verstehe ich. Was das"Verbot" des Staates betrifft - es existiert sehr wohl eine Reisewarnung fuer das entsprechende Land, insofern raet der Staat seinen Buergern sehr wohl, ein entsprechendes Land nicht zu besuchen. Bezueglich der "diversen Organisationen" moechte ich anmerken, dass Frau Osthoff nach meinem Wissensstand nicht fuer eine "offielle" NGO (wie zB Aerzte ohne Grenzen oder Rotes Kreuz) arbeitet - und ergo auf ihr Risiko. Ich finde es deshalb auch etwas - hm - "bruesk" von Frau Osthoff, eine Intervention und Bemuehungen (auch bzw vor allem finanzieller Natur) als normal vorauszusetzen. Ich verstehe naemlich nicht, warum (entschuldige dass jetzt wieder das plumpe "mein Steuergeld" Argument kommt) der normale Buerger so etwas finanzieren soll. Das Einreiseverbot moechte ich hier nicht diskutieren, aber ich faende es durchaus legtim (wenn auch moralisch diskutabel), wenn eine Regierung fuer jene, die trotz bestehender Reisewarnung aus eigener Faust und nicht fuer eine NGO in ein Land fahren, keine Schritte zu deren Befreiung im Falle einer Geiselnahme unternimmt. Zusammengefasst: Es ist Frau Osthoffs Entscheidung ob sie faehrt oder nicht - genauso wie es eine Entscheidung des Staates Deutschland ist, ob er sie wieder "retten" will - oder nicht. Weil das finde ich schon - einer Kidnapping-Organsiation draengt sich die Idee eines "Osthoff-Bankomaten" ja geradezu auf...
natürlich. oder besser gesagt - ich kann dir eigentlich nur zustimmen. was mich an der sache stört: entweder oder. entweder ich hole jeden ohne wenn und aber zurück, oder ich habe klare richtlinien, nach denen ich vorgehe. genau die scheint es aber nicht zu geben.
in gewisser weise ist es auch einfach ein beispiel für den populismus von politik - sicher ist es hart zu sagen 'sorry, kein staatlicher auftrag, hier können wir auf keine lösegeldforderungen eingehen' und nicht sehr breitenwirksam. aber wenn man damit nicht klarkommt, muss man es stattdessen mit leuten wie frau osthoff. ernsthaft zu erwägen, jemanden aus angst um das image (denn darauf läuft es hinaus) in seiner persönlichen freiheit zu beschränken finde ich verwerflich. die einfache aussage 'sie kennt die gefahr, nochmal werden wir keine finanziellen mittel aufbringen' hätte ja auch gereicht.
oder man hätte auch einfach diskutieren können, ob man nicht gewisse richtlinien einführen sollte. das ist alles nicht sehr popularitäts-steigernd (da man letztlich regeln aufstellt, wen man *nicht* rettet), aber letztlich die einzige sinnvolle reaktion.
lsr - 2005/12/28 22:09
Zustimmung
Ich kann mich deinem Reply nur anschlieszen - Angst ums Image bzw erwuenschte konsequente Regelungen (obwohl ich normalerweise lieber eine Regel weniger habe...).
Ich finde es anstrengend (und waehlerbeleidigend) wenn sich Politiker nicht trauen, A oder B zu sagen. Mir ist ein Politiker mit Profil und von mir aus auch unpopulaeren Masznahmen beim A** lieber als ein populistischer beim Gesicht. Nur leider (warum eigentlich? - alleine die Wiederwahl kann es ja nicht sein; und dass alle Waehler inkonsequente Politiker bevorzugen kann ich irgendwie auch nicht glauben ...) sind die wenigsten mutig genug.
Aber ich beginne, in eine Grundsatzbetrachtung ueber die Demokratie im Allgemeinen und der Legislaturperiodenweitsichtigkeit der Politiker im Speziellen abzuschweifen - und das ist nicht gut [da ist mir naemlich das Parkett zu glatt] :-)
My 2 cent
in gewisser weise ist es auch einfach ein beispiel für den populismus von politik - sicher ist es hart zu sagen 'sorry, kein staatlicher auftrag, hier können wir auf keine lösegeldforderungen eingehen' und nicht sehr breitenwirksam. aber wenn man damit nicht klarkommt, muss man es stattdessen mit leuten wie frau osthoff. ernsthaft zu erwägen, jemanden aus angst um das image (denn darauf läuft es hinaus) in seiner persönlichen freiheit zu beschränken finde ich verwerflich. die einfache aussage 'sie kennt die gefahr, nochmal werden wir keine finanziellen mittel aufbringen' hätte ja auch gereicht.
oder man hätte auch einfach diskutieren können, ob man nicht gewisse richtlinien einführen sollte. das ist alles nicht sehr popularitäts-steigernd (da man letztlich regeln aufstellt, wen man *nicht* rettet), aber letztlich die einzige sinnvolle reaktion.
Zustimmung
Ich finde es anstrengend (und waehlerbeleidigend) wenn sich Politiker nicht trauen, A oder B zu sagen. Mir ist ein Politiker mit Profil und von mir aus auch unpopulaeren Masznahmen beim A** lieber als ein populistischer beim Gesicht. Nur leider (warum eigentlich? - alleine die Wiederwahl kann es ja nicht sein; und dass alle Waehler inkonsequente Politiker bevorzugen kann ich irgendwie auch nicht glauben ...) sind die wenigsten mutig genug.
Aber ich beginne, in eine Grundsatzbetrachtung ueber die Demokratie im Allgemeinen und der Legislaturperiodenweitsichtigkeit der Politiker im Speziellen abzuschweifen - und das ist nicht gut [da ist mir naemlich das Parkett zu glatt] :-)