metapsyche als korrektiv
es ist fast schon tradition - so alle 2, 3 wochen träume ich die handlung schlechter, meist brutalst amerikanisierter filme. oder serien. das ist manchmal amüsant, manchmal nervig, aber zumindest meistens unterhaltsam. und gestern wars wieder soweit.
wobei die initialzündung diesmal klar ersichtlich war. sonntags, nach dem allen gesetzen der modernen hollywood-komödie gehorchenden film 'wie werde ich ihn los in 10 tagen' und viel schlaf über den ganzen tag verteilt, dachte ich 'na, columbo werd ich auch noch erleben'. dazu kam es zwar nicht, da die nfl conference-finals übertragen wurden. aber der gedanke war da und er war ausreichend. übrigens, nfl. langsam versteh ich den sport und kann mich in begrenztem rahmen dafür begeistern. auch, weil christopher deryan (?) kommentiert - sozusagen das intelligente korrektiv zur populistischen patriot-kommentatoren-rakete robert seeger. wo der erste meint 'wirklich? die österreichischen top-quarterbacks kennen genausoviele spielzüge wie die der nfl?' würde zweiterer wohl sofort anmerken 'ja, da brauchen sich unsere burschen nicht verstecken'. aber ich schweife ab.
war also diese nacht columbo an der reihe. irgendein bescheuerter vorfall, ein schwerst paranoider verbrecher, und schon ist er da. und als der missetäter sich erkundigt, wo den derr inspektor sei, heißt es 'da hinten, im mistkübel. er sucht etwas'. und ab da ist die handlung vorbei. denn meine stimme, meist als narrativer begleiter unterwegs, gleitet ab. 'hm, ein nettes bild, oder? die festgefahrene figur mit den immergleichen phrasen und gestiken sucht den weiteren sinn der eigenen existenz, und zwar dort, wo sie sich seit einiger zeit befindet - im müll. wann ist wohl die letzte neue folge produziert worden? oder ließ man das ganze gnädig einschlafen? schließlich propagierte man ja monk als neuen columbo, in bezug auf schrulligkeit ja weit überlegen. und csi erforscht verbrechen noch viel genauer und gewiefter und so weiter. wo also sollte eine figur aus den siebzigern, deren einzige evolution sich in den ergrauten haaren findet, ihren platz heute suchen, wenn nicht im mistkübel?'.
denke ich, und wache auf.
spannend. besorgnis erregend? eher leicht interessant. auf jeden fall amüsant. vielleicht hat mir der anscheinend schwerst unterbeschäftigte neuronen-haufen in meinem kopf auch einfach einen streich spielen wollen. wurde mir letzte nacht ja noch eine anekdote erzählt, der ich sofort eine traum-initierende wirkung unterstellte. kurz davor fiel auch das wort 'korrektiv'. und da mein hirn von der eher hinterfotzigen art ist, schaltete es sich sofort als korrektiv ein (schließlich soll ich nicht im glauben leben, mein unterbewusstsein zu verstehen), schnappte das am wenigsten erwartete element der konversationen auf, schmiedete eine geschichte darum, die nur impliziert statt offen aufzeigt und platzierte den entscheidenden moment so, dass er sich auch nach dem wachwerden noch hält. als letzter gag wurde das ganze noch dazu dual angelegt - sich selbst parodierend und gleichzeitig sich über mich lustig machend.
heute nacht träum ich wohl von einer party, auf der gefeiert wird, wie diese analytische null-komma-fünf den ganzen morgen über mit absolut belang- und sinnlosem trash beschäftigt werden konnte.
wobei die initialzündung diesmal klar ersichtlich war. sonntags, nach dem allen gesetzen der modernen hollywood-komödie gehorchenden film 'wie werde ich ihn los in 10 tagen' und viel schlaf über den ganzen tag verteilt, dachte ich 'na, columbo werd ich auch noch erleben'. dazu kam es zwar nicht, da die nfl conference-finals übertragen wurden. aber der gedanke war da und er war ausreichend. übrigens, nfl. langsam versteh ich den sport und kann mich in begrenztem rahmen dafür begeistern. auch, weil christopher deryan (?) kommentiert - sozusagen das intelligente korrektiv zur populistischen patriot-kommentatoren-rakete robert seeger. wo der erste meint 'wirklich? die österreichischen top-quarterbacks kennen genausoviele spielzüge wie die der nfl?' würde zweiterer wohl sofort anmerken 'ja, da brauchen sich unsere burschen nicht verstecken'. aber ich schweife ab.
war also diese nacht columbo an der reihe. irgendein bescheuerter vorfall, ein schwerst paranoider verbrecher, und schon ist er da. und als der missetäter sich erkundigt, wo den derr inspektor sei, heißt es 'da hinten, im mistkübel. er sucht etwas'. und ab da ist die handlung vorbei. denn meine stimme, meist als narrativer begleiter unterwegs, gleitet ab. 'hm, ein nettes bild, oder? die festgefahrene figur mit den immergleichen phrasen und gestiken sucht den weiteren sinn der eigenen existenz, und zwar dort, wo sie sich seit einiger zeit befindet - im müll. wann ist wohl die letzte neue folge produziert worden? oder ließ man das ganze gnädig einschlafen? schließlich propagierte man ja monk als neuen columbo, in bezug auf schrulligkeit ja weit überlegen. und csi erforscht verbrechen noch viel genauer und gewiefter und so weiter. wo also sollte eine figur aus den siebzigern, deren einzige evolution sich in den ergrauten haaren findet, ihren platz heute suchen, wenn nicht im mistkübel?'.
denke ich, und wache auf.
spannend. besorgnis erregend? eher leicht interessant. auf jeden fall amüsant. vielleicht hat mir der anscheinend schwerst unterbeschäftigte neuronen-haufen in meinem kopf auch einfach einen streich spielen wollen. wurde mir letzte nacht ja noch eine anekdote erzählt, der ich sofort eine traum-initierende wirkung unterstellte. kurz davor fiel auch das wort 'korrektiv'. und da mein hirn von der eher hinterfotzigen art ist, schaltete es sich sofort als korrektiv ein (schließlich soll ich nicht im glauben leben, mein unterbewusstsein zu verstehen), schnappte das am wenigsten erwartete element der konversationen auf, schmiedete eine geschichte darum, die nur impliziert statt offen aufzeigt und platzierte den entscheidenden moment so, dass er sich auch nach dem wachwerden noch hält. als letzter gag wurde das ganze noch dazu dual angelegt - sich selbst parodierend und gleichzeitig sich über mich lustig machend.
heute nacht träum ich wohl von einer party, auf der gefeiert wird, wie diese analytische null-komma-fünf den ganzen morgen über mit absolut belang- und sinnlosem trash beschäftigt werden konnte.
wohlstandskind - 2006/01/24 09:51
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