'du verkaufst nicht, weil du in der hitparade bist'
gibt es schlechte publicity? und wenn ja, wo ist die grenze zu ziehen? die musikindustrie dürfte die antwort wohl noch immer suchen. was etwa erwartet man sich davon, lyrics-seiten betreiber zu verklagen? 'es handelt sich hier um geistiges eigentum, das geschützt werden muss' lautet die offizielle erklärung. vielleicht soll ja auch die botschaft 'kaufts euch gefälligst die cd, wenns den text lesen wollts' mitklingen. vielleicht soll das ganze auch gar keinen sinn ergeben. das wäre dann schon mal geglückt.
viel prominenter ist natürlich das thema 'chartsmanipulation'. david brandes, der 'schummel-produzent', sagte bei johannes b. kerner das unvorstellbare - 'es handelt sich hier um eine gängige praxis. würde ich darauf verzichten, wäre es ein wettbewerbsnachteil für meine künstler'. 'skandal' skandieren die großen labels. man verwehrt sich gegen diese behauptung, und will gerichtlich dagegen vorgehen. das reinwaschen soll vor allem die media-control übernehmen, zuständig für die erstellung der charts. aber ob das eine gute idee war?
zahlen werden keine genannt. um die unabhängigkeit zu wahren - von wem wird leider nicht näher erörtert. außerdem gehe man mit 'den daten von jeder menge Konkurrenzunternehmen' um. auch hier muss man mutmaßen, um welche konkurrenten es sich handelt. die cd-händler? oder die labels? könnte saturn oder media-markt gar unglaubliches erfahren, wüsste man um die erforderliche stückzahl für die top ten bescheid? könnte universal etwa sehen, wieviel stück mehr ihre nummer 1 im gegensatz zur nummer 2 von sony music verkauft hat? oder sollten diese daten nicht bis zu einem gewissen (hohen) grad schon bekannt sein? ich glaube, diese firmen werden kompetente leute besitzen, die aus eigenen verkaufszahlen und allgemein bekannten zahlen (charts-platzierungen, goldene-schallplatten-verleihungen, etc) diese werte recht gut kombinieren können.
aber gut, das bleibt alles geheim. weiters erklärt man, betrügereien sehr früh und sehr leicht abfangen zu können. regionale spitzen, verursacht durch promo-auftritte oder touren werden rausgefiltert. hamsterkäufe von fanclubs werden auf die 'haushaltsmenge 5 stück' reduziert - auch interessant. solche sachen fallen dann unter 'manipulation aus unwissenheit', auch wenn der fanklub wohl doch ein ziel verfolgt hat - und um seinen einfluss beschissen wird. die schönste aussage liefert andy zahradnik, bei media-control für die ö3 top 40 zuständig, wie es sich gehört am schluss.
er bezweifelt den sinn solcher manipulationen an sich. charts spiegeln ja einfach den verkauf der vorwoche. 'Du bist in der Hitparade, weil du verkaufst, aber du verkaufst nicht, weil du in der Hitparade bist'. ein original-zitat. nicht böse sein, lieber andy, aber womit rechtfertigst du dann deinen job?
lightning edit: die praxis von fm4, die charts unabhängig von verkäufen und hörer-befragungen und stattdessen aufgrund von relevanz, künstlerischem aspekt und diversität zu erstellen, erscheint da weniger dubios als auf den ersten blick.
viel prominenter ist natürlich das thema 'chartsmanipulation'. david brandes, der 'schummel-produzent', sagte bei johannes b. kerner das unvorstellbare - 'es handelt sich hier um eine gängige praxis. würde ich darauf verzichten, wäre es ein wettbewerbsnachteil für meine künstler'. 'skandal' skandieren die großen labels. man verwehrt sich gegen diese behauptung, und will gerichtlich dagegen vorgehen. das reinwaschen soll vor allem die media-control übernehmen, zuständig für die erstellung der charts. aber ob das eine gute idee war?
zahlen werden keine genannt. um die unabhängigkeit zu wahren - von wem wird leider nicht näher erörtert. außerdem gehe man mit 'den daten von jeder menge Konkurrenzunternehmen' um. auch hier muss man mutmaßen, um welche konkurrenten es sich handelt. die cd-händler? oder die labels? könnte saturn oder media-markt gar unglaubliches erfahren, wüsste man um die erforderliche stückzahl für die top ten bescheid? könnte universal etwa sehen, wieviel stück mehr ihre nummer 1 im gegensatz zur nummer 2 von sony music verkauft hat? oder sollten diese daten nicht bis zu einem gewissen (hohen) grad schon bekannt sein? ich glaube, diese firmen werden kompetente leute besitzen, die aus eigenen verkaufszahlen und allgemein bekannten zahlen (charts-platzierungen, goldene-schallplatten-verleihungen, etc) diese werte recht gut kombinieren können.
aber gut, das bleibt alles geheim. weiters erklärt man, betrügereien sehr früh und sehr leicht abfangen zu können. regionale spitzen, verursacht durch promo-auftritte oder touren werden rausgefiltert. hamsterkäufe von fanclubs werden auf die 'haushaltsmenge 5 stück' reduziert - auch interessant. solche sachen fallen dann unter 'manipulation aus unwissenheit', auch wenn der fanklub wohl doch ein ziel verfolgt hat - und um seinen einfluss beschissen wird. die schönste aussage liefert andy zahradnik, bei media-control für die ö3 top 40 zuständig, wie es sich gehört am schluss.
er bezweifelt den sinn solcher manipulationen an sich. charts spiegeln ja einfach den verkauf der vorwoche. 'Du bist in der Hitparade, weil du verkaufst, aber du verkaufst nicht, weil du in der Hitparade bist'. ein original-zitat. nicht böse sein, lieber andy, aber womit rechtfertigst du dann deinen job?
lightning edit: die praxis von fm4, die charts unabhängig von verkäufen und hörer-befragungen und stattdessen aufgrund von relevanz, künstlerischem aspekt und diversität zu erstellen, erscheint da weniger dubios als auf den ersten blick.
wohlstandskind - 2005/04/23 21:03
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