nach der wahl ist vor der wahl
das passt zu deutschland, zumindest jetzt, ca 3 stunden nach wahlschluß. aber beginnen wir mal mit dem ausreißer zu dieser seltsamen weisheit - dem ergebnis.
die überraschung war groß. hat ein wenig an 2002 hierzulande erinnert, auch wenn ich diesmal herzhaft gelacht statt fassungslos geglotzt habe. nicht schwer, da es mich ja eigentlich nicht einmal periphär betrifft. knapp mehr als ein prozent trennt cdu/csu von der spd. im vergleich zu den fast 20 prozent, die anfang juli prognostiziert wurden, ist das nichts. die linke hat nur fast aus dem stand zu den grünen aufgeschlossen (die pds scheiterte ja bei der letzten wahl nur um ein paar prozentpunkte). die fdp hat sich zur drittstärksten partei aufgebäumt (oder auch: wurde gehievt). knapp keine bürgerliche, schwarz/gelbe mehrheit. eher deutlich keine linke, rot/grüne mehrheit - auch nicht mit den 4 prozent, die theoretisch zur links-partei gewandert sind (theoretisch, da ich bis jetzt noch keine wählerstrom-analyse gesehen habe und zweifelhaft ist, ob die auch wirklich alle rot/grün gewählt hätten).
merkel fordert erwartungsgemäß den kanzler-sessel. die linke bleibt in der angekündigten opposition (ja, das soll es tatsächlich geben). schröder fordert den kanzler, mit einer vehemenz und selbstsicherheit, die einfach nur verblüffend ist, und in einem ausmaß, bei dem man stoiber fast zustimmen will, wenn er diesen auftritt als unangemessen bezeichnet. und bitte, vorsicht, wenn man schröder recht geben will bei seiner 'im vergleich zu den prognosen ein ur super ergebnis'-argumentation - jörg haider und die fpö haben seit 2000 auf genau diese art und weise die eine oder andere wahl schöngeredet (zb wien). auch das medien-bashing in schröders erster stellungnahme war in dieser hinsicht bedenklich. die fdp bleibt ihrer linie treu, sprich will vor allem rot/grün nicht mehr in der regierung sehen. die grünen bleiben realistisch, nüchtern.
die zukunft ist so ungewiss wie gestern. die spd unter schröder sträubt sich stark gegen eine große koalition. cdu/csu hält sich alle optionen (minus linke) offen. beide parteien schleppen natürlich den panik-wahlkampf 'oh nein, große koalition!' mit sich herum. die fdp schließt 'ampeln oder sonstige ampeleien' aus, die grünen sehen keine chance mit den schwarzen zu regieren. das wort 'minderheitsregierung' fiel bis jetzt noch auf keinem sender, in keiner ansprache. wohl ein noch größeres schreckgespenst als die große koalition. ganz würde ich das allerdings nicht ausschließen, wenn die verhandlungen sich so in die länge ziehen, wie es jetzt wohl einige vermuten/befürchten.
in wirklichkeit kann man jetzt aber einfach nichts dazu sagen. die zukunft der deutschen politik ist immer noch sehr vage, die paar neuen konturen werden dadurch aufgehoben, dass bereits als klar angesehene linien wieder verwischt wurden. die elefanten-runde im zdf hat das selbe bild gezeigt - sechs partei-vorsitzende, die keine ahnung haben, wie es jetzt weiter gehen soll. nach der wahl ist vor der wahl.
die überraschung war groß. hat ein wenig an 2002 hierzulande erinnert, auch wenn ich diesmal herzhaft gelacht statt fassungslos geglotzt habe. nicht schwer, da es mich ja eigentlich nicht einmal periphär betrifft. knapp mehr als ein prozent trennt cdu/csu von der spd. im vergleich zu den fast 20 prozent, die anfang juli prognostiziert wurden, ist das nichts. die linke hat nur fast aus dem stand zu den grünen aufgeschlossen (die pds scheiterte ja bei der letzten wahl nur um ein paar prozentpunkte). die fdp hat sich zur drittstärksten partei aufgebäumt (oder auch: wurde gehievt). knapp keine bürgerliche, schwarz/gelbe mehrheit. eher deutlich keine linke, rot/grüne mehrheit - auch nicht mit den 4 prozent, die theoretisch zur links-partei gewandert sind (theoretisch, da ich bis jetzt noch keine wählerstrom-analyse gesehen habe und zweifelhaft ist, ob die auch wirklich alle rot/grün gewählt hätten).
merkel fordert erwartungsgemäß den kanzler-sessel. die linke bleibt in der angekündigten opposition (ja, das soll es tatsächlich geben). schröder fordert den kanzler, mit einer vehemenz und selbstsicherheit, die einfach nur verblüffend ist, und in einem ausmaß, bei dem man stoiber fast zustimmen will, wenn er diesen auftritt als unangemessen bezeichnet. und bitte, vorsicht, wenn man schröder recht geben will bei seiner 'im vergleich zu den prognosen ein ur super ergebnis'-argumentation - jörg haider und die fpö haben seit 2000 auf genau diese art und weise die eine oder andere wahl schöngeredet (zb wien). auch das medien-bashing in schröders erster stellungnahme war in dieser hinsicht bedenklich. die fdp bleibt ihrer linie treu, sprich will vor allem rot/grün nicht mehr in der regierung sehen. die grünen bleiben realistisch, nüchtern.
die zukunft ist so ungewiss wie gestern. die spd unter schröder sträubt sich stark gegen eine große koalition. cdu/csu hält sich alle optionen (minus linke) offen. beide parteien schleppen natürlich den panik-wahlkampf 'oh nein, große koalition!' mit sich herum. die fdp schließt 'ampeln oder sonstige ampeleien' aus, die grünen sehen keine chance mit den schwarzen zu regieren. das wort 'minderheitsregierung' fiel bis jetzt noch auf keinem sender, in keiner ansprache. wohl ein noch größeres schreckgespenst als die große koalition. ganz würde ich das allerdings nicht ausschließen, wenn die verhandlungen sich so in die länge ziehen, wie es jetzt wohl einige vermuten/befürchten.
in wirklichkeit kann man jetzt aber einfach nichts dazu sagen. die zukunft der deutschen politik ist immer noch sehr vage, die paar neuen konturen werden dadurch aufgehoben, dass bereits als klar angesehene linien wieder verwischt wurden. die elefanten-runde im zdf hat das selbe bild gezeigt - sechs partei-vorsitzende, die keine ahnung haben, wie es jetzt weiter gehen soll. nach der wahl ist vor der wahl.
wohlstandskind - 2005/09/18 21:15