the daily grind

Sonntag, 13. Januar 2008

growing up, or just growing

in meiner kindheit war es eine zeit lang üblich, andere mit dem ausspruch 'du bist schwul' vermeintlich herunterzumachen. das war nicht von homophobie getrieben - wir waren in dem alter zu aller erst zu dumm, um zu verstehen und hatten nur begrenzt ahnung von dem was wir da sagten. vergleichbar mit dem fussball-trainingslager zweier altersstufen, in dem wir, die jüngeren, die coolen sprüche der älteren übernahmen. und fortan nicht mehr 'geh scheissn' sagten, sondern 'du kannst mir an blasen'. was DAS bedeutete, war noch weniger klar als das mit der liebe zwischen männern (erkennbar daran, dass wir das vornehmlich zu einander sagten). ich war da ungefähr neun jahre alt.

das ist mir heute wieder eingefallen. nicht ganz zufällig. das mit der dummheit ist da halt ein kleiner strohhalm, an den man sich klammern will - wobei frau winter was das angeht eigentlich nicht mehr überraschen kann.

die ewige iteration von 'du bist/das ist blöd' legt sich in der regel mit dem alter, oder es nimmt das bewusstsein für die lächerlichkeit dieser argumentation (a la 'bücher, bäh') zu. mit 25 klingt das dann eben wie 'das is ja sooo bobo', versehen mit einem schmunzeln. andere landen mit 50 anscheinend bei 'das is ja voll pädophil', versehen mit schaum vorm mund.

Donnerstag, 10. Januar 2008

ritual, dämliches

jedes mal, wenn ich zu meinem platz zurück komme, greife ich mir an den bauch. das hat weder etwas abergläubisches (des buddhas bauch streicheln bringt glück!) noch etwas kulinarisches (pfau, bin ich satt). ich überprüfe jedes mal, ob ich die zigaretten eh mitgenommen hab. die ich nicht mehr bei mir trage. seit über einer woche.

ich bin gespannt, wie lang das noch so geht. und welche schwachsinnigen rituale ich sonst noch so entdecke. wie: zuhause in regelmäßigen abständen über die tastatur langen; dorthin, wo früher mal zigaretten lagen. um mir danach seltsam automatisiert vorzukommen.

Freitag, 21. Dezember 2007

omfg!

oder, passend zur gelegenheit: heiliges akronym! auf das wunderbare, bizarre charlie und die schokoladenfabrik folgt batman returns. tim burton festspiele auf atv. zwei seiner besten werke, meines erachtens nach (beetlejuice schiebt sich da in der rangliste noch dazwischen). und definitv der beste batman (teil 1 war zu zurückhaltend, alles danach kinderkram, batman begins zu trocken und mit katie holmes).

ein wichtiger teil auch die schauspielerriege: michael keaton als wiederum bester batman (kilmer und clooney? ja, genau. christian bale ist immerhin ausbaufähig, keaton brauchte auch 2 teile). danny devito und michelle pfeifer spielen sich nebenbei in die oberste liga der bösewichte (wobei, jim carrey und tommy lee jones kamen dem auch sehr nahe, und das im schrecklichsten batman forever - haha). in der nebenrolle auch noch christopher walken, aber der musste schon damals nichts mehr beweisen.

und damit die lobhudelei zumindest etwas informationsgehalt bekommt: nächstes jahr erreicht uns der neueste burton-streich namens sweeney todd. mit johnny depp und helena bonham carter.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

wissenschaftlich reaktionär

die faz lesen ist eigentlich was schönes, aber ich vergesse manchmal, dass es halt doch ein eher stock-konservatives blatt ist. und wenn sie die ideologie-brille aufhaben, haben die fakten feierabend.

das aktuelle beispiel nennt sich wenn kinder mörder spielen. was halbwegs oke beginnt (studie, medienkonsum, experiment), driftet mit 2 sätzen tief in den abgrund des wissenschaftlichen kartenauslegens. Wer zunächst Tischtennis spielte, hatte beim anschließenden Konzentrationstest mit leichten Mathematikaufgaben um fünfzig Prozent besser abgeschnitten als die Vergleichsgruppe, die sich in derselben Zeit intensiv auf ein brutales Computerspiel eingelassen hatte. aha. kontext? Das bestätigt die Hypothese: Sehr gewalthaltige Computerspiele haben eine problematische Wirkung auf Schulleistungen, weil die emotionale Wucht der Spiele die Kinder massiv belastet. aha. und diese sätze gehören zusammen? ergänzen sich? spannend!

beginnen wir mit satz 1. 'tischtennis spielen' kann vieles bedeuten, vom harmlosen 'ball hin und her ohne zählen' bis zum 'wettkampf um die ehre!'. anspannungsgrad, intensität und anstrengung können da schon differenzieren. 'ja aber, muss man das denn im interview näher ausführen?'. nein, außer man spricht dann von 'intensiv', 'brutal' und 'eingelassen'. das erste wort erscheint subjektiv, das zweite wertend und das dritte moralisierend. aber gut, das ist bestenfalls eben unsauber.

satz 2 hat da eine ganz andere qualität. ich vergleiche die wirkung von unterbereichen von a (sport) und unterbereichen von b (computerspiele) auf c (schulleistungen) - und deswegen kann ich eine qualitative aussage über den unterbereich von b in relation zum rest von b in hinsicht auf c treffen? einfacher formuliert: für die bestätigung der hypothese fehlt jeglicher kausaler zusammenhang. denn verglichen wird spiel mit sport (sagen wir mal, in vergleichbaren rahmenbedingungen). das ergebnis ist eine messbare veränderung im ergebnis.

das kann bedeuten: sport verbessert schulleistungen. oder spiele verschlechtern sie. oder sport verbessert ein wenig, während spiele ein wenig verschlechtern. eigentlich ja tischtennis und gewaltspiele. aus diesem experiment kann ich jedoch nicht herauslesen: ist fussball auch gut? oder laufen? was ist mit rennspielen? jump n runs? und hab ich schon erwähnt, dass das experiment mit 'jungen erwachsenen' gemacht wurde, man aber auf kinder schließt?

apfel, birne, banane. herrlich, das!

Dienstag, 18. Dezember 2007

fein/nicht

fein: dass ich gestern vor der weihnachtsfeier doch nochmal heimgekommen bin, um erfolgreich die tocotronic radiosession aufzunehmen.

nicht fein: dass sich rechtzeitig vor weihnachten ein backenzahn meldet, weil er mehr aufmerksamkeit will. vorzugsweise professionelle. mal sehen, was das zahnambulatorium im 3. so her gibt...

edit: nichts hergegeben, vielmehr den zahn gleich behalten. ade, weisheits-zahn.

Sonntag, 16. Dezember 2007

kunst kommt von künstln

galileo wunderwelt wissen bringt einen beitrag über in indien gefertigte kerzen. die werden unter anderem von hand bemalt, nach fixen vorlagen. galileo wunderwelt wissen spricht da von 'den künstlerinnen'.

abgesehen davon, dass man ganz stolz berichtet, dass die große 22 kg kerze, an der 2 tage gemalt wird, 200 euro kostet (man rechne sich das einfach mal durch): 'die künstlerinnen' ist in dem zusammenhang definitv der konsum-populistische euphemismus des tages.

Freitag, 14. Dezember 2007

videorama.. dama... dingdong?

die woche neigt sich endlich dem ende zu. endlich. endlich. endlich. vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass mein erscheinen die leute nicht mehr zu spontanen befindlichkeits-erkundungen (alles in ordnung?) oder dezenten angst-anfällen (was schaustn so bös) motiviert. in gewisser weise wäre das ja wünschenswert.

wer gerade genau so beschäftigt ist wie ich, oder in ermangelung eines musiksenders der seinem namen gerecht wird schon länger nichts interessantes mehr gesehen hat (jaja, gotv bestätigt die regel), möge doch dem einen oder anderen der folgenden links folgen.

beginnen wir gleich rabiat. die geschätzte frau hofer hat in ihrem jahresrückblick im house of pain zurecht zwei locust songs gespielt. nämlich AOTKPTA und we have reached an official verdict: nobody gives a shit. 'interessante' videos zu zwei sehr guten songs einer beeindruckenden band.

oke, 'rabiat' passt vielleicht eher zu head wound city. von denen findet sich gleich ein ganzes konzert (teil 1 und teil 2). ja, da wird das gesamte album gespielt. und offensichtlicher kann man die brücke von the locust zu the blood brothers auch nicht schlagen.

ambulance, ambulance passt zum album 'burn, piano island, burn' - schnell, wirr, unverständlich und seltsam anziehend. love rhymes with hideous car wreck nennt man wohl ein klassisches performance-video. siehe auch lazer life. am schönsten ist es doch immer live. da lernt man dann auch jordan blilie richtig zu schätzen, meiner meinung nach.

biblical violence bezeichne ich gerne als besten hella-song und die live-aufnahme ist brauchbar. übrigens, den gitarristen im hintergrund sollte man auch ein wenig beobachten. er steht dem drummer in nichts nach. sehr nett ist es auch, chris pennie beim einspielen der drums zu panasonic youth zuzusehen. übung für gelangweilte: snare und ein becken aussuchen und den takt mitklopfen. mein lieblingspart ist ja das break ab 0:50.

übungsstunden gibts auch bei herman li und totman von dragonforce. das video zum song ist, naja. pathetische einheitsware größtenteils. dann doch lieber buckethead live.

ruhiger, besinnlicher, meinetwegen romantischer kann's bei den bright eyes zugehen. ich würde die band aber wohl nicht so verehren, wenn das mit der romantik nicht meistens so seine tücken hätte.

zum schluss noch ein björk-video (weil immer gut, und björk). ah ja, und ich konnte ja endlich jemanden zu den avalanches bekehren, also bitteschön. ein video, das 'here we go again' zurecht weist, und das zu recht. abgesehen davon, dass daft punk das ja auch schon mit 'around the world' erledigt haben.

ohrwurm der woche: velojet - i follow my heart. ich weiß auch nicht, wie das hineingepasst hat. die realität wiederlegt sich am liebsten selbst.

Mittwoch, 5. Dezember 2007

ein morgen, räudig wie eine tote katze

man könnte auch von sex, drugs and rock'n'roll träumen. das sind so ungefähr die ersten klaren gedanken, nachdem mich neon blonde zum zweiten mal aus dem schlaf krakelen. ob es an angst vor stille liegt, dass als erstes gleich 2 radios (wohnzimmer und bad) aufgedreht werden? wie auch immer, gekonnter kamm-einsatz wandelt den blick ins fremde zum blick in den spiegel. das fm-bombardement zeigt wirkung, 'i follow my heart' von velojet bleibt im ohr hängen. den letzten kick gibt aber der schwall kaltes wasser, per hand ins gesicht verfrachtet. gefolgt von einem inneren dialog darüber, warum das eigentlich zum morgendlichen ritual wurde.

am weg zum auto (und der ist lang, nur einen parkplatz ums eck gefunden, also sicher 2 minuten gehzeit von tür zu tür) müssen die avalanches herhalten. 'since i left you', bittersüss und mysteriös, weil das 'left' auch im 20 durchlauf noch nach 'met' klingt. das würde nicht nur den sinn des songs komplett umpolen. auch das munter haltende 'bitter' wäre schlagartig seiner wirkung beraubt. das hört sich vielleicht trivial an, aber wodurch sollte dieser song in diesen situationen ersetzt werden? 'rettet die wale' wäre textlich ähnlich geeignet, aber zu langsam. und mit 'no surprises' beendet man tage oder anderes. der endende charakter steht da der tänzelnden leichtfüssigkeit eben von 'since i left you' in diesen belangen in allem nach.

und schon sitz ich im auto. gut, dass man sich auch auf längeren expiditionen die zeit zu vertreiben weiß. eine kurze bitte an alle, die mich in den nächsten tagen sehen: erinnert mich daran, dass ich dringend neue cds im auto brauche. so schön fall of troy und jimmy eat world auch sind, so wild dillinger escape plan auch aus taktarten pappfiguren schneidet - irgendwann reichts wieder für die nächste zeit. hätt ich einen platten-wechsler, es lägen derzeit die geschenkte daydream nation und die geschenkte jazz ist anders drau. so aber bleibts vorerst bei doppelganger.

auf der lände, höhe da wo die letzte große kreuzung kurz bevor steht, bleibt ein auto neben mir stehen. löblich, denn die ampel ist rot. typ minivan, marke gesetzter familienvater. früher, da war er einmal schlagzeuger. mein geschultes auge erkennt das, während er imaginäre hi-hats und becken auf achteln und die nicht-existente snare ganz klassisch auf die zwei und die vier einsetzt. das flackern an der rückseite legt nahe, dass die bremse dem bass-pedal entspricht. auf der bühne hat er sich sicher wohl gefühlt, denn die blicke aller umstehenden fahrzeug-lenker motivieren ihn nur weiter. ich hätt ja mitgemacht, aber sigur ros wollten grad nicht in einer passenden geschwindigkeit. und außerdem, mitläufertum schon am frühen morgen, eher nicht.

im techno-jungle zwischen betriebs-einfahrten, autobahnbrücken und lagerplätzen ist noch ein parkplatz frei. die raubtiere im hintergrund haben es weniger darauf als auf die frühest-mögliche grün-phase der nächsten ampel abgesehen. urwald-kenner wissen um die signalwirkung der farbe rot, also setze ich vorzeit darauf und das mittlere der drei pedale. business-raubtier hinter mir versteht es anscheinend und lässt nach erblicken des gelben blinzelns genug platz für reverses geparke. transport-raubtier hats eilig, überholt per sperrfläche und abbieger der anderen richtung und bleibt trotzdem stehen. um mir in der unmissverständlichen sprache der wildnis mitzuteilen, dass ich einen ordentlichen pecker hab. witzigerweise deutet mir der business-räuber ähnliches, obgleich er die signale eigentlich verstanden hat. da zählt wohl das gesetz des stärkeren, 2-tonner schlägt schnittigen kleinwagen.

den weg zum büro (nochmal quälende zwei-einhalb minuten) bahnt die seg mediengruppe telekommander (und freut sich über die wortwiederholung, die sich da in der abkürzung versteckt). mach das leiser? NEIN! das würde auch als kampfgesang einer machtlosen mittelschicht taugen, die ihre spärlich verbliebene freiheit viel lieber als zurückgewonnenes territorium sieht. oder so ähnlich. aber wohl eher mächtig in der wirkung, wenn sich mit dem publikum ein zwiegesang entwickelt. jedenfalls naht der erste kaffee des tages, und das ist gut so.

Montag, 26. November 2007

roger cicero, die metastase im gehörgang

roger cicero ist die metastase im gehörgang. wie eine tröpfchen-infektion sammelt er sich an einem ort, um sogleich zu beginnen andere körperteile zu befallen. die augen blinzeln unkontrolliert um die bilder zu verneinen, die plötzlich die iris blockieren. die hände ballen sich zu fäusten, um vom gefühl peristaltischer krämpfe abzulenken. die zehen spreizen sich, als ob sie verzweifelt nach etwas wirklichem tasten.

das ist schon etwas übertrieben. doch es reicht ein kurzer jingle in der werbepause, um sich ins bewusstsein zu rufen, was für ein furchtbares gesamtbild das produkt roger cicero abgibt. lähmend langweilige musik, fernab von überraschung oder originalität. was technisch einwandfrei produziert wurde, vermittelt den charme eines sterilen raums, in dem nicht einmal die neonröhren flackern. dazu gesellt sich die stimme des charmeurs der alten schule. wer es noch dazu wagt, auf die texte zu hören, wird in einen eintopf plattitüden getunkt. ein potpourri an konservatismus und sehnsucht nach der einfach welt. wenn man darauf steht, findet man wahrscheinlich auch mario barth lustig. ob roger cicero 'tief unten' von fiva mc wohl als liebeslied versteht?

Mittwoch, 21. November 2007

urlaub und die letzte bastion des friedlichen

3ter tag urlaub und ich komm langsam runter. drei tage hintereinander gut geschlafen, jede nacht geträumt (natürlich wirres zeug, aber das ist nichts neues). schleichend stellt sich jetzt dieses angenehme gefühl der ruhe ein, die fragile balance zwischen entspannung und beschäftigung. montags fein mittag essen, dienstags fein kaffee trinken, dazwischen immer wieder putzen und die letzten folgen von drawn together ansehen.

heute proben (inklusive weiterer erkundung des neuen verstärkers), morgen wahrscheinlich ein krankenbesuch, freitag guitar hero 3 session (wenn es sich auftreiben lässt - so viel schwarz-seherei muss noch drin sein), samstag planet music.

derzeit ist das alles schon oke so.

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