Sonntag, 11. Februar 2007

the emusic-diaries #2

welche bands klingen schon wie at the drive-in oder the blood brothers? den reiz machte (bzw. macht) vor allem die eigenständigkeit und genuinität aus. gerade deswegen will man mehr davon, aber eben nicht 'more of the same'. und die zwickmühle arbeitet genüßlich vor sich hin. über den punkt 'related artists' versucht man, so gut es geht die fühler auszustrecken und das eine oder andere zu entdecken.

brazil (auf dem fearless label beheimatet, anscheinend gibts da mehrere)ist da ein ansatz. musikalische ähnlichkeiten sind wohl vor allem mit sparta vorhanden. also kein nachbeten von formeln, sondern eine gewisse eigene weiterentwicklung mit anknüpfungspunkten. 'a hostage and the meaning of life' weist wenige kanten auf, an denen man sich aufreiben könnte. die gruppe schwelgt größtenteils auf schönen melodieteppichen dahin, ohne damit eine erst zu überwindende 'wall of sound' aufzustellen. der gesang scheint sich angenehm an 'napoleon solo' zu orientieren - besonders bei 'io' fällt auf, dass betonung und intonierung nahe ans vorbild kommen. der song ist auch das auffälligste stück, auch wenn sich der rest nicht verstecken muss.

der zweite ansatz nennt sich fall of troy und hat mit dem selbstbetitelten erstling etwas bewundernswertes geschaffen. vergleiche mit den blood brothers sind nicht unbegründet, aber eben nicht aufgrund einer orientierung an diesem vorbild. die wurzeln liegen genauso diffus im hardcore und punk, die überwindung dieser genre-grenze wird allerdings nicht in ihrer destruktion gesucht (worin die blood brothers besonders brillieren). stattdessen geht man zurück zur komplexität (punk selbst war musikalisch die abkehr vom virtuosentum der 70er jahre) und betastet mit freude andere formen der musik. refused brachen die eingefahrenen schemen mit orientierung am jazz auf, fall of troy nimmt teils metal-artige riffs und verarbeitet sie zu einer weiteren art, die geschichte des songs zu erzählen. die zweite hälfte von 'mouths like sidewinder missiles' kommt gänzlich ohne gesang aus und doch wird weiter gesprochen. ein passender vergleich ist 'marquee moon' von television. ja, da fielen jetzt ganz große namen. und ja, diese band kann man getrost an diesen instanzen messen.

sehr abstrakt kann ich hier jetzt noch broken social scene erwähnen. die haben nichts mehr mit den brothers oder at the drive-in zu tun, beherrschen aber auch die kunst, rein durch die musik zu wirken. '7/4 (shoreline)' kleidet sich ein wenig im lo-fi gewand, die becken scheppern im mid-bereich und vernachlässigen den hi-bereich. das ergebnis ist ein mit viel charme vorgetragener song, der die 5 minuten sehr kurzweilig gestaltet. der text (mehrstimmig dargeboten) untermalt mehr die stimmung als das er großartig inhalt vermittelt. man verliert sich schnell und gern in melodie und arrangement. manchmal denkt man gar an sonic youth auf 'rather ripped' ohne noise-elemente. ein nicht geringes kompliment, dass ich dieser band gerne ausspreche.

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