Freitag, 17. August 2007

the emusic-diaries #6 - i heard a record and it opened my eyes

'do you remember when we couldn't put it away / do you remember what the music meant / and nothing else matters when i turn it up loud'. die zeilen sind so einfach wie einprägsam, und trotzdem muss man sie erst so überzeugend in die gehörgänge schmettern wie pretty girls make graves. so geschehen auf 'good health' der ersten ep, erschienen im jahr 2002. dass 'the new romance' von 2003 auch gut war, sollte hier schon erwähnt worden sein. die auflösung anfang des jahres schmerzt immer mehr.

hierzulande bzw. im deutschsprachigen raum immer noch großteils unbeachtet scheinen free diamonds zu werken. nach dem grandiosen 'there should be more dancing' im vorjahr gibt es nun den nachfolger 'by the sword'. der große durchbruch wird damit auch nicht gelingen. die sehr markante stimme und die art des songwritings (ein stark treibender, grooviger bass mit einer 'bei bedarf' eingreifenden gitarre) führen auch unweigerlich zu einer limitierung. dementsprechend wirken ein paar songs wie uninspirierte neuauflagen. umso beeindruckender sind die songs geraten, in denen man neue wege sucht. 'hugs & kisses' verzichtet großteils auf die quietschenden stimmlagen und verwandelt sich umgehend in einen indie-feger. 'the little keyboard song' beinhaltet, was er verspricht. vielleicht braucht das album diesmal mehrere umläufe, wer free diamonds immer noch nicht kennt kann aber auch hier bedenkenlos zugreifen und sich später noch mehr für den erstling begeistern.

der eiffelturm wird nachts beleuchtet, ein sicher beeindruckendes bild. ivan chtcheglov, mitglied der letterist international, wohnte in der nähe des turms und wurde des nachts von den lichtern am schlafen gehindert. was liegt näher, als das stahl-konstrukt in die luft zu jagen. das war zwar nicht von erfolg gekrönt und ende für ihn in einer psychiatrischen klinik, aber er kommt wenigstens indirekt zu späten ehren. denn genau diese geschichte steht hinter dem namen 'the plot to blow up the eiffel tower'. mit einer wilden mischung aus jazz und hardcore werden die selten länger als 2 minuten dauernden songs auf 'dissertation, honey' auseinandergenommen. mal näher am jazz (her health violation), mal näher am hardcore (sometimes i wish i'd lost a leg), und nähe ist hier so relativ wie klassifizierung selbst. übrigens, die band hat sich ende 2006 aufgelöst. zu spät kommen kann man anscheinend perfektionieren.

weil wir gerade bei zu spät kommen, 'yank crime' von drive like jehu gilt als klassiker und das zu recht. garage trifft auf alternative und liefert sich eine schlägerei mit hardcore. 1994 ist das nicht unbedingt eine richtung, die viel beachtung verspricht (punk ist mit green day/offspring und den auswirkungen beschäftigt, garage-rock tröstet sich über das ende von nirvana hinweg, hardcore ist noch kein großes thema). dabei reißt 'here come the rome plows' sofort alle türen ein und verlässt den raum erst, wenn man sich mit 'sinews' erholt hat.

und letztlich noch etwas zum selten angeschnittenen thema blood brothers. wer die single zu 'set fire to the face on fire' irgendwo sieht, sollte ohne nachdenken zugreifen. remixes halte ich im allgemeinen für eine billige und meist schlechte art, auskopplungen aufzuwerten. die blood brothers bestätigen die regel. die 'lazer life'-version klingt nach neon blonde, also gut. die neue version von 'nausea shreds yr head' sprengt dann jedwede erwartungshaltung. dem original-gesang wird ein langsamer beat unterlegt, die gitarren großteils von einem synthie ersetzt. das ergebnis ist verstörender als man als selbst von dieser band erwarten würde.

auch gehört: mediengruppe telekommander - mach das leiser. für den sommer ideal: camera obscura - lloyd i'm ready to be heartbroken. der kampfschrei: fehlfarben - sieh nie nach vorn. das kleinod: free diamonds - like giraffes. der klassiker: black sabbath - iron man. verwirrend beim aufstehen: trail of dead - wasted state of mind.

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