Dienstag, 26. April 2005

allerlei

anti-flag sind also zu einem major-label gewechselt. und um den sellout-rufen gleichmal den verbalen mittelfinger entgegenzustrecken, gibts auch ein statement auf der band-seite. die argumente ähneln übrigens denen, warum t(i)nc kein problem hat, dass ihre videos auch auf mtv etc laufen. recht so.

die gema - in deutschland für die rechteverwertung von musik zuständig - hat die tarife gesenkt. der entsprechende artikel redet da vor allem von computerspielen, wo der anteil aufgrund der (anscheinend international gesehen hohen) kosten bislang sehr gering war. interessante entwicklung. was mich allerdings wirklich interessieren würde, ist, ob das mit den künstlern abgesprochen ist, in welchem rahmen man sich da überhaupt bewegen kann, und auf welche bereiche sich das tatsächlich auswirkt. naja.

der erste mai rückt näher, und das spiel zum tag der arbeit macht immer noch spaß. zumindest 3, 4 mal.

und schließlich: firefox-user sollten sich foxytunes mal näher ansehen. itunes (meinetwegen auch andere programme) locker-lässig über den status-bar steuern. so mag ich das.

Montag, 25. April 2005

listen sind immer gut

fm4 ist zehn und würdigt deshalb diesen monat 30 bedeutende acts in diesem artikel und den folgenden (link am ende zu finden). auch wenn man mit vorliebe best-of-alben präsentiert und, popkulturell wohl unumgänglich, einen starken gegenwartsbezug beibehält. listen sind immer gut - zum lesen und aufregen.

die lockere erheiterung zwischendurch

heute, so ca drei uhr, musikgeschichte IV:

'richard wagners wanderjahre waren nicht unbedingt freiwillig. 1839 war er so überschuldet, dass er das land verlassen musste, da er steckbrieflich gesucht wurde. in österreich wär ihm das nicht passiert, da gründet man einfach eine neue partei.'

ich mag ihn.

edit:
vorhin erfahren, dass mein dienstags-tutorium auch ausfällt. weil so viele zur step 2 prüfung müssen. na wenn das so ist, geh ich halt erst wieder am freitag auf die uni. auch recht.

Samstag, 23. April 2005

'du verkaufst nicht, weil du in der hitparade bist'

gibt es schlechte publicity? und wenn ja, wo ist die grenze zu ziehen? die musikindustrie dürfte die antwort wohl noch immer suchen. was etwa erwartet man sich davon, lyrics-seiten betreiber zu verklagen? 'es handelt sich hier um geistiges eigentum, das geschützt werden muss' lautet die offizielle erklärung. vielleicht soll ja auch die botschaft 'kaufts euch gefälligst die cd, wenns den text lesen wollts' mitklingen. vielleicht soll das ganze auch gar keinen sinn ergeben. das wäre dann schon mal geglückt.

viel prominenter ist natürlich das thema 'chartsmanipulation'. david brandes, der 'schummel-produzent', sagte bei johannes b. kerner das unvorstellbare - 'es handelt sich hier um eine gängige praxis. würde ich darauf verzichten, wäre es ein wettbewerbsnachteil für meine künstler'. 'skandal' skandieren die großen labels. man verwehrt sich gegen diese behauptung, und will gerichtlich dagegen vorgehen. das reinwaschen soll vor allem die media-control übernehmen, zuständig für die erstellung der charts. aber ob das eine gute idee war?

zahlen werden keine genannt. um die unabhängigkeit zu wahren - von wem wird leider nicht näher erörtert. außerdem gehe man mit 'den daten von jeder menge Konkurrenzunternehmen' um. auch hier muss man mutmaßen, um welche konkurrenten es sich handelt. die cd-händler? oder die labels? könnte saturn oder media-markt gar unglaubliches erfahren, wüsste man um die erforderliche stückzahl für die top ten bescheid? könnte universal etwa sehen, wieviel stück mehr ihre nummer 1 im gegensatz zur nummer 2 von sony music verkauft hat? oder sollten diese daten nicht bis zu einem gewissen (hohen) grad schon bekannt sein? ich glaube, diese firmen werden kompetente leute besitzen, die aus eigenen verkaufszahlen und allgemein bekannten zahlen (charts-platzierungen, goldene-schallplatten-verleihungen, etc) diese werte recht gut kombinieren können.

aber gut, das bleibt alles geheim. weiters erklärt man, betrügereien sehr früh und sehr leicht abfangen zu können. regionale spitzen, verursacht durch promo-auftritte oder touren werden rausgefiltert. hamsterkäufe von fanclubs werden auf die 'haushaltsmenge 5 stück' reduziert - auch interessant. solche sachen fallen dann unter 'manipulation aus unwissenheit', auch wenn der fanklub wohl doch ein ziel verfolgt hat - und um seinen einfluss beschissen wird. die schönste aussage liefert andy zahradnik, bei media-control für die ö3 top 40 zuständig, wie es sich gehört am schluss.

er bezweifelt den sinn solcher manipulationen an sich. charts spiegeln ja einfach den verkauf der vorwoche. 'Du bist in der Hitparade, weil du verkaufst, aber du verkaufst nicht, weil du in der Hitparade bist'. ein original-zitat. nicht böse sein, lieber andy, aber womit rechtfertigst du dann deinen job?

lightning edit: die praxis von fm4, die charts unabhängig von verkäufen und hörer-befragungen und stattdessen aufgrund von relevanz, künstlerischem aspekt und diversität zu erstellen, erscheint da weniger dubios als auf den ersten blick.

Dienstag, 19. April 2005

kein freund des gesprochenen wortes

schuld sind immer die anderen. diese hohe, piepsige stimme, noch dazu unverstärkt - das kann ja keiner verstehen. sonore bass-stimmen, die sind einfach nicht für miese beschallungs-technik geeignet. deutsch akzentuierte aussprache mit wiener dreingaben, da wird das wort 'autopoiese' zu einem drahtseilakt zwischen autopsie und autopoesie. ganz schlimm, wenn frei gesprochen werden will und ein tragbares mikro an den kragen geklemmt wird.

dementsprechend lesen sich meine skripten. autopoietisch wird zu einem etwas, das mit drei fragezeichen in klammer darauf hinweist, ich soll das doch bitte baldmöglichst im duden auf korrektheit nachschlagen. während ich im alltag mit kruden satzkonstrukten um mich schmeiße, bin ich bei der transkription eher gehemmt. da zieht sich ein satz in stichwortfetzen schon mal über eine halbe seite. obwohl, ob auch ich mit großer vorliebe gliedsätze beginne, um dann mit einer nummerierung zu beginnen die ich erst 2, 3 minuten später wieder aufgreife - das muss ich erst noch empirisch erörtern.

fakt ist - ich versteh schon, was der da vorn meint. das lässt sich fast immer in meinen kleinen horizont der erkenntnis einreihen. aber aus dem gekritzel, das sich 'mitschrift' nennt, dieses verständnis auffrischen? das könnte waghalsig werden. vielleicht sinds ja auch die eigenen gedankensprünge. kaum ein beispiel aufgegriffen und innerlich weitergesponnen, schon sind wir bei einem 'zweitens'. das 'erstens' versuch ich dann zwei monate später irgendwie zu rekonstruieren. könnte das doch an mir liegen?

nun, anscheinend wenigstens nicht in kommunikationssoziologie. da wurde heute des öfteren gefordert 'könnens das BITTE wiederholen?!?'. meistens nach der atemberaubenden wiedergabe eines elementaren satzes, der die quintessenz der ganzen theorie wunderbar zusammenfasst. atemberaubend hier durchaus wörtlich. 'ja ja, ich wiederhols eh gleich, aber lassens mich das erstmal noch erklären' folgt dann, durchaus häufig. die replik 'ja ja, und dann vergessens es wieder' ist da inzwischen aufgelegt, und wurde dementsprechend heute volley genommen. diese anonymität des audimax hat halt auch ihr gutes.

Sonntag, 17. April 2005

lang anhaltend

das feuilleton der faz hat einen narren am thema charts-manipulation gefressen. zb hier wieder zu sehen. und vertritt eine meinung, die inzwischen ein wenig um sich greift - nämlich, dass man sowas fast vermuten könnte, und single-charts eh am absteigenden ast sind, und sich eh keiner dafür interessiert. naja.

das ganze ist für mich eher eine zwiespaltige angelegenheit. mich interessieren single-charts (und charts im allgemeinen) relativ wenig. es ist nett, eine band darin vertreten zu sehen, die man schätzt. ausgewählte charts können auch auf gute bands aufmerksam machen, allerdings nie bis selten als einzige quelle. das wars dann auch schon. singles werden hauptsächlich wegen b-seiten gekauft, die so manches schmankerl offenbaren. so gesehen ist die aufregung wenig spannend. bewegt man sich vom egozentrischen bild weg, sieht das ganze allerdings schon ganz anders aus.

für die big labels sind single-charts wichtig. oder besser gesagt, die media trend charts. so wichtig, dass auch die trends unter der woche mit argus-augen beobachtet werden. mit direkten konsequenzen auf ihr engagement für die entsprechenden acts (ein an sich schon abwertender begriff, wie ich finde). läuft nicht gut? soll man da nochmal werbung machen oder lieber gleich aufgeben? sicher, das ist ein klammern an eine mess-instanz, die einfach nicht mehr richtig zieht oder gilt. dieselben labels klammern sich aber auch an billig- und trash-acts, retorten- und casting-bands. würde man das messinstrument in der form aufgeben, hätte man auch weniger argumentationshilfen zur rechtfertigung des 'schunds'.

in diesem klima wird die charts-manipulation wieder interessant. denn mit den konsequenzen daraus müssen wir sehr wohl leben. schnappi, o-zone, gracia, sarah connor, jeannette biedermann. die haltung zu dem ganzen hat universal ja schon platziert. gracia wurde rausgeschmissen, auch, weil sie die liiieebe jeannette beschuldigt hat, auch von solchen manipulationen profitiert zu haben. ja, eh ein schöner gedanke, aber bitte: kann man das übel nicht beseitigen, wenn man schon den grund dafür kennt?

übrigens, weil wir schon bei feuern sind: daniel küblböck wurde von seinem label (universal?) auch gekübelt. wegen erfolglosigkeit. im trotz hat er zuerst gracia beschimpft ('ich stimm sicher nicht für die bei der songcontest-vorausscheidung') und dann gedroht, fortan über ein eigenes plattenlabel zu veröffentlichen. na ich bin gespannt.

vielleicht jetzt noch was schönes zum thema musik? die neue helden-cd ist wirklich ausgezeichnet, sowohl musikalisch als auch textlich. in nächster zeit stehen an veröffentlichungen an: heinz (die single find ich nicht so toll, 'general' hab ich von den konzerten aber gut in erinnerung), weezer, system of a down, madsen. bis auch heinz sollte das alles im mai erscheinen. was es davon in die charts schafft, ist mir herzlich wurscht. haben will ich sie alle. ah

ps: die band 'bosse' kann man auch im auge behalten.

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