folge dem zeitgeist, töte ihn

zwei alben, beide neu erschienen, beide neu erstanden, beide erwartet. ich beginne mal mit dem, zu dem ich weniger zu sagen habe.

die geschichte der smashing pumpkins "reunion" (die beiden verbliebenen reden da ja ganz realistisch eher von einem neuen kapitel) kann man eigentlich überall nachlesen. wozu also zu viele worte darüber verschwenden? das einzige mit erklärungsbedarf in diesem zusammenhang ist der allgegenwärtige vorwurf 'pff, das sind nicht die pumpkins ohne iha und wretzky'. ja und nein. schon 'siamese dream' entsprang zum großteil der feder von billy corgan. wretzky und iha wechselten kein wort mehr nach der gescheiterten beziehung, chamberlin hatte sich dem heroin verschrieben. laut eigenen angaben spielte er auch den großteil der gitarren- und bass-parts selbst ein. auf der maur meinte zur reunion, dass billy corgan für ein pumpkins-album eigentlich nur chamberlin braucht, und den hat er ja. der oben erwähnte vorwurf hat schon in gewisser weise seine daseinsberechtigung, aber eben hauptsächlich auf der emotionalen ebene.

was als erstes auffällt, ist der druck. 'doomsday clock' baut die 'alte' pumpkin'sche wall of sound ohne umschweife auf, deutlich breiter und bedrohlicher als etwa im großartigen 'bodies' von mellon collie and the infinite sadness. damit komme ich auch schon zum nächsten heiklen punkt des ganzen unterfangens - der vergleich zur vergangenheit. die zwei (meiner meinung nach) besten und wegweisendsten alben sind über 10 jahre alt. nichts wäre trauriger, würden die neuen songs nach der mitte der 90er klingen. nichts wäre enttäuschender, würde das neue material nach dem nächsten corgan-projekt nach den pumpkins klingen. deshalb ist es umso schöner, dass sich der großteil einfach nach smashing pumpkins anfühlt. das diffuse gefühl von verlorenheit, von trotzigem phlegmatismus und innerlichem aufschreien ist wieder da.

dass es trotzdem ein corgan-album ist, wird erst gar nicht verleugnet. geschrieben von ihm, aufgenommen von chamberlin (drums) und ihm (all the rest, says the booklet). auch in der produktion wollte man den großteil selbst übernehmen. die verantwortung für die manchmal wirklich gräßlich-kitschig klingenden metal-soli-gitarren will der fanboy in mir deutlich in richtung dann-doch-producer terry date abschieben, aber wem will ich etwas vormachen: kontroll-mensch corgan entschied sich sicher bewusst dafür.

und es muss recht sein. weil ihm wohl die wenigsten das zugetraut haben, was er großspurig (als ob es anders ginge) in einer zeitungs-anzeige verkündete: 'i want my band back, and my songs, and my dreams'. genau das hat er, genau das haben wir. das album ist gut, überraschend gut. mit allem was zu einem vollständigen smashing pumpkins album gehört. es gibt derzeit auch nur einen grund, warum ich micht (vorerst) nicht vollkommen verliebe. nämlich das andere erstandene album.

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