Mittwoch, 14. Dezember 2005

türchen nummer 14

song: enjoy the silence
von: depeche mode

es gibt momente, in denen worte überflüssig sind. in denen sie sogar eher schaden als nutzen. momente absoluter klarheit, seltener offenheit, behutsamer vertrautheit. die magischen augenblicke, in denen ein blick, vielleicht eine geste genügt. in denen das gefühl den punkt überschreitet, ab dem kein wort auf dieser welt ihm gerecht würde.

'all i ever wanted, all i ever needed / is here in my arms / words are very unnecessary / they can only do harm'

chrismuh, rückblickend am 14.12.2005

ein rückblick am 13.12.2005

song: immer mehr
von: madsen

madsen haben jetzt eine tour-edition der cd. eine unsitte, da leute wie ich, die den veröffentlichungstermin ungefähr ein monat herbeisehnten und dann auch wie bestellt im plattenladen standen um die cd zu kaufen, sich etwas blöd vorkommen. nur warten hätte ich spätestens mit der auskopplung von ‚immer mehr’ als single nicht mehr gekonnt. 'ich fand das immer sehr angenehm, mittlerweile auch schon fast ein bissl erschreckend, wenn ich meine gedanken, formuliert von jemand anderen, im internet lese' meinte mal der herr dattel. ein ähnliches gefühl hatte ich beim hören des textes. wer madsen nicht kennt, hat damit einen recht guten einstieg. ich persönlich hab dieses jahr eine ganz eigene bindung zu diesem song aufgebaut. und es tat gut zu erfahren, dass ich damit in dieser situation nicht alleine war.

'wir erzählen uns jeden tag, wie sehr wir uns lieben / wir verschweigen uns jeden tag, dass wir uns belügen / doch du hältst dich an mir fest, du lässt mich nicht mehr los / denn so sind wir es ja gewohnt'

fenster nummer 13 von frau chrismuh

Montag, 12. Dezember 2005

das türchen mit der nummer 12

song: joe delord
von: no fun at all

'joe delord he was a man of resources, came to earth to fight the dark and evil forces / with a fire in his eyes strongly burning, and a passion just like no one ever seen'

den begriff advent kennt wohl jeder. aber adventismus? dahinter verbirgt sich eine glaubenslehre, die auf den glauben an eine baldige wiederkehr christi aufbaut. insofern lässt sich die bezeichnung advent für die vorweihnachtszeit gut erklären.

'made a journey with the noblest intentions, to go out and make discreet observations / on his way he started doubting his mission, disappointment grew and hope turned out of sight'

und wie wär das, wenn diese wiederkehr tatsächlich eintritt? vielleicht ungefähr so, wie es joe delord im gleichnamigen song von no fun at all ergeht?

'how compassionate you are, wants to save us from ourselves / how ingenious you are, you'll be sorry when you fail / like a guardian of life, you're ambition was too high / like a sentimental fool, all your efforts so in vain'

und ich meine das in keinster weise abwertend oder blasphemisch. wenn mich mein gedächtnis nicht trügt (und wirklich gelesen habe ich die bibel ja nie), musste sich jesus mehr oder weniger als mensch (zumindest in bezug auf die gefühle liebe, hass, verzweiflung usw) selbst die erkenntnis abringen, ob es diese menschheit wert ist, gerettet zu werden (über belehrungen bin ich natürlich dankbar). wenn also jemand kommt, um nachzusehen, ob diese menschheit den hehren zielen eines gottes gerecht wird (was nicht zwangsläufig dem entsprechen muss, was kirchen/religionen so annehmen) - würde das urteil tatsächlich besser ausfallen als vor knapp 2000 jahren? oder würde es eher ein tragisches ende nehmen?

'now he's wandering with no destination, lack of confidence and self-preservation / turning water into crack for a nickel, just imagine what he'd give you for a dime'

chrisys 12ter rückblick

Sonntag, 11. Dezember 2005

jahresrückblick zum 11.12.2005

song: porzellan
von: farin urlaub

dieses jahr brachte unter anderem das zweite farin solo-album. die erste single 'dusche' fand ich großteils mäßig bis mies. was für ein glück, dass ich trotzdem die ganze cd hören wollte. eine derart gute auseinandersetzung mit den themen liebe, verzweiflung und sehnsucht konnte man auch nach den bereits vielversprechenden ansätzen am erstling nicht erwarten. zumindest ich war überrascht.

mit 'sonne' wurde vor kurzem auch noch ein video geliefert, das dem ganzen gerecht wird. grob eingeteilt würde ich 'sonne' als einen der besten songs über liebe, 'immer noch' als einen der besten über verzweiflung und schließlich 'porzellan' als primus der kategorie sehnsucht bezeichnen. was keine übertreibung ist. und warum jetzt porzellan genau? immerhin soll es hier genau darum gehen.

die musik bietet den idealen nährboden für ein gefühl der diffus träumenden sehnsucht. 'du wärst gern jemand anders, hauptsache irgendwer' - ein satz, der sich unbarmherzig ins unterbewusstsein einprägt. kurz und prägnant wird diese ungreifbare unzufriedenheit beschrieben, mit der man sich durch sein leben quält. 'schön ist nur das, was du verpasst'. wer einmal durch die stadt fährt/schlendert, sich gerade vom schicksal aufs niederträchtigste behandelt fühlt und diesen song durch die kopfhörer hört, setzt recht unweigerlich einen zutiefst ernüchterten gesichtsausdruck auf.

der genre-begriff emo wird seit jimmy eat world so inflationär benutzt, dass es beinahe wie hohn klingt - aber 'porzellan' ist der inbegriff dieser musikrichtung. tatsächlich findet der song ja zu einem leicht versöhnenden ende. 'bitte denk daran, glück ist zerbrechlich, fass es vorsichtig an - wie porzellan'. der zerbrechlichkeit der eigenen existenz wird das nicht minder fragile dasein des glücks entgegengestellt. und die aussicht, dass man für die balance ja doch selbst zuständig ist. der song ist ein gutes beispiel, dass es bei der rezeption auf die eigene stimmung ankommt. auch im moment des größten glücks kann man in 'porzellan' versinken. mein erster hörgenuß war aber eher von den zuvor erwähnten gedanken unterlegt.

das 11te türchen von fräulein chrismuh

das 10te türchen

song: oi to the world
von: the vandals

'if god came down on christmas day, what would he think, what would he say? [...] i think i know what god would say, if he came down on christmas day. he'd say to every boy and girl: where's the oi i gave to the world?'

das intro zu dem wohl besten punk-weihnachtssong, der jemals geschrieben wurde. eine klassische geschichte von zwei verfeindeten gruppen (haji/punk vs trevor/skin-punk). die situation spitzt sich immer weiter zu, bis es zum großen finale mit sirenen und weihnachtsbotschaft kommt.

'then haji saw the north star shining more then ever
so he made a tourniquet from his turban saving trevor
they repelled down the roof with the rest of the turban
and went back to the pub where they bought each other bourbon
'

noch dazu ein punk-kracher wie er im buche steht. oder halt in der weihnachtsausgabe eines punk-fanzines. hm, ich sollt mir mal wieder die christmas-dvd der vandals zu gemüte führen.

jahresrückblick zum 10.12.2005 von le chrismuh

Freitag, 9. Dezember 2005

30:2

das soll das neue verhältnis herzmassage : beatmung werden. laut einem netten artikel auf orf.at. dem kann ich mit meinem bescheidenen wissen nur zustimmen. das erste was ich im sanitätskurs gelernt habe: 15:2 hat den großen vorteil gegenüber 8:1, dass die effektivität beträchtlich steigt. wenn von 8 mal 3 misslingen, bleiben noch 5 erfolgreiche. davon braucht es 3, bis der kreislauf überhaupt wieder in bewegung kommt. bleiben ganze 2, um den sauerstoff im körper zu verteilen (und grundsätzlich eine möglichkeit zum aufbau eines kreislaufs herzustellen). die rechnung funktioniert mit 30 natürlich auch, und nach 2 beatmungen ist genug sauerstoff in den lungen, um eine (im fall der reanimation) ausreichende versorgung zu erzeugen.

soweit so gut. den rest finde ich seltsam bis bedenklich. den puls fühlen ist eine kleine fertigkeit, die gar nicht so schwer ist (einfach mal die grube neben dem kehlkopf suchen und mit zwei fingern draufdrücken). die beatmung lässt sich auch ohne dem 'sehen hören fühlen' schema relativ einfach überprüfen (ohr knapp über den mund halten und brustkorb beobachten). den richtigen punkt für die herzmassage finden wird in den erste hilfe kursen relativ schleißig erklärt (ich hatte am anfang der sanitäts-ausbildung keine ahnung mehr), und wie oft sind anfang und ende des brustbeins so deutlich sichtbar wie an der puppe? und hand hoch, wer noch weiß, was man bei der beatmung eigentlich beachten muss.

laien-defibrilatoren sind auch kein allheilmittel. ohne entsprechende schulung sind sie nur die halbe miete, und wenn die obigen punkte nicht beherrscht werden in wirklichkeit ziemlich sinnlos (bis der defi angeschleppt ist, die aufkleber korrekt platziert sind, und die analyse fertig ist vergeht auch zeit). und 2, 3 beatmungsmasken dazu würden den preis auch nicht mehr merklich steigern (und die beatmung deutlich erleichtern). wie wär es, statt tempo 160 einfach eine verpflichtende auffrischung des ersten hilfe kurses einzuführen? so alle 10 jahre? die rot kreuz stellen würden sich übers geld freuen und die 16 stunden wird man wohl entbehren können.

ja, ich weiß, als ehemaliger sanitäter hab ich leicht reden. und ich missachte die oberste regel im umgang mit ersthelfern - erste hilfe ist niemals schlecht, eine debatte über die reanimations-fähigkeiten von laien in der öffentlichkeit führt maximal zu angst und in folge zu weniger geleisteter hilfe. derartige studien missachten aber meiner meinung nach die realität aufs gröbste. dass sanitäter in 95 prozent der fälle (ungefähre einschätzung meinerseits, unter einbeziehung der erfahrung von älteren sanis) ohne erfolg reanimieren lässt sich auch am faktor zeit festmachen, aber nicht nur. insofern: die änderung auf 30:2 macht sinn, alles andere in dem artikel erwähnte ist so lala.

der tolle jahresrückblick zum 9.12.2005

song: der achte ozean
von: tocotronic

tocotronic sind wunderbar. zuletzt wieder beim best-of gemerkt. egal, ob man sie beim faulen herumlungern hört, beim fortgehen, beim lesen, beim nicht einschlafen können, beim heißen bad nehmen, beim autofahren. heuer nicht nur zum ersten, sondern gleich auch zum zweiten mal gesehen. beim fm4-fest im leichten schneegestöber, später in der dicht gefüllten arena mit dem unerwarteten herrn flourian (dem ich immer noch nicht sicher sagen kann, worum es in 'mein prinz' jetzt wirklich geht/gehen könnte).

aber auch im august, bei der heimkehr von einem gepflegten heurigen-besuch in niederkreuzstätten mit den herrschaften freak, vec, joey und chrisy, musste tocotronic herhalten. in diesem bestimmten fall kam mir 'der achte ozean' aber so groteskt schnell vor, dass ich im aufzug in dezentes gelächter ausbrach, das hochbett ein bett mit leiter sein ließ und auf der couch einschlief.

'in der stille fängt das chaos an'

chrisys tür nummer 9

Donnerstag, 8. Dezember 2005

das 8te türchen

song: ausser dir
von: wir sind helden

was hört man als atheist vorm adventskranz? oder warum besitzt man als atheist überhaupt einen solchen? vielleicht, weil man das erwartete fest schon längst in der art und weise umgedeutet hat, wie man es selbst eh die längste zeit erlebt hat. eine zeit, um sich zu der ruhe zu zwingen, der man sich ein jahr lang verweigert hat. oder um der in letzter zeit schändlich vernachlässigten zweisamkeit zu fröhnen.

um sich wieder in erinnerung zu rufen, wie das war, als die rationalität das letzte war, an das man dachte. an die ganz besondere trunkenheit, der man vielleicht jahrelang verzweifelt nachgelaufen ist, um sie dann in einer ganz bestimmten person völlig unverhofft zu finden. und man ist froh, dass es dafür ein paar wunderbare erinnerungshilfen gibt. wie dieses kleinod der liedschreibkunst.

'du bringst mich um, du bringst mich um - schlaf und verstand. für dich geb ich dem wahnsinn die hand'

der jahresrückblick zum 7.12.2005

song: peacock skeleton with crooked feathers
von: blood brothers

ich hab am tdaw dieses jahr mehr bands verpasst, als mir eigentlich lieb ist. die umstände werden hier einfach mal nicht näher erläutert. worüber ich allerdings sehr froh bin: dass ich auf die empfehlung des herrn dattel gehört habe. nämlich jene, mir doch die blood brothers anzusehen.

anfangs vor allem überrascht, nach zwei, drei songs komplett eingesogen. 'peacock skeleton with crooked feathers' würd ich als endgültigen wendepunkt von interesse zu purer faszination bezeichnen. jedes einzelne bandmitglied lebte jede sekunde des songs. im speziellen der gitarrist, der sich nicht damit begnügte, einfach die rasseln zu bedienen und sich lieber vollends dem rhytmus hingab. auf cd entfalten ein paar songs vielleicht mehr wirkung (das ganze spielt sich auf einem wunderbar hohen niveau ab), aber ins gedächtnis eingebrannt ist der auftritt vor allem mit diesem einen song.

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