Samstag, 10. Februar 2007

die woche, die woche

ausnahmsweise ist es egal, dass ich an einem samstag jetzt schon auf bin. immerhin ist gestern etwas recht seltenes passiert - ein schläfchen untertags. angenehm. und ich träume wieder. was, wenn man die beschaffenheit, handlungsstruktur und realitätssprünge meiner träume kennt, ein zweischneidiges schwert ist. unterhaltsam, aber zuweilen auch mühsam. schon mal im traum eine repetetive tätigkeit durchgeführt, die einen aber sowas von ermüdet hat? oder zwischen 3 altersstufen im minutentakt herumgesprungen?

wenn man nur mal kurz eine playlist zur allgemeinen beschallung erstellt, geht sowas recht schnell. wenn ich 'nur mal kurz' eine playlist zusammenstelle, nähert sich der endzeitpunkt unendlich an. (kurzer mathematischer einwurf: kann man unendilch tangieren? oder kann man davon sprechen, die unendlichkeit fast tangiert zu haben? gödel, escher, bach-leser, ich setze auf euch.) die gestrige feststellung war, dass ich an gepflegten punk-djs wohl immer noch meine freude hätt, auch wenn ich langsam aufpassen muss, gewisse dinge nicht zu verklären. andererseits könnt ich jetzt wohl auch einen indie-abend in der dorfdisco recht umstandsfrei beschallen. angst vor dualer konformität besteht nicht, dafür will ich immer noch viel zu viele sogenannte 'tanzflächenräumer' dazuschmeißen. auch wenn da heut niemand tanzen will, ich werd atari teenage riot doch noch rausnehmen. vielleicht.

die wirklich unterhaltsamen videos im internet sind jene, welche ernst gemeint sind. zb dieses hier. stop the music! mit ein wenig extrapolation kommt man da ja noch auf ganz andere gefahren. im telefonbuch sollte nach diesem beitrag auch niemand mehr stehen. namensschilder vorm haus? sicher nicht! überhaupt, wenn kinder jemand anspricht, sollten sie sich sofort abschalten. auch fenster sind ein wahnsinn.

in inzwischen 24 tagen erscheint die neue bright eyes ep. genug zeit, um sich zur huldigung vorzubereiten. spieler suchen neue wege, im casino den großen gewinn einzufahren. und der künstlerische/nominale imperativ der woche, er sei 'winkens'!

in rotation: daft punk - da funk. durch zufall: bush - the chemicals between us. giftig: chemical brothers - hey boys hey girls. im vergleich dazu fast schon öko: no fun at all - beachparty. klingelton ohne abo: the decemberists - o valencia!. nicht emo, weil das in wirklichkeit gar nichts bezeichnet: brazil - io. und die worte fehlen mir gerade für: my bloody valentine - soft as snow.

Freitag, 2. Februar 2007

kubistische spoiler

horror, sci-fi, suspense und trash, das gesellt sich gern zusammen. die einfache formel, die solche 'filmchen' zu 'großen movies' (dann nämlich auch englisch, weil cooler) macht, ist: beantworte keine fragen. das hat unlängst der herr fuchs auf fm4.orf.at recht schön zusammengefasst.

ein sehr feines beispiel, wie's richtig geht, ist 'cube'. in teil eins bin ich zufällig einmal hineingestolpert und war angetan. teil zwei hab ich gestern von anfang an gesehen, und war verzückt. soweit man von verückung sprechen kann, wenn man sich gedanklich in eine klaustrophobische irrwelt des wahnsinns begibt. die welt wird konkreter (oder auch: es gibt so etwas wie eine 'welt'), doch am ende steht man trotzdem vor einem nichts mit einem hauch von etwas. die fragen wurden aber eher zahlreicher. weil ich ungeduldig bin, musste ich den plot von teil 3 (bzw 0) per internet nachlesen. auch, weil dieser danach klingt, also ob man dem trend folgt und die formel mit immer mehr konstanten füllt, für die man die variablen opfert. ans ende dieses prozesses aber dann die frage 'glaubst du an gott?' zu stellen, versöhnt. das ende einer tortur, das entkommen einer hölle, den schluss eines überlebenskampfes der keinen wert auf die herkunft der person legt, mit einer solchen frage zu verbinden - und die person damit wieder mit der 'welt da draußen' zu konfrontieren - ist einfach nur groß.

eigentlich aus anderen gründen: smashing pumpkins - zero. wieder: blood brothers - under pressure. jetzt auch auf vinyl: jimmy eat world - pain. ebenso: the cooper temple clause - blind pilots.

Dienstag, 30. Januar 2007

tage, an denen

man sein eigener feind ist, sind ein greuel. vor allem, wenn man gar nichts dafür kann. aber soll man etwa den wind einen hundling heißen, weil er an manchen dingen gar zu arg gerüttelt hat? das bringt nichts und ändert weder den eh schon vergangenen seichten schlaf noch die tatsache, dass die bahn halt nicht kommt und das nette cable car, hierzulande liebevoll tramway genannt, auch nicht so oft kann, wie es vielleicht sogar hätte wollen. also nervt man sich halt selber, und ärgert sich über sich selbst. vor allem, wenn man am nächsten tag merkt, dass man sich hauptsächlich selbst genervt hat. und man könnt sich schon wieder ärgern, und die selbstnervung hätt man auch schon wieder verdient, und dann am abend...

jedoch: fall of troy - spartacus. jetzt auch mit text: blood brothers - ambulance vs ambulance. warum auch nicht: broken social scene - 7/4. nicht nur weil man es mag, auch weil es grad so schön passt: the robot ate me - genocide ball. heute sogar: tocotronic vs console - freiburg v3.0.

Mittwoch, 24. Januar 2007

es war einmal: der apfelmann

die spatzen pfeifen es von den beinahe verschneiten dächern, die feuilletons ratschen der reihe nach die gleiche geschichte herunter und die kommentare zu den artikeln schwanken zwischen tiefer trauer und tiefer häme. das statement der band selbst liest sich da noch am sachlich-nüchternsten: 'blumfeld lösen sich auf, gibt noch die angekündigte box und eine letzte tournee, auf wiedersehen'.

ist das jetzt wichtig? traurig? besser so? ein offensichtlicher fan meinte zu den offensichtlichen nicht-fans (paraphrasiert) 'das ist wie ein begräbnis, und dort ruft man der trauergemeinde doch auch nicht entgegen 'ha, der hats doch eh verdient''. in diesem sinne soll hier und jetzt auf offensichtliche häme ebenso wie auf übermäßige huldigung verzichtet werden. unumstritten sollte sein, dass sich blumfeld mehr als ein einzeiliges epitaph verdient hat. so oder so.

mit der einleitung 'ein kreis schließt sich' der abschiedsmeldung geben blumfeld, noch einmal, eine ideale vorlage zum rückblick auf das eigene schaffen. denn die 'ich-maschine', das war winter. sogar ein winter, wie wir in dieses jahr erleben - eigentlich angenehm, aber man kann sich dem gefühl nicht erwehren, dass irgendetwas nicht passt. gemütsbetrachtung, zustandsbeschreibung, reflexion, alles schwebt in einem raum der nicht mehr raum sein mag. prophetisch wird in 'dosis' der rezeption innerhalb der kultur-szene, des feuilletons ironisch vorgegriffen. so unhandlich der begriff 'hamburger schule' auch sein mag, dieses album war eines der wichtigsten in dieser szene.

schon mit dem nachfolger 'l'etat et moi' leitet man den frühling ein. beinahe angriffslustig springt einem 'jet set' ins gesicht. 'verstärker' kann man gar nicht oft genug loben ob seiner größe und genialität. die stimmung insgesamt hellt sich etwas auf, ein trend der sich auf 'old nobody' weiterführt. mit 'tausend tränen tief' steigert sich bekanntheit über die inzwischen überzeugte szene hinaus, und man spürt die ersten sonnenstrahlen des sommers auf der haut.

'testament' der angst kann man dann als eindeutigen sommerbeginn bezeichnen. mit 'graue wolken' gelingt der größte chart-erfolg, die 'diktatur der angepassten' wiederum sammelt viele negative kommentare - als logische folge der gewachsenen bekanntheit, größeren exposition (man ist nicht mehr nur auf viva2 zu sehen) und der weiterentwicklung. 'jenseits von jedem' kann ich schon nur mehr aus der ferne beurteilen, das album hat es einfach nie in meine hände geschafft. fm4 macht mich mit dem einen oder anderen song bekannt ('jugend von heute', 'wir sind frei'), der funke will aber nicht mehr überspringen.

die 'verbotenen früchte' schließlich scheinen dann den bogen etwas zu überspannen. vor allem, wenn man beim kreisschluss bleiben will. jaja, der apfelmann, das hört sich doch nach herbst an, oder? ja. und jetzt weiß man auch, dass es für die band blumfeld das letzte album sein wird, sozusagen im herbst der karriere (ob es noch eines eventuell im ach so gern erwähnten zweiten herbst geben wird, passt da auch irgendwie). in wirklichkeit ist das bild natürlich stark zurechtgerückt. man hat halt damit angefangen, also muss man es jetzt auch zu einem ende bringen. die kritiker haben das album oft verrissen, ein paar waren aber auch hellauf begeistert. die fans schlossen sich diesem kleinkampf an, blumfeld war 'scheiße' oder 'genial'.

nüchtern betrachtet ist man mit 'verbotene früchte' also wieder da angelangt, wo man mit 'ich-maschine' begann - bei einem album, dass man gut oder schlecht finden kann, schwarz oder weiß, aber nichts dazwischen. blumfeld hat sich stetig weiterentwickelt. man hat bis zum schluss polarisiert (aus gutem grund habe ich mir die früchte ebensowenig geleistet wie ich die maschine als hintergrundmusik für parties empfehlen würde). nichts wäre dieser band weniger gerecht geworden, als zum schluss ein konsens-album zu veröffentlichen, auf das sich jeder außer den interpreten selbst eingen kann. man hat dem diskurs keine absage erteilt, er fand bloß nicht mehr innerhalb des liedes statt.

wer blumfeld nicht kennt aber kennenlernen möchte, bekommt mit 'ein lied mehr - the anthology archives vol. 1' das ideale paket. 'ich-maschine', 'l'etat et moi' und 'old nobody', jeweils erweitert um bonusmaterial, ein textbuch sowie ein live-album (wien, radiokulturhaus, wenn ich nicht irre). eine genauere betrachtung ist die band auf jeden fall wert. schlecht finden kann man sie danach ja weiterhin.

Sonntag, 21. Januar 2007

der tag nach dem fm4-fest

hear

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