Donnerstag, 18. Januar 2007

the emusic-diaries #1

irgendwann im dezember bin ich emusic verfallen. angelockt durch ein '20 songs gratis'-angebot und, zur jahreszeit passend, the decemberists. sehr nett das, da vergisst man schnell, sich abzumelden. was mich nicht im geringsten stört. zum preis einer neuen cd kann ich jetzt also pro monat 65 songs runterladen. the decemberists haben mich mit 'picaresque' schon davor verzaubert. the pipettes mit dem süßlichen 50s-pop haben es aus diversen besten-listen geschafft, mich zum genauen hinhören zu überreden, auch das keine schlechte wahl.

das wirklich schöne ist aber natürlich, dass man vom hundertsten zu vielen weiteren 10er-potenzen gelangt. und dann landet man bei ludus und dem album 'the visit / the seduction'. im lo-fi gewand kommt da eine mischung aus sehr dezenten rock-elementen, jazz und experimentierfreude daher. das genre nennt sich angeblich post-punk, was wohl mit dem platten-thema zusammenhängt. linder mulvey singt über das nach wie vor steinzeitliche frauenbild im rock, das sich anfang der 80er keinen deut verbessert hat - punk hin oder her. da heißen songs dann auch mal 'anatomy is not destiny', 'my cherry is in sherry' oder 'herstory'. wer aufgrund der im vordergrund stehenden jazz-elemente nicht verwirrt wird, dem gibt der gesang rätsel auf - sarkastische überbetonung, stimmlagen-variationen innerhalb einzelner zeilen. ein vielleicht etwas weit hergeholter vergleich könnte in richtung amanda palmer (dresden dolls) gehen, mit etwas weniger aufregung. auf jeden fall ist das album eine entdeckung wert.

meine save-for-later liste (sozusagen der wunschzettel) umfasst derzeit rund 30 alben. bands die man nicht kennt, von denen man immer wieder gehört hat, die sich nur schwer finden lassen oder deren alben einfach noch nicht gehört wurden. illustre gäste wie atari teenage riot, the broken family band, stella, goodspeed you! black emperor oder broken social scene. die alle wollen näher betrachtet werden. oder kook von tocotronic in der englischen version, die sich anscheinend nur mehr per ebay auftreiben lässt. oder wie wärs mit dem gesamten repertoire an jello biafra spoken word alben (eine stimme die mir inzwischen wohlig vertraut ist, weil die 4 in meinem besitz rauf und runter laufen mussten)?

kurz, eine für mich nette möglichkeit, neues (und vor allem viel altes) zu hören, mit dem halbgaren pseudo-argument der band-unterstützung (bei 26 cent pro song kann das nicht so viel sein). und wenn mir was auffällt, werd ich mich bemühen, das hier zu erwähnen. grob einmal pro monat, wenn das nächste song-kontingent eintrudelt.

Montag, 15. Januar 2007

.

schön, wenn man sich immer noch so aufregen kann. btw, jeans team - das zelt. und we are scientists - nobody move, nobody get hurt. auch the decemberists - oh, valencia. und, bitte, bitte, bitte, anhören und anhimmeln: sparta - taking back control.

Sonntag, 14. Januar 2007

mit dem hammer des zynismus' gegen eine generation, die stehen bleiben will

wer 'offen gesagt' nicht gesehen hat, kann sich hier einen kurzen überblick verschaffen. hier soll es jetzt (stärker) um mein persönliches resümee gehen.

eigentlich könnte die sendung ja hoffnung spenden. die sogenannte junge generation hat die probleme offen angesprochen, sich nicht mit standsätzen zufrieden gegeben, fakten genannt. sie hat gezeigt, dass politisches interesse sehr wohl da ist, aber die perspektive bereits so gering erscheint, dass sie für viele nicht mehr existent ist. die 'ältere generation' begegnete diesen ausführungen wie schon in den letzten tagen mit einer mischung aus zynismus und ignoranz, die einfach nur mehr übelkeit verursacht.

ignoriert wird der kapitale umstand, der allen interessierten, aktiven, sich engagierenden vor augen hält, dass ihre bemühungen umsonst waren. ein partei, die den damals aktuellen kanzler andauernd der lüge bezichtigt hat, verspricht das heitere vom himmel. mit einer inbrunst, mit einer überzeugung, die mitreißen kann. es war eine klare ansage, dass eine spö-regierung die studiengebühren abschafft. natürlich ist das nicht leicht. natürlich ist das mit einer övp eines der schwierigsten unterfangen. das war den wählern, den unterstützern wohl auch klar. aber war es das auch jenen, die es versprochen hatten? deren job ist es, ein programm aufzustellen, das klarstellt was sie in der nächsten legislatur-periode erreichen wollen. es ist nicht einfach nur billig zu sagen, man hätte halt keine absolute mehrheit, also gehts net, hoppala. es ist ein vertrauensbruch. womit die zwei größten parteien dieses landes in rund 7 jahren bewiesen haben, dass man ihnen nicht glauben kann, zumindest nicht im wahlkampf.

doch auf welche basis soll man dann seine wahlentscheidung stellen? jene, die sich für sachen ohne wenn und aber einsetzen, wird regelmäßig vorgehalten, dass ein solcher idealismus nicht zielführend und weltfremd ist. somit scheidet dieser punkt aus - abgesehen davon, dass die ideologischen grundsätze der parteien sowieso immer schwerer auszumachen sind. anscheinend kann man sich aber auch nicht mehr an die fakten, an die argumente halten. als dritter in die opposition? als stärkste partei/kanzler keine studiengebühren? beides wurde nicht realität. sozialminister buchinger sagt, demos lösen keine probleme. doch anscheinend kann man die probleme auch nicht lösen, indem man eine partei wählt, die genau diese lösungen versprechen. ein schelm, wer sich da noch über politikverdrossenheit und niedrige wahlbeteiligung wundert.

was in der seele wirklich schmerzt ist der blanke zynismus, der inzwischen der standartisierte habitus ist, wenn über solche themen gesprochen wird. 'das war doch klar, dass man das nicht wird machen können' ist eine absage an jedes ideal, an jeden traum und an jeden glauben. als subtext schwingt noch ein 'fügts euch einfach dieser realität' mit. gusenbauer bedient sich der sprache jener, die er 6 jahre lang aus der opposition heraus kritisiert hat, wenn er die demonstranten als 'ein paar gewaltbereite' bezeichnet. der hinweis auf den kommunistischen ursprung des slogans outet ihn vollends als einen wendehälsigen opportunisten, dessen ideale dadurch stark angezweifelt werden müssen.

ich rekapituliere die derzeite situation: die studiengebühren werden nicht abgeschafft, das wort 'bummelstudenten' fällt. man schürt vorurteile, dass studenten ein leichtes leben haben und und faul seien - wer kurz die leserbriefe/kommentare in ALLEN österreichischen tageszeitungen liest, bekommt eine gute vorstellung, wovon ich rede. das scheitern des laut ausgerufenen anliegens wird nicht eingestanden, stattdessen soll trotzig ein erfolg herbei geredet werden. mit dem angedachten sozialdienst geht man sogar in die offensive - sich dagegen zu verteidigen ist bedeutend schwerer, da mit der moral-/'sozial'-keule hantiert werden kann. es wird nicht bedacht, dass die unterstützung schwächerer nicht im aufgabenbereich der studenten liegt (der extremfall ist hier doch, dass sozial schwächere von sozial schwächeren gefördert werden sollen, was an absurdität nur schwer zu überbieten ist). ignoriert wird, das studenten noch nicht fertig sind mit dem studium, also noch keinen potenziell gut bezahlten job haben, noch nicht im 'wohlstand schwimmen'. zumal diese vorstellung sehr antiquiert ist.

das studium wird als generöses angebot dargestellt, als etwas verzichtbares, das ein privileg ist, etwas das man sich als gesellschaft leistet. angehende mediziner und statiker (um nur zwei sehr offensichtliche beispiele zu nennen) als egoisten zu bezeichnen, die der gesellschaft doch wenigstens durch soziale dienste etwas zurückgeben könnten - das ist die definition von zynismus. von jugendlichen/jungen erwachsenen wird immer mehr flexibilität erwartet. es wird gefordert, doch, zumindest ist das die aktuelle optik, es wird immer weniger geboten. ich will mich nicht rein auf das problem studiengebühren kaprizieren, es ist einfach nur das beste beispiel. es gebe noch genug andere kritikpunkte (arbeitszeit-flexibilisierung, kündigung von lehrlingen, asylgesetz, etc), die wirklich deprimierende problematik liegt jedoch viel tiefer.

ich beginne die haltung von propagandhi zu verstehen, dass man nicht für kerry stimmen sollte, nur um bush zu verhindern, wenn man doch nur den 'selben scheiß' in anderem schafspelz wählt. währen in 2 monaten neuwahlen, ich wüsste nicht für wen ich stimmen sollte. zwei parteien scheiden aus ideologischen (und auch anderen politischen) gründen aus. zwei parteien genießen schlicht kein vertrauen. meine grundsätzliche bisherige heimat, die grüne partei, hat in dem letzten jahr ihre glaubhaftigkeit ebenso verspielt. minderheitsregierung nein, oder doch, na, ich weiß nicht. immer weniger konstruktive ansätze, immer stärkere anpassung an die gepflogenheiten der übrigen parteien. natürlich ist es aus meiner sicht positiv, dass fpö und bzö der regierung nicht angehören. aber ich bezweifle, dass sich die politik im allgemeinen sehr verändern wird - zumal das bzö in der letzten regierung nur mehr wenig einfluss hatte, die spö das letzte asylgesetz mitbestimmt hat. ich will nicht drei parteien einen freischein für jedwede politik ausstellen, nur um zwei andere aus der regierung herauszuhalten. die verhinderung dieser zwei parteien ist mir als programm zu wenig. mir wäre ein scheitern einer minderheitsregierung um vieles lieber gewesen, als diese jetzige regierung. man hätte eben, schau an, flexibel sein müssen. die zukunft wäre halt schwierig und ungewiss gewesen. die letzten zwei sätze beschreiben die realität für viele junge erwachsene (und auch 'nur' erwachsene) recht gut.

mein grundsätzliches problem ist: wie soll ich in so einem land noch an demokratie glauben? wie soll ich argumentieren, wenn man mich fragt ob wählen noch sinn hat? der 'wählerwille' wird solange wild uminterpretiert, bis er passt. die mehrheit wollte eine große koalition. eigentlich gibt es eine mehrheit mitte-rechts, oder eher rechts der mitte. eine mehrheit wollte irgendwie auch rot-grün-blau, geht sich zumindest aus. strasser meint in 'offen gesagt', dass die jungen ja mehrheitlich schwarz gewählt haben und lehrmeistert blaha, als diese auf die rot-grüne mehrheit bei eben diesen jungen hinweist. in der zeit, in der mich aktiv für politik interessiere, hab ich einiges miterlebt. vieles davon hat mein vertrauen in die politik aktiv zerstört. es scheint, dass man erst ernst genommen wird, wenn man ein gewisses alter, einen gewissen 'stand', eine gewisse 'bedeutung' (!!) erreicht hat. und bis dahin wird man solange malträtiert und enttäuscht, dass man ohne mit der wimper zu zucken die jüngere variante des eigenen ichs diffamiert, abwertet und ignoriert. geschichte wiederholt sich. bis man zerbricht.

mit diesem fakt, den ich in dieser deutlichkeit bis jetzt entweder ignoriert oder nicht gekannt habe, muss ich mich erst beschäftigen. 'anfreunden' ist ein wort, dass ich in diesem zusammenhang einfach nicht verwenden will. soviel idealismus sei mir bitte trotz alledem noch zugestanden.

offen gesagt - revisited

selten hat 'offen gesagt' so viel wahrheit enthalten, selten war es so bezeichnend für die situation einer generation, die inzwischen bevölkerungsschichten von 30 abwärts umfasst.

barbara blaha, ihres zeichens öh-vorsitzende, hat ohne umschweife die probleme der studierenden (insbesondere aber nicht nurjener, die der spö vertrauen schenkten) mit den änderungen in der studiengebühren-causa angesprochen. 8 von 10 studierenden müssen bereits arbeiten, um sich studium und leben zu finanzieren. diesen dann einen unterbezahlten job anzubieten, ist schlicht eine frechheit. neben dem aktuellen aufwand (studium, job) ist das erwerben einer qualifikation für den hospiz-dienst unmöglich. niemand bestreitet die notwendigkeit und richtigkeit etwa einer förderung lernschwacher kinder bzw betreuung von schülern allgemein - nur ist das wirklich aufgabe der studenten? ist das die lösung? auch wiegt der umstand schwer, dass etwas fest versprochen wurde ('nicht unter einem roten kanzler') und einfach verraten wurde

rene pfister - elektriker, junge gpa, betriebsrat - drückte die enttäuschung darüber aus, dass man sich für etwas eingesetzt hat und letztendlich einfach nicht beachtet wird. kritisiert hat er auch die aufhebung des kündigungs-schutzes für lehrlinge. er stellte auch die neu gegründete plattform 'wir sind spö' (link) vor, die aus der partei heraus daran etwas ändern will.

anja fellerer, vertreterin der katholischen jugend, stimmte nicht nur den oben genannten kritikpunkten zu, sie führte auch noch die untätigkeit beim asylgesetz (das noch dazu mit spö-stimmen beschlossen wurde) an.

tanya bednar, jungunternehmerin, magistra, inzwischen nichtwählerin, stand schließlich stellvertretend für die verdrossenheit. bezeichnend die aussage, das von der jungen generation immer mehr flexibilität und verantwortung gefordert wird, ohne ihr irgendwelche perspektiven zu bieten.

was wurde dem entgegen gesetzt? mit erwin buchinger (sozialminister, spö) wurde der (zur zeit) wohl sympathischste regierungsvertreter entsandt. leider ist er auch jemand, der in dieser causa nicht sehr viel konkretes anführen konnte, sein bemühen muss man jedoch unterstreichen. natürlich leistete er sich keinen voves'schen anfall, fiel nicht über die eigene regierung her. er wirkte nett, aber verloren, keinesfalls überzeugend. ernst strasser, der ehemalige innenminister der övp schließlich, konnte ein paar gute punkte anführen, insgesamt aber war erstens ebenso macht-/kompetenzlos wie buchinger, zweitens ein weiterer vertreter der zum himmel schreienden ignoranz. diskussionsleiter hans bürger schlug übrigens in die gleiche kerbe.

Dienstag, 9. Januar 2007

dr gusenbauer im report

er macht es einem nicht einfach. nur mit viel mühe lassen sich all die alten vorwürfe beiseite schieben, die bei diesem auftritt (report, orf2, 21:05) wieder vorm geistigen auge auftauchen - oberlehrerhaftigkeit, besserwisserei, ignoranz, etc. ich werde mich bemühen, diese punkte nicht zu streifen.

trotzdem ist es erschreckend, wie dr gusenbauer die 'neue' 'regelung' der studiengebühren verteidigt hat. 'wer keine studiengebühren zahlen will, muss das nicht tun', wie ein mantra wird es wiederholt und dadurch doch nicht besser. 'richtig' ist in diesem kontext tatsächlich eine frage des standpunkts: 'zahlen' muss man sie ja wirklich nicht. die grundlage der aufregung ist jedoch die festlegung auf die abschaffung vor der wahl. die rechnung ist einfach: arbeitet man 45 stunden pro semester (bei eur 8,-- pro stunde, wie das bisher wohl schon bei etlichen studenten der fall war, in diversen aushilfsjobs) oder arbeitet man 60 stunden pro semester (bei eur 6,-- pro stunde, im angedachten sozialdienst) - der unterschied findet sich einzig im ausmaß, und für die betroffenen ist er nicht positiv. die legitimation dieser regelung, die dr gusenbauer anführt, ist jedoch das erschütterndste an dieser causa.

er schwingt die moralische keule, spricht davon, dass wir keine 'generation von egoisten' wollen. die dreistigkeit, die frechheit dieser aussage hat mich persönlich zu einem lauten 'das is nicht dein ernst!'-ausruf bewegt. damit unterstellt er faktisch allen bisherigen studenten, dass sie tendenzielle egoisten sind. denn die haben ja keinen sozialdienst getätigt. er unterstellt genauso faulheit, so als ob bis jetzt/vor den gebühren das arbeiten neben dem studium eher eine ausnahme war (und keine notwendigkeit, um die kosten decken zu können). gleichzeitig legt er einen populismus an den tag, der an die gehrer'sche diktion erinnert, wann immer sie die probleme der schulen/schüler auf die lehrer abgeschoben hat. er bedient auf ungustiöse art und weise vorurteile, die gegenüber bestimmten gruppen (studenten, bei gehrer: lehrern) bestehen. ich hatte ehrlich gesagt gehofft, diese zeiten seien vorbei (anscheinend war das zu naiv).

befremdend wirkte auch, als er die proteste der sj/vsstö abqualifizierte, indem er daran erinnerte, dass der slogen ('wer hat uns verraten? die sozialdemokraten') ja von den kommunisten stammt. nicht nur, dass er damit wieder in populistische kerben schlägt, seine mimik bewegt sich auch noch in richtung westenthaler - wenn der den sozialdemokraten/grünen kommunistische tendenzen unterstellt. wenn man sich dann noch in erinnerung ruft, dass die spö die letzte änderung des fremdengesetzes mitgetragen hat, gibt es wenig hoffnung für einen kurswechsel im innenministerium. wer solche töne anschlägt, macht keine hoffnung auf eine sozialere regierung.

das ist natürlich zukunftsmusik - man sollte nicht vorverurteilen. die neue regelung der studiengebühren ist jedoch de-facto ein herber schlag ins gesicht der wähler, denen dieser (zentrale) punkt wichtig war. und - es tut mir leid wenn ich jetzt meinen vorsatz vom anfang brechen muss - dieser schlag wird mit einem überheblichen, beinahe höhnischem lächeln gerechtfertigt. kein guter start für jemanden, der doch alles anders und besser machen wollte.

Montag, 8. Januar 2007

erste reaktion auf die neue regierung

gusenbauer ist kanzler. das war anscheinend sehr teuer, und die zinsen für den dafür notwendigen kredit könnten in 4 jahren eine herbe belastung darstellen. die spö hat außerdem das frauenministerium (ich bezweifle, dass man diesmal damit akzente setzen kann), infrastruktur (ein scherbenhaufen nach, ja, wie viele fpö/bzö-minister warens eigentlich?), soziales (das hatte man sozusagen ja gepachtet), justiz (immerhin etwas) und verteidigung. letzteres ein strohhalm für alle, die an das einhalten der wahlversprechen noch glauben.

außerdem hat man unterricht/kunst/kultur. sehen wir mal davon ab, dass diese kombination, sagen wir mal, seltsam ist. viele ideen bei der bildung können wohl nicht umgesetzt werden (ganztagsschule zb), kunst und kultur brauchte man - das war ein zuckerl an die kunstschaffenden, damit sich die doch bitte in news/krone für die sozis aussprechen. ich persönlich befürchte, dass man hier irgendjemanden parken wird, der sich damit schlicht nicht wirklich anpatzen kann. liesl gehrer lässt grüßen.

warum man unterricht unbedingt von wissenschaft und forschung trennt (die zwei gehören der övp), ergibt nur wenig sinn. das eine, sollte man meinen, ist die voraussetzung fürs andere. warum nicht alles in einem ministerium versammeln, um ganzheitliche strategien entwickeln zu können? ein solches unterfangen scheiterte wohl daran, dass die spö unterricht zur gesichtswahrung braucht, die övp aber dieses feld nicht ganz abtreten will. in welchen bereich fällt eigentlich die sogenannte elite-uni? eben.

die övp hat außerdem finanzen (!!!), äußeres (das schüssel-steckenpferd), inneres (und wird da wohl den prokop'schen kurs weiterführen, der auf eigentlich ungustiöse art und weise seelig gesprochen wurde), wirtschaft und arbeit (was der spö das soziale, ist der övp...), landwirtschaft und umwelt (siehe wirtschaft) sowie gesundheit/familie/jugend. da kann man der christlich-sozialen lebenseinstellung weiter das überleben sichern. erste aktion: keine eingetragenen partnerschaften, dafür werden generöserweise ungleichbehandlungen in bestehenden gesetzen beseitigt. ich nehme an, eine rechtslage ohne vorurteile soll sowas wie ein trostpflaster dafür sein.

den eurofighter wird man im abkommen einfach nicht erwähnen. also hat keiner verloren, und trotzdem hat die övp irgendwie gewonnen. die studiengebühren bleiben, aber stipendien und studentenkredite werden ausgebaut. naja. die große frechheit ist da allerdings die möglichkeit des sozialdienstes, um die studiengebühren abzuarbeiten. die erwähnung 'zivildiensteinrichtungen' hat mir persönlich ja einen kalten schauer den rücken runterlaufen lassen. der stundenlohn von 6 euro hat diese böse vorahnung noch bestätigt.

die bezahlung ist also mies, um es kulant auszudrücken. die unterstützung von sozial bedürftigen schülern klingt wenigstens noch sinnvoll (die verwaltung/umsetzung muss sich hier allerdings erst bewähren). im rettunsdienst können hauptsächlich ehemalige zivildiener arbeiten - sinnvoll bis zu einem gewissen grad, aber wurden zb im derstandard-forum dazu bereits jetzt einige fragen aufgeworfen, deren beantwortung höchst interessant wäre. und hospiz? liebe alleinerziehende mutter, weine nicht, neben der versorgung des kindes, dem studium und vielleicht auch noch einer arbeit um zu überleben kannst du dich doch in einem hospiz engagieren. so edel die vorstellung auch sein mag - vergisst man da nicht, dass sterbe-begleitung eine psychisch belastende arbeit ist? die konfrontation mit dem tod war im rettungseinsatz schon nicht angenehm, und dort legt man sich immerhin mit der zeit eine gewisse kälte zu (was in witze resultiert, die aussenstehende aus ihrer sich wohl zurecht als sehr makaber bezeichnen würden).

peter filzmaier meinte in einer ersten analyse, dass bei unserem verhältnis-wahlrecht ein brechen von wahlversprechen fast unumgänglich ist. diese 'erklärung' kann ich nicht akzeptieren. wenn parolen auf fahnen gehftet werden, mit denen man wehend in den wahlkampf zieht, sollte man sich doch vorher mit der umsetzungsmöglichkeit beschäftigen. ansonsten kommt man der lüge sehr nahe, was umso frevelhafter wird, wenn man gleichzeitig werbespots mit 'sie haben gelogen, herr kanzler' schaltet - siehe dazu auch leitartikel im profil letzter woche. hätte ich die spö gewählt, und hätte ich das mit dem wahlkampf-programm begründet, ich würde das gefühl nicht los werden, dass man mich verarscht hat.

die övp steht vorerst sehr gut da. keine wahlversprechen, die man brechen könnte. wichtige ministerien erhalten. die bisherige arbeit wird so gut wie nicht angefasst (geschweige denn kritisiert, gott behüte!). wenn man jetzt den finanzminister-posten auch noch mit grasser besetzen kann, muss ich mir wohl öfters den kurier leisten - da wird pammesberger zur höchstform auflaufen. schüssel wär wohl ähnlich desavoierend.

nur so meine ersten gedanken.

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