Donnerstag, 8. März 2007

verse, chorus, verse

jedes konzert gelangt an diesen einen speziellen punkt. 3, 5, 7 lieder sind gespielt, die euphorie des einmarschs ist vorbei, die ersten kracher hat man auch schon gehört. dann gehts an die substanz. der entscheidenede moment: kommen jetzt die längen? beginnt sich jetzt jeder song endlos zu ziehen, bis es am ende des sets noch mal zur sache geht? kann man die qualität halten? egal, ob man alle oder nur ein paar songs kennt, die mitte ist immer ein heikler punkt. und die letzte woche war in dieser hinsicht gnädig zu mir.

donnerstags gastierten '...and you will know us by the trail of dead' in der ausverkauften arena. die vorband 'forget cassettes' kann man sich merken, bei emusic oder meinetwegen auch myspace näher begutachten. aber gewartet hat alles und jeder auf den wahrscheinlich besten opener, den eine platte je spendiert bekam. dem folgten, ja, dutzende songs, deren reihenfolge zunehmends irrelevant erschien. instrumente wurden getauscht, songs ausgebaut, anders gespielt, die menge schön durchgekocht. mir nicht bekannte songs? spannend. meine lieblinge? gekonnt und souverän. 'the rest will follow' war eine logische zugabe, die umsetzung mit weniger tam-tam und mehr keyboard verzückend. großes kino, wie manch einer gern sagt.

am freitag war die arena wieder sehr gut besucht. die kleine halle zum bersten voll, schließlich gaben zsk ihr letztes konzert in wien. die große halle wohl auch recht gut besucht, gaben sich doch knorkator die ehre. und in der dreiraumbar geigten die beauties auf. gar so wenige zuschauer wie anfangs befürchtet wurdens dann eh nicht, und die anwesenden nutzten den vorhanden platz zum expressiven pogen. da flogen die becher und die leiber, da kletterten damen auf die bühne um sich als beautiful lesbians besingen zu lassen. stay-due-beauty und deren bald nicht mehr nachvollziehbare abwandlung sto-due-beauty gaben neues zum besten. aber, wie schon fat mike erkannte: 'of course you gotta play the favs'. und vor stargate füllten sie für gar nicht so kurze zeit den raum mit, ja, punk halt. wie sich's halt gehört.

am sonntag schließlich lockten 'the cooper temple clause' zum nicht unbedingt bedächtigten körperwippen in, genau, die arena. diesmal nicht so gut besucht. große halle zwar, aber die tribüne wurde vorsorglich gleich abgesperrt, der übrige platz nicht unbedingt massig gefüllt. ladybird wars wurscht, die spielten ihr set mit sonnenbrille und kapuze. beendet wurde das ganze vom sänger: erstmal gitarre auf den boden knallen, durchs drum-set purzeln, den anderen gitarristen bespringen und ihn letztlich auch noch zu beiden reißen. 'tschau' sprach er und schleifte sein instrument am kabel hinter die bühne. nach dem ausstieg von didz hammond (jetzt dirty pretty things) fehlt tctc ja eigentlich ein mann am bass. das wollte man 'abwechselnd' lösen. und bevor man sich noch großartig gedanken machen konnte, ob das wohl gut geht, knallten die herren auf der bühne erstmal 3 songs des neuen albums hin. 'he, die funktionieren ja sehr gut live' denkt man sich, während das 4te lied in sozusagen 4ter besetzung gespielt wird. auch die sehr elektro-lastigen songs des erstlings gelingen überraschend exzellent. bei 'promises, promises' kocht alles, bei 'blind pilots' ist die menge (naja, alle die halt dort waren) fast schon erschöpft. beim abschließenden 'panzer attack' gibt man nochmal alles, schmeißt das effet-und-keyboard-rack fast um und erweitert den song gleich mal um ein 2-minuten-intro.

dann wars vorbei, der abend, die woche, das dritte konzert. man geht und denkt sich 'fairerweise muss man sagen: genial. absolut keine längen, keine durchhänger'. zum dritten mal. kein schlechter schnitt.

Sonntag, 25. Februar 2007

sonntag, ritual, zeitvertreib

ein sonntag beginnt meistens so: zeitungen holen, kaffee kochen, beides konsumieren, musik bzw. radio hören. heute hat sich noch das überraschend langweilige und emotionslose mannschafts-skispringen dazu gesellt. überhaupt, emotionslos. marika lichter unterhält bei weitem nicht mehr so, wie noch vor 1, 2 monaten. die krankl- und polster-beiträge wirken auch nicht mehr skurril sondern einfach tragisch. der kampagnen-journalismus von österreich im gesamten ist jetzt auch schon so bekannt, dass ich einfach keine motivation finde, irgendwas in diesem blatt zu lesen. nach der krone die nächste zeitung, die von der sonntags-liste bald gestrichen wird. das altpapier-sackerl ist auch so schwer genug.

im kurier findet sich immerhin eine halbwegs lustige 'kampfansage' der gesundheitsministerin andrea kdolsky: 'ich bin ein freundlicher mensch und werde daher einmal gespräche mit den getränkeherstellern, den wirten und den großhandelsketten führen und werde ihnen sagen, dass ich hier jetzt ganz zornig und scharf werde'. vergessen wir mal 'zornig und scharf'. die wirte und großhandelsketten kann ich ja verstehen, nur was genau sie mit den getränkeherstellern besprechen will würde mich schon sehr interessieren.

fairerweise muss ich sagen, dass ihr ansinnen, den jugendschutz zu vereinheitlichen, wirklich sinn macht. nicht nur, weil mir kein argument einfällt, das dagegen spricht. und weil ich grad bei jugend bin: thomas brezina wirkt immer noch wie ein seltsam kind gebliebener, der wirklich hip ist und die sprache der jugend spricht. und ich frag mich immer noch, ob jugendliche wirklich so sprechen oder jemals so gesprochen haben. und auch wenn nicht - die meisten leute, die dem jugendalter entwachsen sind, wirken mit dieser sprachführung so glaubwürdig wie wolfgang schüssel in baggy-pants.

sonntag: the get up kids - on a wire. ritual: neon blonde - chandeliers in the savannah. zeitvertreib: q and not u - no kill no beep beep.

Mittwoch, 21. Februar 2007

so i drink 'cause it makes me happier than being alone

nachdem rauchverbote vorerst fertig abgehandelt wurden (übrigens: das rauchverbot bei den decemberists viel nicht sehr negativ auf, allerdings kamen wir auch punktgenau zum konzertbeginn an), ist jetzt wieder 'jugendliche & alkohol' das thema. es dürfte sich allerdings um eine wiederholung handeln, vielleicht auch nur ein remake mit neuen darstellern - die 'lösungen' sind keineswegs neu. und immer noch fernab der realität.

so soll (wieder) ein jugendgetränk entwickelt werden. und zwar von wirtschaft, berufsschulen und jugendlichen ('damit es auch angenommen wird'). abgesehen davon, dass man meinen könnte, es gäbe bereits genug nicht-alkoholische getränke: damit lässt sich der 'coolness'-faktor des trinkens keinesfalls aushebeln. wer nur deshalb trinkt, weil es ihm einen gewissen (erwachseneren) status verleiht, wird um ein dezidiertes jugendgetränk einen großen bogen machen. dieses getränk in der hand wäre genau die brandmarkung, die von der potenziellen zielgruppe vermieden werden will.

eine kampagne soll jugendlichen näher bringen, dass 'trinken nicht chic' ist (vorherigen absatz lesen und sich überlegen, warum alkohol für erwachsen-sein steht) und, mein absoluter favourite, 'kein ersatz für soziale wärme'. ist das ein eingeständnis, dass es in österreich an sozialer wärme fehlt? zumindest deutet es die vermutung an, dass viele zum alkohol greifen um einer gewissen sozialen kälte zu entgehen. wie eine kampagne an diesem umstand etwas ändern soll? darauf bin ich auch gespannt.

ein anderer ansatz wäre, die mittel für suchtprävention zu erhöhen, mit der entsprechenden aufklärung früher zu beginnen und das thema auch auf ältere altersgruppen auszuweiten. ja, es ist schädlicher, wenn man schon als jugendlicher bis zum umfallen säuft, nur ist es mit 20, 25, 35 auch nur potenziell weniger schädlich. von 'gesünder' kann man da nicht reden. meiner meinung nach kann die gewünschte trendumkehr keinesfalls passieren, solange nur die jugendlichen als 'arge säufer' schockieren und die 'erwachsenen' im bierzelt halt hingenommen werden.

we could have been best friends!

ach weh! gleich 2 potenzielle freundschaften hab ich innerhalb einer woche vergeigt. da war zuerst stewart, oder ewan, oder braveheart, jedenfalls ein typ mit schottischem akzent, der mich aus london anrief. eine umfrage führt er durch, und hat MICH ausgewählt! obwohl er meinen namen nicht wusste und, vielleicht, einfach irgendjemanden aus der firma wollte (waren halt alle grad auf mittagspause, oder noch nicht da). trotzdem haben wir nett geplaudert, und ich bin es erstmal 'low' angegangen. income? 'low'. responsibilty in company? 'low'. interest in stock market? 'low'. wir haben uns so gut verstanden! darum wollte er meine antworten analysieren, und es würde sich jemand bei mir melden, wenn es eine für mich passende investment-möglichkeit gibt. oh, wie nett!

aber dann hab ich es übertrieben - 'just one question - how did you get this phone-number?'. was für ein affront! die steht doch im telefonbuch, und im branchenverzeichnis, er war doch eh nett, und ich muss ja nicht wenn ich nicht will, und wie komm ich dazu, ihm zu unterstellen er würde wahllos leute anrufen und ausfragen, nur weil seine mutter eine prostituierte war, die seinen vater den stallburschen kennengelernt hat, weil dieser typ irrsinnig viel geld geboten hat, und sie dafür nur mit einem pferd, einem schwein und einer ente... er war also sehr beleidigt, und ich habe nichts mehr von ihm gehört. war doch nicht so gemeint!

aber heute, da rief mich sein freund luigi, oder alessandro, vielleicht auch bormio an, aus roma! er war wohl gerade unterwegs, denn er musste andauernd brüllen. dabei war das gar nicht notwendig, seinen starken italienischin akzent hat er doch sehr gut durch eine überartikulierung einer jeden silbe ausgeglichen. und er wollte mir eine investment-möglichkeit unterbreiten, wie es sie nur einmal im jahr gibt! öl nämlich.

weil, gib dir das! vor 9/11 kostete ein barrel öl 13 dollar, jetzt über 60! wie geil ist das denn?!? und das wird sich so schnell nicht ändern, denn die welt-öl-reserven werden ja nicht mehr, und china und indien verpulvern noch dazu uuuur viel! und, ich sags nicht ganz offen, aber, bei der politischen lage, da wird sich der preis nicht so schnell erholen, oder? oder? hallo?
'mhm'. ich gebs zu, ich hab ihm nur halb zugehört. drum konnte ich ihm auch nicht sofort beantworten, ob der preis steigt oder fällt, wenn die resourchen weniger und die nachfrage mehr wird. ich habs ja nicht gehört! und investieren wollt ich auch nix. weil 'if i had 50 thousand euros, i don't think i'd be sitting here'. vielleicht war ich wirklich zu unhöflich? ich wollt ja wirklich gar nichts für aktien oder 'stocks' ausgeben. da war er schon sauer, und hat nachgefragt 'what is your lack of interest?' aber ich hab ihm schon wieder nicht zugehört, also hat ers nochmal wiederholt - 'WHAT. IS. YOUR. LACK. OF. INTEREST'. hab ich ihm also nochmal erklärt, dass ich eigentlich gerade am arbeiten und hier nur angestellter ohne kompetenzen und auch ansonsten ohne investmentmöglichkeiten bin. das war zuviel - er hat tatsächlich nur kurz 'i see, bye' gesagt und aufgelegt.

und dabei hätten wir so gute freunde werden können! echt, diese geschichte über öl, china, 9/11, die geschichte war doch herrlich. vielleicht hätte ich doch mehr diskussionsbereitschaft zeigen sollen. aber ich wollt ihn nicht auf eine stufe mit der eisernen jungfrau maria stellen, die mich zum zeugen jehova bekehren wollte. mit DER war das wirklich ein spaß. aber die besucht mich auch nicht mehr...

Freitag, 16. Februar 2007

you have to win fm4 toaster

Die Geschichte vom Toast

Das Toasten in der Pfann’,
selbst wenn man es kann,
fällt schwer und ist mühsam gar
drum macht das dunkle Brot sich rar.
Das denk ich mir, doch ach,
der Umriss auf der Scheibe macht mich wach!

toast

Dich, ja dich kenn ich doch,
aus der frühen Kindheit noch!
Ein Alient sieht man nur mit sehr viel Wille,
ich seh da vor allem eine große Brille
und die gehört dem Lehrer Lämpel.
Nein, das ist kein Krempel,
er ist wirklich da, der freche,
auf der vormals weißen Fläche.

Doch der Körper ist nicht seiner,
auch ganz sicher ist’s nicht meiner,
denn der stammt auch vom alten Busch.
Ich sags jetzt ganz ohne einen Tusch,
der zeigt den Böck, wie er sich windet
weil der Schmerz ihn grade findet.

Seht schnell selbst, damit ihr’s glaubt,
denn bevor das gute Stück verstaubt
wird’s hier gar nicht lang verehrt
sondern ratzeputz verzehrt:

toast_mm

Die letzten Krümel sind noch am Teller drauf,
da taucht doch nochmal die Frage auf:
in welchen Abgrund hat der Lämpel da geblickt?
Und da hat’s auch bei mir endlich geklickt!
Einen Toaster, am besten den von FM4,
den braucht man ganz, ganz dringend hier.
Denn in der Pfanne, man wird’s erraten,
sollten doch des Müllers Enten braten!

und ich war sogar erfolgreich...

edit:
mein dank gilt natürlich auch der schwester,
die mit dem blauen, tollen teller
den gewinn erst möglich machte
woran ich anfangs gar nicht dachte!

Sonntag, 11. Februar 2007

the emusic-diaries #2

welche bands klingen schon wie at the drive-in oder the blood brothers? den reiz machte (bzw. macht) vor allem die eigenständigkeit und genuinität aus. gerade deswegen will man mehr davon, aber eben nicht 'more of the same'. und die zwickmühle arbeitet genüßlich vor sich hin. über den punkt 'related artists' versucht man, so gut es geht die fühler auszustrecken und das eine oder andere zu entdecken.

brazil (auf dem fearless label beheimatet, anscheinend gibts da mehrere)ist da ein ansatz. musikalische ähnlichkeiten sind wohl vor allem mit sparta vorhanden. also kein nachbeten von formeln, sondern eine gewisse eigene weiterentwicklung mit anknüpfungspunkten. 'a hostage and the meaning of life' weist wenige kanten auf, an denen man sich aufreiben könnte. die gruppe schwelgt größtenteils auf schönen melodieteppichen dahin, ohne damit eine erst zu überwindende 'wall of sound' aufzustellen. der gesang scheint sich angenehm an 'napoleon solo' zu orientieren - besonders bei 'io' fällt auf, dass betonung und intonierung nahe ans vorbild kommen. der song ist auch das auffälligste stück, auch wenn sich der rest nicht verstecken muss.

der zweite ansatz nennt sich fall of troy und hat mit dem selbstbetitelten erstling etwas bewundernswertes geschaffen. vergleiche mit den blood brothers sind nicht unbegründet, aber eben nicht aufgrund einer orientierung an diesem vorbild. die wurzeln liegen genauso diffus im hardcore und punk, die überwindung dieser genre-grenze wird allerdings nicht in ihrer destruktion gesucht (worin die blood brothers besonders brillieren). stattdessen geht man zurück zur komplexität (punk selbst war musikalisch die abkehr vom virtuosentum der 70er jahre) und betastet mit freude andere formen der musik. refused brachen die eingefahrenen schemen mit orientierung am jazz auf, fall of troy nimmt teils metal-artige riffs und verarbeitet sie zu einer weiteren art, die geschichte des songs zu erzählen. die zweite hälfte von 'mouths like sidewinder missiles' kommt gänzlich ohne gesang aus und doch wird weiter gesprochen. ein passender vergleich ist 'marquee moon' von television. ja, da fielen jetzt ganz große namen. und ja, diese band kann man getrost an diesen instanzen messen.

sehr abstrakt kann ich hier jetzt noch broken social scene erwähnen. die haben nichts mehr mit den brothers oder at the drive-in zu tun, beherrschen aber auch die kunst, rein durch die musik zu wirken. '7/4 (shoreline)' kleidet sich ein wenig im lo-fi gewand, die becken scheppern im mid-bereich und vernachlässigen den hi-bereich. das ergebnis ist ein mit viel charme vorgetragener song, der die 5 minuten sehr kurzweilig gestaltet. der text (mehrstimmig dargeboten) untermalt mehr die stimmung als das er großartig inhalt vermittelt. man verliert sich schnell und gern in melodie und arrangement. manchmal denkt man gar an sonic youth auf 'rather ripped' ohne noise-elemente. ein nicht geringes kompliment, dass ich dieser band gerne ausspreche.

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