es ist besser, vor dem stumpfsinn zu kapitulieren
(um dem logischen ablauf zu folgen, sollte man zuerst den vorherigen eintrag lesen. nur so vorweg. und jetzt bitte nochmal die überschrift lesen. danke.)
das sangen tocotronic 1996 im song 'ich wünschte ich würde mich für tennis interessieren'. seitdem ist viel zeit vergangen, hat sich viel verändert. mit etwas mühe hab ich den text zum vorgänger 'pure vernunft darf niemals siegen' wiedergefunden. interessant, das von heute aus zu betrachten. das ganze liest sich wie eine einzige verteidigung eines (immer noch) großartigen albums gegen alle stimmen von außen. ein gefühl, dass ich mit 'kapitulation' in keinster weise nachempfinden kann.
ich weiß nicht mehr, wann mich das letzte album von anfang an so sehr fasziniert hat (abgesehen vom wunder namens blood brothers). 'mein ruin' ist vehement und unerbittlich, eine offensive eröffnung die gefangene macht. wer immer sich dem in den weg stellt, wird nicht mehr entkommen. 'harmonie ist eine strategie' ist drückend und unerbittlich, eine resignative erlösung die umschließt.
tocotronic zitieren sich hier musikalisch immer wieder selbst. soll heißen, ohne die bisherigen alben wäre dieses ohne umschweife beste der bandgeschichte nicht entstanden. in 'sag alles ab' gemahnt man gar an die frühen blumfeld (etwa 'jet set'), nicht ohne zwischendurch deutlich zu machen, dass hier immer noch tocotronic am werk sind.
'kapitulation' schafft das kunststück, schon beim ersten hineinhören auf ein durchhören zu drängen. die musik variiert, spielt sich, versucht sich mal da, mal dort. die dabei allgegenwärtige stimmung nimmt mich dabei an der hand, begleitet mich durch diese welt. mal zerrend, wenn man zu lange verweilen mag, mal zurückhaltend, wenn man nur noch fliehen möchte.
'ich hab geträumt ich würde pizza essen mit mark e smith' war auch so ein songtitel auf 'wir kommen um...'. mark e smith, kopf von 'the fall', einer post-punk band die man erst verstehen muss. ich kann bis heute nicht erklären, was post-punk genau sein soll. aber vielleicht hilft in zukunft dieser ansatz: post-punk ist, wenn es punk ist, ohne punk zu sein. 'kapitulation' ist punk, ohne punk zu sein. es ist tragik, ohne traurigkeit. es ist resignation, ohne depression. es ist kapitulation ohne niederlage.
'mein ruin ist heiligtum / diebstahl und erinnerung / geboren aus unsicherheit / freude und zerbrechlichkeit'
das sangen tocotronic 1996 im song 'ich wünschte ich würde mich für tennis interessieren'. seitdem ist viel zeit vergangen, hat sich viel verändert. mit etwas mühe hab ich den text zum vorgänger 'pure vernunft darf niemals siegen' wiedergefunden. interessant, das von heute aus zu betrachten. das ganze liest sich wie eine einzige verteidigung eines (immer noch) großartigen albums gegen alle stimmen von außen. ein gefühl, dass ich mit 'kapitulation' in keinster weise nachempfinden kann.
ich weiß nicht mehr, wann mich das letzte album von anfang an so sehr fasziniert hat (abgesehen vom wunder namens blood brothers). 'mein ruin' ist vehement und unerbittlich, eine offensive eröffnung die gefangene macht. wer immer sich dem in den weg stellt, wird nicht mehr entkommen. 'harmonie ist eine strategie' ist drückend und unerbittlich, eine resignative erlösung die umschließt.
tocotronic zitieren sich hier musikalisch immer wieder selbst. soll heißen, ohne die bisherigen alben wäre dieses ohne umschweife beste der bandgeschichte nicht entstanden. in 'sag alles ab' gemahnt man gar an die frühen blumfeld (etwa 'jet set'), nicht ohne zwischendurch deutlich zu machen, dass hier immer noch tocotronic am werk sind.
'kapitulation' schafft das kunststück, schon beim ersten hineinhören auf ein durchhören zu drängen. die musik variiert, spielt sich, versucht sich mal da, mal dort. die dabei allgegenwärtige stimmung nimmt mich dabei an der hand, begleitet mich durch diese welt. mal zerrend, wenn man zu lange verweilen mag, mal zurückhaltend, wenn man nur noch fliehen möchte.
'ich hab geträumt ich würde pizza essen mit mark e smith' war auch so ein songtitel auf 'wir kommen um...'. mark e smith, kopf von 'the fall', einer post-punk band die man erst verstehen muss. ich kann bis heute nicht erklären, was post-punk genau sein soll. aber vielleicht hilft in zukunft dieser ansatz: post-punk ist, wenn es punk ist, ohne punk zu sein. 'kapitulation' ist punk, ohne punk zu sein. es ist tragik, ohne traurigkeit. es ist resignation, ohne depression. es ist kapitulation ohne niederlage.
'mein ruin ist heiligtum / diebstahl und erinnerung / geboren aus unsicherheit / freude und zerbrechlichkeit'
wohlstandskind - 2007/07/09 21:09
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