the daily grind
'wonns dann a problem hom und sie komman durchanond,
dann kummans mit dem ärgsten und des is da hausvastond'
so beginnen attwenger die zweite strophe von kaklakariada. und der hausverstand ist auch oft das letzte, zu dem man greifen sollte. der hausverstand würde sagen, wenn man schon um 6 uhr munter und aufgekratzt war, danach ein paar stunden mit statistik vertrieben hat und schließlich in einer vorlesung saß, in der man das gerade mühsam selbst erlernte nochmal in eher mäßiger form dargeboten bekam: 'geh doch einfach schlafen'. aber trotz dezenter gähner bin ich immer noch ähnlich aufgekratzt wie am morgen. 'das ist intressant' würde jetzt 'tip top' nasal anstimmen. und das ist ja auch so eine sache. der hausverstand sagt einem, dass man sich lieder die man nicht besonders mag nicht merkt. und trotzdem schwirren mir immer wieder solche song-fragmente durch den kopf. oke, das könnte auch an einem anderen schaden liegen.
immerhin, mein aufbleiben wurde mit dem online-gang der neuen
kimera-seite belohnt. vorbeischaun lohnt sich, da sehr gelungen.
wohlstandskind - 2006/05/09 21:40
aber eben auch sehr ergiebig. wer den
zyniker in sich kultivieren will, aber gerade nicht weiß womit, dem seien die kommentare auf orf.at empfohlen. als aktuelles beispiel sei
dieser artikel erwähnt.
dabei ist die lage ja nicht sooo schwer zu begreifen. die eu sagt, dass nicht-staatliche (oder ganz generell dritte) post-anbieter beim zugang zum kunden (bzw eben briefkasten) nicht diskriminiert werden dürfen. das sollte vor allem staaten interessieren, die eine privatisierung der post anstreben oder zumindest damit liebäugeln. umgesetzt werden muss das bis 2009. das wars. die regierung (im speziellen infrastrukturminister gorbach) reagierte mit einem gesetz, nach dem die hauseigentümer diese umstellung bis 1.7.2006 auf ihre kosten durchführen müssen. der vfgh wiederum reagierte auf eine klage gegen dieses gesetz (oder beschwerde, ich weiß nicht welcher terminus hier wirklich richtig ist) mit der feststellung: verfassungswidrig, weil eingriff in eigentumsrecht. er kam damit schlicht und ergreifend seiner aufgabe zur einhaltung der verfassung nach (eine kontroll-instanz, die primär dem schutz der bevölkerung dient). eh einfach, oder?
eine aktive benachteiligung des bzö durch den vfgh lässt sich da nicht so richtig ausmachen. eine böse böse einmischung der eu in dinge die sie nichts angehen auch nicht (gemeinsamer wirtschaftsraum, etc). am ehesten kann man ein etwas überhastetes bemühen der regierung ablesen. was sich wunderbar in den lebenslauf von vizekanzler hubert gorbach einreiht. blaulicht für minister geht nicht? na gut, dann eben schneller fahren für alle! macht ja eh jeder. und bitte, wird ja ur super überwacht. und die tafel 'bleim am leben - geh vom gas' hat man auch entfernt.
kurz, er gibt sich wirklich mühe. und viel zeit hat er ja nicht mehr, um die wahren minister-größen zu erreichen. frau forstinger etwa, die neben so wichtigen dingen wie einem internen mini-rock erlass halt bei einer geplanten rufnummern-reform etwas daneben griff. frau gehrer, die seit 10 jahren beständig höchst interessante akzente setzt. frau ferrero-waldner, die sich u.a. intensiv mit der volxtheater-karawane auseinander setzte. oder herrn krüger, dem man in seinen 3 wochen amtszeit keinen fehler nachweisen konnte, wofür ihm im nachhinein gesehen der jaguar ruhig genehmigt werden hätte können. andererseits, die verflechtung gorbach - silvretta nova bergbahnen ag - öbb bodenseeschifffahrt (siehe
hier, einen besseren link find ich auf die schnelle nicht), die kann schon was.
wobei man aufpassen muss,
was man darüber sagt. im falle der unsicherheit kann man sich stattdessen auf sicheres terrain zurückziehen, und ein lächelnd vorgetragenes 'politikversager' zum besten geben (siehe letzter link).
war das jetzt zynisch?
wohlstandskind - 2006/05/04 21:53
wie ist es wohl, wenn man bei metallica als bassist vorstellig wird, die entscheidung auf jemand anderen fällt und man die zugrunde liegende diskussion später im kino verfolgen kann? ich will es wohl gar nicht wissen.
der rest des films war allerdings wirklich gut. ein einblick in das innenleben einer band, die als eine der größten der letzten 20 jahre gilt (von mir aus auch länger). lars ulrich, der sich vor dem urteil seines vaters über seine musik fürchtet. kirk hammett, dem die rolle im hintergrund durchaus gefällt. james hetfield, der sich nach dem entzug mit gefühlen herumschlägt. eine entmystifizierung allerdings nur für diejenigen, welche jede pose ernst nehmen, nie daran dachten, es gehe hier um menschen, oder musik grundsätzlich nur per mtv verfolgen.
wirklich schön sind trotzdem die momente, in denen klassische probleme innerhalb einer band gezeigt werden. wieder hetfield, der riesigen druck verspürt, wenn die songstruktur steht und ihm einfach kein text einfallen will - wodurch er das gefühl bekommt, das ganze (unnötig) aufzuhalten. oder lars ulrich, der mit seinem drum-part den song aufpeppen statt nur untermalen will, damit jedoch auf keine gegenliebe stößt. überhaupt, kirk hammett, der für zwei der besten szenen sorgt: in der ersten beschwert sich hetfield, dass sich die (zu der zeit) anderen zwei in seiner abwesenheit die demos anhören und besprechen. ihm gefällt es nicht, wenn er am nächsen tag ins studio geht und das gefühl hat, alles wäre entschieden. hammett: 'this is how i felt all the time'. vor allem in bezug auf den austritt von jason newsted spricht dieser satz bände. die zweite szene ist eine diskussion darüber wie die solos angelegt (oder eventuell überhaupt weggelegt) werden sollen, in der hammett komplett aus sich herausgeht und 'sein' territorium verteidigt (ohne unsachlich zu werden, so nebenbei).
auch der einbezug von jason newsted in die dokumentation war gut und aufschlussreich, ebenso die konfrontation mit dave mustaine (der seit der trennung von metallica genau darunter leidet). auf jeden fall sehenswert, und ich kann es nicht erwarten, endlich 'refused is fuckin dead' in meine hände zu bekommen.
wohlstandskind - 2006/05/04 14:18
nachdem das wetter alle aktivitäten, die außerhalb stattfinden könnten, unterbindet, ist die logische konsequenz: ich schmeiß meine noch ausstehende einweihungsfeier.
und zwar morgen (sonntag, 30.4.), in der taborstr. 104/14, erreichbar per N-linie (direkt vor der tür) oder per 5er (kleiner fußmarsch). los gehts am abend (ich sag einfach mal eher nicht vor 19 uhr). zu essen gibts etwas nudelsalat (ob der für alle reichen wird, wage ich zu bezweifeln), ansonsten ist selbstversorgung das gebot der stunde.
zusagen sind zwar nicht dringend notwendig, aber sehr erwünscht - die wohnung ist klein und die angst, dass die überfüllung unangenehme maße annimmt, groß. sollte es noch fragen geben, wäre mein vorschlag, sich einfach zu melden.
und ja, ich weiß, kurzfristig ist gar kein ausdruck.
edit:
trotz kurzer (und teils mangelhafter) planung und ankündigung wurde die wohnung ja angenehm voll. viel mehr hätten wohl auch nicht reingepasst.
dankeschön, ist ein sehr feiner abend geworden!
wohlstandskind - 2006/04/29 10:54
frau erna,
was soll das? da müht man sich ab, überlegt, ob man heuer wieder das maifest aufsucht, um vor der planet music bühne im gras zu sitzen. denkt sich 'hm, an dem sonntag davor könnte man ein gegenprogramm starten und sich irgendwo in die sonne auf eine decke pflanzen, mehrere leute mitschleifen und ein gediegenes picknick veranstalten'. und was muss ich jetzt lesen? wetteraussichten für die kommenden tage? kalt, nass, bäh. so ein mist. aber geschlagen geb ich mich deshalb noch lange nicht.
die alternative zur alternative könnte ja jetzt so aussehen: sich halt in einer wohnung zusammenfinden, klassisch auf dem boden hocken und picknicken. evtl danach ein ausflug zum
rock gegen rassismus (zb wenn die hörspielcrew oder heinz spielt). oder einfach auf alles scheißn und an einem verregneten sonntag ein paar leuten auf den geist gehen, indem man vorbeischaut und einfach nicht mehr geht.
was meinst du, frau erna?
wohlstandskind - 2006/04/27 10:31
die band blumfeld hat ja eine neue platte. die nennt sich 'verbotene früchte' und löst, wie es sich für eine ordentliche scheibe gehört, diskussionen aus. blumfeld, die mitbegründer einer szene, die nachträglich den namen 'hamburger schule' verpasst bekommen hat. mit dem großen denker jochen distelmeyer. dem attestiert die
faz inzwischen allerdings: 'was bleibt, ist biedermeier'. und doris knecht (wusste ich doch, dass mir der name bekannt vorkommt - u.a. jury-mitglied beim diesjährigen protest-songcontest) schrieb im profil einen artikel, den man wahlweise als ernsthafte kritik oder als polemik bezeichnen kann.
fm4 mag die platte. oder zumindest ein teil von fm4. martin pieper hat das 'warum' auch in passende worte gefasst (
hier). und die platte zu mögen, 'als fan' (ebd.), ist ja auch kein verbrechen. nur der profil-artikel ist manchen leuten anscheinend wirklich ein dorn im auge. eva umbauer kommentierte ihn sogar schlicht mit 'it's not worth it'. und das ist wirklich spannend. denn gelesen hat sie ihn nicht. '10 seiten sind mir vielleicht etwas zu viel, bin ja ein simpleton, oder waren es 5, oder 3?'. aber ja eh on air gehört. überhaupt sagt sie 'ich hab mich nie um blumfeld gekümmert'. aber: 'distelmeyer ist ein echter "gott"'.
natürlich ist das kommentieren von meinungen das allerletzte. die qualität dieser einschaltung in den derzeit stattfindenden diskurs über blumfeld muss man allerdings sehr wohl in frage stellen. man könnte ja annehmen, dass doris knecht nicht eins zu eins ihren artikel im radio wiedergegeben hat (wobei das durchaus möglich gewesen wäre - zieht man vom gesamtumfang der 4 seiten bilder und interview ab bleibt etwas mehr als eine seite text). bösartig könnte man auch hinterfragen, ob sich eva umbauer inzwischen genauer mit blumfeld beschäftigt hat - um ein verständniss für die wesentliche kritik zu bekommen (früher: die ich-maschine, jetzt: ich bin der apfelmann). ich weiß es nicht; auch nicht ob sie das als einzige neutral betrachtet und es deshalb super finden kann.
den einzigen song, den ich wirklich vom neuen album kenne, ist 'tics'. der erinnert mich musikalisch an einen song vom letzten oder vorletzten album der mich auch nicht überwältigt hat. aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich den rest nicht kennen muss, um sagen zu können: it's not worth it. danke, eva umbauer.
wohlstandskind - 2006/04/25 22:27
bei der heutigen diskussion über 'darstellung von frauen in werbung' kam ein argument, das mir so noch nicht eingefallen wäre. konkret ging es gerade um den vorbildcharakter, den die darstellung von frauen in der werbung entwickeln. angenehmerweise gab es wenig bis gar kein stur-dumpfes model-bashing. und genau an dieser stelle wurde mir entgegnet, dass ich doch nicht glaube, nur weil eine frau das in der werbung transportiere schönheitsideal auf einem plakat sehe, sofort so aussehen wolle. damit redziere sich die frau ja auch nur wieder auf eine opferrolle, da sie ja keine chance hätte. ich war baff genug, um mich auf das schwache argument zu stützen, individuell ist das keine feste regel, gesamtgesellschaftlich jedoch relevant - schwach, weil die gesamte gesellschaft so ziemlich alles und nichts macht. zb kann die mehrheit antirassistisch sein und trotzdem einen trend hin zum rassismus aufweisen (locker argumentierbar).
die besten antworten fallen mir zu oft im nachhinein ein. natürlich wird eine frau ihr selbstbewusstsein, schönheitsideal und die zufriedenheit mit sich selbst nicht stante pede umkehren, sobald sie werbung betrachtet. bedenkt man eine der grundlagen der soziologie - die unterschiedlichen sozialisations-stadien - so wird dieses bewusstsein vor allem in der jugend (je früher desto stärker) geprägt. in einer zeit, in der vorbilder (welcher art auch immer) von großer bedeutung sind. im späteren verlauf ist die wirkung zwar schwächer (also keine schnelle veränderung der eigenen ansicht von schönheit), jedoch auf lange zeit durchaus noch spürbar.
die werbung ist natürlich kein vom rest der (medien-)welt abgeschnittenes medium. trends im fernsehen und im printsektor wird sie aufgreifen und entsprechend verwerten, und vice versa. sprich, sie ist niemals alleiniger transporteur von idealen. die einflüsse, denen menschen ausgesetzt sind, sind dementsprechend vielfältig und nicht klar trennbar. der gröbste unterschied ist, dass bei werbung (aufgrund ihres naturells) keine selektion stattfinden kann, wie sie bei fernsehprogrammen die man nicht ansieht und publikationen die man nicht liest vorhanden ist. was ja die gesonderte diskussion über werbung erst sinnvoll macht.
also. nein, die werbung wird nicht zu einer sofortigen änderung der einstellung des betrachters führen - eine solche medienwirkung wurde ja auch schon ausreichend wiederlegt. sie wird jedoch tendenzen unterstützen oder eventuell auch überhaupt erst erschaffen. natürlich nicht allein. natürlich nicht sofort. aber wenn ich der werbung nicht sämtliche wirkung absprechen will (womit sie gänzlich an sinn verlieren würde), darf eine langzeitwirkung nicht ausgeschlossen werden. und genau auf dieser basiert meine kritik. eine opferrolle nimmt meiner meinung nach in gewisser weise jeder ein, der durch werbung unbewusst beeinflusst wird. aber insgesamt glaube ich, dass wir unsere standpunkte eh recht gut verstanden haben :-)
wer tatsächlich alles gelesen hat, dem sei gedankt, dass er mir beim ordnen meiner gedanken zugesehen hat.
wohlstandskind - 2006/04/24 22:36
mein kasten ist gerade gestorben. eigentlich wollte ich nur ein buch rausnehmen. das fand er aber nicht sehr nett und verfrachtete die regale näher zum erdmittelpunkt. anscheinend hat sich eine außenwand von der mauer sehr angezogen gefühlt und sich dieser angenähert. das vertrug sich nicht mit den ohnehin sehr fragilen mini-bolzen, die den brettern die welt bedeuteten, zumindest in hinsicht auf ihre funktionale anwendung als regalboden.
die möglichkeiten, die sich nun ergeben, erscheinen schier endlos. ich könnte metallstangen suchen, die genau durch die bolzenlöcher passen, um eine etwas stabilere grundlage zu schaffen. oder ein kleineres regal suchen, dass ich in den kasten hineinstellen kann. oder einen altar für den fetisch meiner wahl darin erschaffen. vorerst sollte ich aber wohl die sachen vom boden aufheben und notdürftig auf dem kastenboden stapeln. so ein dreck aber auch.
edit: russischer als russisch (woher kommt dieser ja durchaus diffamierende ausdruck eigentlich?), aber vorerst ist das problem gelöst. ein schaumstoffpolster, der mit großer mühe in den zwischenraum kasten - mauer gestopft wurde, sorgt nun für die nötige stabilität.
wohlstandskind - 2006/04/13 18:19
es will mir anscheinend einen streich spielen. es muss so sein. unsere gesundheitsministerin rauch-kallat würde doch nicht so mir nichts, dir nichts ihre begründung für den zigaretten-mindestpreis ändern?
ich bilde mir ein, dass diese geschichte damit begann, dass bat (british american tobacco) die preise (zumindest teilweise) senkte, worauf die austria tabak sich gezwungen sah, mit zu ziehen. womit die letzte tabaksteuer-erhöhung keine auswirkung mehr auf den preis hatte. und ich bilde mir ein, dass der mindestpreis eben jene austria tabak schützen sollte, von wegen arbeitsplätze, österreichisches unternehmen, und so weiter. pure einbildung, dass a t diesen schritt begrüßte, wenn nicht gar beinahe forderte?
anscheinend. es geht ja nur um den schutz der jugend. a t fürchtet sogar umsatz-einbußen. und seit wann scheren wir uns darum, ob wir mit gesetzen gegen richtlinien bzw. grundsätze der eu verstoßen? eben.
wohlstandskind - 2006/04/12 14:11
frau gehrer hat, nachdem sie mit der ankündigung weitermachen zu wollen aufhorchen ließ, jetzt dargelegt, was im falle eines erfolges denn passieren soll. nämlich eine arbeitsgruppe einsetzen, die sie vor einem jahr angekündigt hat. es gebe viele vorschläge, über die man reden kann. aber nicht jetzt, denn so ein thema ist nichts für die vorwahlzeit. und zum thema gesamtschule sollte man sich erst recht nicht äußern.
es ist anscheinend grenzenlose naivität zu glauben, gerade vor einer wahl würden politiker versuchen mit klaren aussagen zu punkten. oder ihr konzept darzulegen, was sie denn machen wollen, sollten sie in das angestrebte amt kommen. ministerin gehrer beschränkt sich stattdessen auf die bloße aknündigüng, etwas zu tun. mit dem angenehmen nebeneffekt, später nicht an irgendwelche versprechen gebunden zu sein. und sie hat nichts gegen einen staatssekretär in ihrem ressort - 'am besten eine staatssekretärin', warum auch immer. denn manchmal muss sie sich auch erholen. von was auch immer.
netterweise kommt ihr die spö entgegen. die hält das thema gesamtschule auch für vollkommen wahlkampf-untauglich. sonst könnte der wähler seine stimmabgabe gar daran festmachen, wessen pläne für das bildungssystem er für besser hält. in dem sinne werd ich jetzt auch ein partei-programm entwickeln: ich werd was gegen schmutz, armut und schlechtes bier unternehmen. dinge wie pensionssystem, bildung, wirtschaft, inneres und äußeres, justiz, kultur und soziales werd ich auch nicht vernachlässigen - aber sowas passt einfach nicht in einen wahlkampf.
wohlstandskind - 2006/04/06 14:55