the daily grind

Sonntag, 10. April 2005

sonntag

sonntag, heißt: wenig los. auch, weil der orf auf übertragungen der eishockey-finalspiele verzichtet. andererseits gabs auch keine übertragung des austria-spiels, womit ich wieder gut leben kann. stattdessen 'cool runnings', mit einem schönen beispiel für die aussetzung der filmmusik an bestimmten punkten. darüber werd ich aber, wenn überhaupt, erst schwadronieren wenn ich das skriptum zur vorlesung durcharbeiten darf.

weil wir grad bei uni sind, mein halbseitiger bericht über die berichterstattung zur strache-pressekonferenz in der neuen freien presse ist auch noch ausständig, den ich nach dem posting in angriff nehmen werd. wie immer werd ich erst nicht wissen, womit ich anfangen und diese halbe seite füllen soll, um dann von einer ganzen zurückzukürzen. ja, ich weiß, solche probleme hätt jeder gern. immerhin, heut per email wieder die bestätigung erhalten, dass meine (mini-)arbeiten zu gefallen wissen. nur meine ein-satz-definition von paradigma ist nicht ganz durchgegangen. war auch wirklich billig.

musikalische untermalung heute übrigens von bracket, der uralten, schon ewig dagewesenen fatwreck-band. und nicht der hoch geschätzte zweitling, sondern 'e is for everything on fat', der zusammenstellung aller 7-inch-aufnahmen. eher zufällig wieder drauf gekommen, weil in itunes gleich nach 'emanuela' von fettes brot positioniert. das wiederum fast nur wegen einer zeile in die hohe klasse des sprechgesangs eingestiegen ist - 'was weißt denn du von liebe? von liebe weißt du nichts'. sehr effektvoll umgesetzt, mit quasi-chor-betonung auf dem zweiten teil. aber auch die rhythmik des wortes 'emanuela' ist entzückend. vielleicht lässt sich ja in zukunft sowas wie eine musik-runde einrichten, einmal im monat, wo man sich gegenseitig mit guten songs und geheimtipps überbieten kann.

eigentlich wollt ich ja wieder ins zimmerservice reinhören, allerdings wünschen sich die leut wieder mal nur blödsinn. dafür werd ich langsam aber sicher zu einem doppelzimmer-fan. gepflegte, lockere unterhaltung, ideal etwa als begleitung für koch-abenteuer. heute etwa zum ersten mal eiweiß vom dotter getrennt. erst beim vierten ei platzte mir der dotter. die folgende dotter-aus-dem-weiß-herausfisch-aktion hatte aber auch unterhaltungswert. am ende herausgekommen ist dann doch ein sehr leckerer schinken-fleckerl-auflauf. obwohl ich auf die semmelbrösel herzlichst geschissen hab (ich mein, semmelbrösel im auflauf, na ekelhaft), wodurch der flüssigkeitsgehalt entsprechend höher war. mein tipp: nicht gleich servieren, sondern ca 15 minuten abkühlen lassen. in der zeit findet die flüssigkeit platz zum verfestigen.

mein fernsehtipp für heute ist übrigens 'offen gesagt' auf orf2, 22 uhr. mit den klubobmännern (& -frauen) der vier parteien. eigentlich eine nicht ganz korrekte formulierungen, schließlich haben wir ja wieder 5, oder? aber den scheibner kann man ruhig für beide zählen - als ob sich da noch wer auskennen würde. die wahlen in vorarlberg waren da auch keine hilfe. die 'eigenständige' fpö hat dort verloren und ist auf den 3ten platz zurückgefallen. zum überholen hats für die grünen zwar nicht gereicht, aber ich glaub die steigerung ist für die dortigen verhältnisse eh recht gut. bei der einschätzung der aktuellen lage hilft das ganze aber eben eher nicht.

der bp fischer hat seine sache anscheinend gut gemacht. ich dachte eigentlich, das gespräch wäre für mittwoch oder so angekündigt gewesen. trotzdem erst heut im kommentar von rabl im kurier was darüber gelesen. spannender waren allerdings eine anzeige im kurier und die sonntags-karikatur in der bunten krone. die anzeige: alfred gusenbauer ist besorgt und ur bestürzt über diese regierung, den kleinen regierungs-partner und überhaupt, mit den leuten darf man net so spielen. also neuwahlen, bittschön. ein wenig verwundert war ich, dass keine 'ich bin bereit, verantwortung zu übernehmen'-floskel eingebaut wurde. dann die karikatur: gusi als arzt ('prof dr dr alfred freudlos') vorm bundesadler, hypnotisierend auf ihn einredend ('du bist schwach, du fühlst dich krank, du bist müde'). bildunterschrift: krankjammern.

die anzeige ist wieder ein zeichen dafür, dass herr gusenbauer vor allem eines will: kanzler sein. allerdings liefert er keine wirklichen inhalte oder begründungen dafür. außer eben, dass der schüssel und die övp ja ur schlecht für österreich sind. insofern könnt ja die karikatur erheitern. wenn sie nicht zwei entscheidende mängel hätte - erstens gehts ihm in seinen formulierungen darum, die regierung zu kritisieren. zweitens impliziert das ganze, dass alles in ordnung ist. wovon weder bei regierung noch bei österreich die rede sein kann. hallo arbeitslosenzahlen, bildungspolitik und stabile machtverhältnisse.

wer sich lieber anders unterhalten will, sollte sich das neue farin urlaub album zu gemüte führen. als erstes 'dusche' einfach vergessen, der song ist zurecht ans ende der tracklist verbannt worden. wenn man das erledigt hat, kann man sich in 'sonne', 'porzellan' und 'immer noch' verkriechen, eingraben, verlieren. es dominieren noch weniger als beim erstling die locker-lustigen songs. stattdessen liebeskummer, hadern mit dem schicksal und sich selbst, unerfüllte sehnsüchte. herr urlaub spielt dazu noch die gesamte bandbreite seines musikalischen könnens aus. die folge sind songs, die genau dorthin gehen wo's weh tut.

gut, genug für heute. die neue freie presse und ein noch leeres word-dokument warten auf mich.

du wärst gern wie sie
du wärst gern wie er
du wärst gern jemand anders
hauptsache irgendwer
farin urlaub - porzellan

Dienstag, 5. April 2005

pressekonferenz

wenn ein tutorium schon 'politische beeinflussung von medien' heißt, dann kann man auch von der beschäftigung mit (tages)politischen themen ausgehen. konkret: heute exkursion zur pressekonferenz von h.c. strache.

war spannend zu beobachten, die hektischen kameramänner, die teils aufgeregten, teils gelangweilten journalisten, die inszenierung. inhaltlich gaben schnell, tschürtz (oder so ähnlich, sorry) und rosenkranz schon mal nichts großartiges von sich. hilmar kabas sagte ungefähr das, was man auf der inzwischen wieder erreichbaren fpö-seite nachlesen kann. ah ja, und das er jetzt chef ist, aber nur weil er der älteste ist, und das macht er auch gern, aber zeitlich begrenzt. das war ihm immerhin 5 - 6 wiederholungen wert.

der herr strache hatte (naturgemäß) am meisten zu sagen. neben dem knackigen, schon im orf-newsflash zu sehenden und zu hörenden 'sandburgen'-gleichnis gab es noch 2, 3 momente, die nicht nur mich zum schmunzeln brachten (einen gestandenen journalisten entlockte es sogar einen nur mäßig unterdrückten lacher). das haider-zitat zum austritt von heide schmidt war wirklich köstlich. der vergleich strache und riess-passer (beide wurden hintergangen, beiden wurde ein unterschriebenes papier als nichtig erklärt) war schon eher tragikomisch. das hick-hack um die schulden wurde natürlich angesprochen - und natürlich sollen die bitteschön entsprechend von der bzö übernommen werden. was auch mit einem haider-zitat, diesmal eines aus dem märz, untermauert wurde.

ah ja, bzö ist laut der echten fpö (anscheinend hat man sich jetzt auf diese diktion geeinigt) ganz schön schwer auszusprechen, blöd, und wird gern falsch übersetzt. den herrn schnell rufen die leut sogar an und sagen 'das heißt aber schon bündnis zur zusammenarbeit mit der övp, gell?'. am ende konnten wir, weil wir so geduldig bis zum schluss da waren, auch noch ein paar worte mit herrn strache wechseln. natürlich gab er sich von der besten seite, und herrschte einen vertreter einer tiroler zeitung (vergessen welche) an, das interview könne doch bitte noch warten - er ist schließlich grad in einem gespräch. über meine frage, ob unser lieber bp inzwischen auch jemanden von der fpö zu den gesprächen eingeladen hat, hat er sich sogar recht amüsiert. ich deute seine antwort mal als ein 'nein', auch wenn ers nicht so direkt formuliert hat (und einen schüssel-seitenhieb anbrachte, als er meinte 'der koalitionsvertrag ist natürlich mit menschen gemacht worden, aber eben auch mit der fpö'). nur bei 'bzö' ist er mir einfach ins wort gefallen, um schnell noch eine weitere umdeutung des kürzels anzubringen. how rude.

im übrigen dürfte sich die sicherheit von frau nrabg rosenkranz, dass eh die mehrheit der nr-abgeordneten hinter der fpö steht, inzwischen verflüchtigt haben, wenn man so auf orf.at schmökert. für den fall wurde übrigens angekündigt, auf neuwahlen zu pochen. alles in allem stehen also noch die gestrigen behauptungen, gar so viel hat sich noch nicht getan, was nicht eh vorhersehbar war.

in other news hat travis barker nach seinem anfänglichen dementi nun angegeben, blink182 sei vergangenheit. und er arbeitet mit mark hoppus an einem neuen projekt, plus44. kein scherz. angeblich.

ah ja, ich war in wurf-reichweite, aber torte war vorsorglicherweise keine in der nähe.

Montag, 4. April 2005

na prack

man hat anscheinend nur gewartet, bis jörg haider wieder im lande ist und bei der inszenierung nicht fehlt. das kann er ja am besten. aber mit der groteske, die neuen farben der revolution in der gleichen art und weise zu missbrauchen wie das wort 'freiheit', sollte ich mich jetzt nicht zu lange beschäftigen. eher damit, was kann das bedeuten?

die aufdringlichste frage ist schlichtweg 'gibts jetzt neuwahlen?'. kanzler schüssel muss jetzt erstmal verdauen, dass es der zgonc nicht ausgehalten hat, also schließt er vorerst nichts aus. er weiß sicher gut genug, dass seine parlamentarische mehrheit mit dem wegfall von 7 abgeordneten dahin ist. je größer die zahl der widerspenstigen, desto komplizierter wird es, die ach-so-großen und wichtigen reformvorhaben durchzusetzen. da würde auch der fall der 2/3-mehrheit bei schulgesetzen nicht helfen. also will er sicherheiten fordern; welche wird noch intern besprochen. da wär ich wirklich gern dabei.

bp fischer hat schüssel und gorbach zum gespräch gebeten. das sollte man in erster linie als ein signal sehen - er beobachtet das anscheinend mit sorge (wahrscheinlich mit großer), will wissen wie sich die leut das jetzt weiter vorstellen. viel mehr wird er vorerst nicht erfahren können, schließlich weiß keiner, wie es genau weitergeht. tatsächlich ist das jetzt sein erster prüfstein, der großglockner-artig an seine tür geklopft hat. er muss schauen, dass weiter regiert wird, im notfall der regierung das vertrauen entziehen. er wird nicht zu früh aktiv eingreifen wollen, darf aber nicht den zeitpunkt verpassen, zu dem er alle ihm zustehenden möglichkeiten ausschöpfen muss. wenn ich richtig liege, kann er im schlimmsten fall auch neuwahlen einfordern.

die fpö hat gerade ihr hass- und liebesobjekt verloren. den reibungspunkt, über den sich jeder definieren und positionieren konnte. schon jetzt beginnt es überall schwerstens zu krachen. die vorarlberger wollen zukünftig komplett eigenständig arbeiten. kärnten existiert für die freiheitlichen nicht mehr. wien ist zwischen strache und bzö gespalten. der rest ist einfach nur verwirrt und orientierungslos. den nominalen chef hilmar kabas nimmt auch intern niemand mehr ernst (sein heutiger kommentar: 'ja, freilich geht es weiter'), somit ist der weg für einen offenen kampf geebnet. offen, da zwar strache/stadler/mölzer eine gefolgschaft hinter sich wissen, aber alle unentschlossenen eben auch zur bzö überlaufen könnten.

die grünen und die spö fordern neuwahlen. erstere können zurecht auf stimmenzuwachs hoffen, aber da bin ich eher subjektiv in der einschätzung. die spö wiederum vermeldete gleich 'wir sind bereit, verantwortung zu übernehmen'. ich bezweifle aber, ob es ihnen eine mehrheit auch wirklich zutraut. außerdem wurde im standard.at-forum sehr intelligent angemerkt, eine forderung nach neuwahlen wegen övp-bzö müsste konsequenterweise auch eine forderung nach kärntner neuwahlen mit sich ziehen - wegen bzö-spö . auch wenn frau prammer keck anmerkte 'es geht hier nicht um farbenspiele für den modesommer, sondern um die zukunft österreichs'.

in diese kerbe schlug auch schüssel, der meinte, er habe den koalitionsvertrag mit keiner farbe, sondern mit 20 anderen leuten unterschrieben. aber, es geht halt auch um die schwache mehrheit im parlament.

das einzige, wessen ich mir sicher bin, ist die tatsache, dass bzö sicher nicht das 'neue lif' ist, wie von mehreren (fpö-)seiten vermeldet. in einer der ersten erklärungen, die haider als neuer chef der neuen bzö verlautete, kritisierte er die ständige kritik an der regierungsmannschaft, und das er nicht 30 jahre gegen den 2-parteien-proporz gekämpft hat, um ewig die oppositionsrolle einzunehmen. einer der hartnäckigsten regierungs-kritiker und proponent einer oppositions-politik der regierungs-fpö war - jörg haider. seine befreiung von den nationalisten schön und gut, aber wieviele zweisprachige ortstafeln gibt es bis jetzt im bzö-bundesland kärnten? und dann eben noch das groteske schmücken mit den neuen revolutionsfarben.

in wirklichkeit heißt es jetzt abwarten. wie sich die zu handlungen fähigen personen verhalten. und danken, dass wir mit heinz fischer einen bundespräsidenten haben, dem wir ein sinnvolles mitwirken in dieser causa zutrauen können.

Samstag, 2. April 2005

mtv masters

es gab mal eine zeit, da war mtv masters gut. so ungefähr kurz nach der entschlüsselung im sat-tv. da lief irgendwann sonntags ein mtv masters beastie boys. mit einem großen haufen videos (komplett ausgespielt) sowie kommentaren der band zu den einzelnen phasen. aus.

heute beim zappen hab ich dann das insert '17 uhr: mtv masters nirvana' erspäht und dachte 'ah, fein'. wieder mal die videos sehn, sich die geschichte nochmal zu gemüte führen, ein wenig an die besessenen zeiten denken, all das halt. nur werden die videos nicht mehr durchgespielt. fetzenweise werden sie eingestreut, wohl auch, um den seher daran zu erinnern, worum es eigentlich geht. denn das wort haben - andere bands.

jetzt kann sowas auch unterhalten. was michael stipe zu dem ganzen zu sagen hätte, das hör ich mir auch gern an. sandra nasic hatte außer 'ja, mich hat er wohl auch inspiriert' nicht viel mehr beizutragen. die penetrante erwähnung von limp bizkit und linkin park schlägt einem freund von guter musik auch schnell auf die geplagte leber. michi beck, an sich ein zeitgenosse dem ich gern lausche, hat auch nicht viel beizutragen (er kennt wenigstens den grund dafür, und dürfte sich wohls selbst gewundert haben, warum er da befragt wird).

die info 'no doubt hat ur viel nirvana gehört, als sie spiderwebs schrieben' ist auch unbefriedigend. wo ist die geschichte dahinter, der gag, die tragik? oder irgendwas - mit so einer laschen info kann ich beim nächsten musiker-gequatsche nicht wirklich punkten. den silbermond-einwurf, 'smells like...' wär der erste song, den jung-gitarristen lernen, kann ich bis zu einem gewissen grad nachvollziehen. auch wenn ich von gehörtem da eher von 'song 2' berichten kann. letztlich genauso substanzlos wie die no doubt gschicht.

die werbepause war dann grund genug, wegzuschalten. noch besser, 'in utero' rauszukramen und anzuhören. mich interessiert es in keinster weise, wie ein psychologe im nachhinein kurt cobain einschätzt. oder die einschätzung von mtv, was aus der band ohne selbstmord geworden wäre. beides ist für die legenden-bildung inzwischen überflüssig, und es ist fraglich, ob es jemals von interesse gewesen wäre. aus dieser stunde hätte man ja viel machen können. in 15 minuten brachte man es gerade soweit, zu erwähnen, dass es ein wichtiger impuls für verstärkte medienpräsenz/-rezeption von gitarrenmusik war. und führt da eben gleich bizkit und linkin park an. und blink182, die ich in eine ganz andere geschichte verpacken würde. der exodus, der nach dem ende von nirvana so schnell einsetzte wie das signen von 'the next big nirvana-things' nach 'smells like...' ziemt sich wohl auch nicht auf einem sender, der sich als vermarkter von klingeltönen, mainstream-futter und falschen pop-star-vorstellungen sieht.

einen wirklich guten einblick in nirvana liefert die uralt-biographie, die wohl so ende 94/anfang 95 erschienen ist. ziemlich sicher hoffnungslos vergriffen, aber wenn ich sie wieder finde, kann ich sie gerne ausleihen. das ganze war so halb-authorisiert, weil unter mitarbeit der band, oder zumindest cobain, entstanden. keine aufmerksamkeits-heischende mythenbildung, keine interpretation, einfach die geschichte der band und der mitglieder.

am besten eignet sich immer noch die musik. einfach mit 'in utero' das wahrhaft große werk anschmeißen, eine zigarette rauchen, auf rhythmen, melodien und die bandbreite des gesangs achten. oder, noch besser, auf nichts achten und einfach die stimmung aufnehmen. oder einfach immer wieder unvermittelt in den gesang miteinstimmen. oder ab und zu mit dem kopf mitnicken. es gibt viele wege, das ganze richtig zu genießen. mtv beweist in der zwischenzeit, dass es noch mehr wege gibt, es falsch zu machen.

Freitag, 1. April 2005

schwarzer 1. april

der papst und fürst rainer liegen im sterben. beides nicht sonderlich berührend, wenn man sowhol atheist als auch kein freund von monarchien ist. warum die bild anzweifelt, ob der fürsten-nachfolger mit seinem lotterleben für diese position auch wirklich geeignet ist, verwundert - wenn man sich so die adels-familien der geschichte ansieht.

es gab heute aber auch neuigkeiten, die wirklich für trauer sorgen dürfen. harald juhnke ist tot. gut, im endeffekt totgesoffen, aber trotzdem halt ein ganz großer. seine sketche mit eddie arendt haben mich in meiner kindheit vorzüglichst unterhalten. auch seinem großen vorbild, frank sinatra, ist er in jeder weise gerecht geworden. leider halt auch in den eskapaden.

wie heute zudem bekannt wurde, hat sich derrick plourde am mittwoch das leben genommen. drummer bei lagwagon, the ataris, mad caddies und zuletzt bad astronaut.

und andy mölzer bezeichnet ursula haubner als 'handarbeitslehrerin'. als ob das was schlechtes wär. liesl gehrer ist damit bis jetzt ja recht gut gefahren. naja, abgesehen von dem pisa-ausflug.

schönen urlaub

wünsch ich all jenen, die sich morgen aufmachen, um die pisten zu verunsichern. viel spaß!

Donnerstag, 31. März 2005

drunk posting

ich habs ja schon mal erwähnt, drunk posting ist nicht zu verachten. übrigens, bei 'drunk' und 'drunken' komm ich gern durcheinander. weil es sich, so glaube ich, eben genau anders herum verhält, als man meinen würd. nur, genau dieses wissen lässt einen dann zweifeln - 'hab ichs jetzt eh richtig in erinnerung und verdrehs jetzt erst recht genau verkehrt, oder passts eh?'.

zwei dosen, stiegl, eine dose carlsberg, eine flasche strongbow, jetzt eine flasche corona. und ich bin ziemlich bedient. und ich schüttle mein haupt, vorm computer sitzend, refused lauschend. inzwischen hab ich 'shape of punk to come', 'songs to fan the flames of discontent', 'the new noise theology ep' und 'this just might be truth' durch. ersteste darf sich jetzt wiederholen, weil doch so gut.

österreich hat also gegen wales gewonnen. knapp. knappest. aber anscheinend mit einer mordstrum stimmung im rücken. und mit fussball-ergenissen verhält es sich am ende wie mit schulnoten - keinen menschen interessierts, die punkte/der abschluss zählen/zählt. ich halt trotzdem herzlich wenig von hans krankl als trainer. auch wenn 'wir haben 3:3 gwonnen' so österreichisch wie nur was is.

we're tired of dieing, so sick of not trying. scared that we might fail, we'll accomplish nothing. zeilen, die sich tief einprägen. rather be forgotten, than remembered for giving in. man wünscht sich, dass das prägend wirkt, aber das hören und rezitieren reicht halt nicht.

zwei neue riffs sind heut entstanden, ein mäßiger und ein vielleicht brauchbarer text auch. mal schaun, was draus wird. spannend auch die neueste entwicklung in tschechien. da ist die sozialliberale koalition zerbrochen, nachdem ministerpräsident gross in eine imobilien-affäre verwickelt war. könnte leicht sein, dass es bis 2006 eine minderheits-regierung mit stützung auf die kommunisten gibt. eine interessante entwicklung, mit viel gesprächs- und konflikt-potenzial. bleibt nur zu hoffen, dass darüber auch weiterhin berichtet wird, da es sonst schwer wird, dem ganzen zu folgen. und da sonst allzu leicht das vorurteil 'de woin hoit den kommunismus zruck' entstehen könnte.

we dance to all the wrong songs. genialität in einer zeile. the universe in a nutshell. great spirits proclaim that capitalism is indeed organized crime. and we're all the victims. refused party program. unverhohlen, ungefiltert. offen und direkt. ein meisterwerk ist nur schwer zu ertragen, wenn man gerade mit der eigenen unzulänglichkeit zu kämpfen hat. letztlich kann es aber nur antrieb schaffen. art as a real threat - spirit of 68. und ich kämpf mit dem letzten bier des heutigen abends.

gute nacht.

Mittwoch, 30. März 2005

ich war einmal

ich war einmal wirklich wortgewandt. nicht diese endlose wiederholung der immergleichen floskeln, nein, schöne konstrukte. und die transportierten auch noch gute, eigenständige ideen. die teilweise durchdacht und teilweise herrlichst aus dem bauch heraus kamen. eigentlich wollt ich bloß nachsehen, ob in den tiefen meines archivs nicht vielleicht die eine oder andere idee schlummert, die man in einen song-text verwandeln könnte. tatsächlich bewundere ich mich gerade selbst dafür, was für ein mensch ich mal war.

' [...] trotzdem, oder gerade deswegen, ist fm4 nur mehr der letzte ausweg für mich. 4 stunden warten, um einmal bad religion zu hören, ist für mich zu lang. und ich bin ignorant genug, um nicht sofort jedes dahinplätschernde lied gut zu finden, nur weils auf fm4 läuft und mich als besseren, gescheiteren menschen hinstellen könnte. 'honestly' von zwan ist schlicht weg fad. und würde, wenn nicht billy corgan singen und gitarren würd, auch auf 88.6 passen. [...]'

' [...] ich hätte auch etwas über den krieg sagen können. allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich sollte. nachdem ich auf cnn einen jingle-artigen clip sah, der schlicht als überbrückung von einem zum nächsten programmpunkt dienen sollte, indem ein paar statements über den bildschirm huschten, ein paar raketen einschlugen, bomben explodierten und menschen starben, bin ich verunsichert. ist das jetzt krieg oder ein ähnlich großes tv-ereignis wie der super-bowl? ist das ein schrecken, den wir eigentlich nicht mehr sehen wollten oder schlicht entertainment? ist das elend oder lustig? irgendwie hoffe ich, dass es zu blutigen häuserkämpfen kommt. wenn täglich 2 - 10 marines sterben wird es stetig schwieriger werden, den krieg als "sauber" darzustellen. bloß keine leichen. bloß kein blut. nur explosionen. wie im kino. [...]'

rückblickend überhaupt ein sehr interessanter kommentar. geäußert ein paar tage nach beginn des afghanistan-krieges. die 'hoffnung' hat sich erst später, im irak, erfüllt. gebracht hat es erschreckend wenig. die wiederwahl von george w bush ist da eigentlich nur das tüpfelchen auf dem i. die erzwungene demokratisierung ist eines der zwiespältigsten dinge, die von der industrialisierten welt ausgeht.

in dieser welt gibt es zwei arten der demokratie - die selbst erzwungene/erkämpfte und die durch die umstände entstandene. der umgang mit dem gut demokratie wird dadurch entscheidend geprägt. österreich war nach dem ersten weltkrieg halt irgendwie gezwungen, eine demokratische regierung einzuführen. das ende vom lied war wieder eine diktatur, an der wir alles waren nur nicht schuld. danach wollte man sich vor allem vor dem 'russen' schützen. der grundstein für die neutralität könnte nicht billiger sein - jedem war klar, im zweifelsfall würde man sich einfach auf die seite amerikas (als impersonation des kapitalismus) schlagen.

erst durch diese umstände, dieses hinnehmen der ereignisse (und der klägliche ausgang der revolution 1848, der mit seinen umständen bereits die ereignisse nicht ganz 100 jahre später ankündigte) und dem nicht-anzweifeln der führung kann die politische entwicklung der letzten 15, 20 jahre halbwegs begreifbar werden. eine generation, der die demokratie in den geschundenen schoß gefallen ist zieht eine generation heran, die den wert und sinn einer demokratie nicht versteht. die leute laufen einer partei in die arme, die einfach das blaue vom himmel verspricht (huh, wortspiel galore). als das nix wird, wendet man sich einer partei zu, die ihr wahlversprechen zwei jahre zuvor mit voller absicht gebrochen und verprügelt hat. die stimmen-stärkste oppositionelle alternative gebahrt sich genau so, wie die bevölkerung selbst: raunzen, sudern, den eigenen vorteil suchen und bloß nicht in eine selbstreflektion verfallen.

wenn ich jetzt den heranwachsenden kommunikations-wissenschaftler in mir herauskrame, und letztlich die sinnhaftigkeit dieses meines unterfangens in frage stelle, wirds wieder frustrierend und resignativ. die meisten österreicher würden 'wienerlied' und 'heimatfilm' auf die gleiche stufe stellen. allerdings findet ersteres seine wurzeln im vormärz, 1848, als wichtiges instrumentarium der revolution. zweiteres die seinigen in einer mischung aus monarchisch instruierter berichterstattung und dem von nationalsozialistischen 'größen' konstruierten ideal, wie denn das eigene land in modernen medien dargestellt werden sollte.

später wurde das ganze in gewisser weise fusioniert, und es entstand eine plattform, um zuerst das volk in einer wolke aus zufriedenheit und gemütlichkeit von der realität zu entfremden, danach um die ideen und ideale einer jugend derart zu infantilisieren, dass sie sich selbst nicht mehr ernst nimmt. die auswirkungen dieser prägung durch heimatfilme erleben nach wie vor jugendliche aus 'ländlicheren' gebieten, die sich in 'städtischen' regionen aufhalten. etwa niederösterreicher, die in wien eine schule besuchen. gleichsam jugendliche in 'ländlichen' dörfern, die ideen fernab der bisher geprägten ideale entwickeln. das instrumentarium hat sich zwar inzwischen gewandelt, die auswirkungen bleiben die gleichen. und sie sind derart fest verankert, dass selbst die betroffenen in kürzester zeit zum täter werden.

mittwochabend

ein paar dürften ja den weg ins stadion gefunden haben. ich hingegen hab mir heut zwei dosen stiegl zugelegt, werd die gemütlichst konsumieren, das spiel im fernsehen spiel sein lassen, meine gitarre malträtieren und mich auf morgen vorbereiten.

in other news: neben der fpö widmen sich die übrigen parteien tatsächlich dem eigentlichen politischen geschäft. die övp steigt auf das 2/3-mehrheits-auflösungs-angebot der spö ein, die wiederum hat die kirche für sich entdeckt. man will anscheinend wirklich ein paar övp-wähler anlocken. ganz schön abstruse situation, wie mir scheint. die realistischste und überlegteste äußerung zu dem ganzen gabs in der zib von herrn van der bellen:
'wenn diese geforderten dinge zusätzlich festgehalten werden, habe ich nichts dagegen. aber man sollte schon klarstellen, dass die pisa studie bei den 15jährigen eine schwäche im lesen und rechnen attestiert hat, und nicht in religion'.

danke. bei solchen aussagen fühlt sich meine stimme nach wie vor sehr gut aufgehoben.

schwarz-blau ist die dumme nuss

die fpö hat endlich wieder mal eine wahl gewonnen. wenn auch nur sehr knapp. und ein paar empfindens wohl als niederlage. vor allem mr-umvolkungstheoretiker-andy-mölzer und h-c-darf-nicht-istanbul-werden-strache.

es war ja nett, wie jörg haider einfach mal nach kanada zu franky stronach geflogen ist. frau haubner stört das nicht, weil 'rein wirtschaftlich begründet'. also keine flucht vor dem scharmützel der letzten nacht. außerdem hätt man halt doch gern mehr zeit gehabt, wenn nicht das geforderte 2/3-ergebnis herausgekommen wär. obwohl, vielleicht ist ihm das jetzige ja zu knapp. wann kommt er denn wieder zurück?

übrigens, für mölzer gestimmt haben vermutlich u.a.:
h.c. strache (bekannt von den lustigen plakaten und säbel-duellen)
karl schnell (salzburger chef, bekannt durch beschimpfung unseres liebsten ex-bp klestil)
hilmar kabas (wiener klubchef, lumd-dump-hump, bordell-inspektor, torten-tester)
thomas prinzhorn (dritter nationalratspräsident, der seit 5 jahren in der regierung sitzt und bis jetzt genau eines vollbracht hat: monika forstinger als infrastruktur-ministerin zu empfehlen)

hm, sollte es zu einer spaltung kommen, gäbs zumindest eine hoffnung: wenn haider seine größten humoristen und alleinunterhalter (siehe oben) verliert, und nur mehr langweiler aufbieten kann, die auch nichts leisten, wird das mit dem populismus schwer.

edit:
na gottseidank, alles nicht so schlimm - unser bundeskanzler kann locker witzchen reißen, also alles halb so wild. oder sollten wir uns gedanken machen, dass er überhaupt was sagt?

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