lieber ombudsmann des eigentlich gar nicht so kleinen, also physisch eh normalen mannes, aber das is ja so eine metaphorische geschichte, auf jeden fall, lieber ombudsmann,
ich hab da eine frage. als ich heute meinen einkauf beim billigen laden meiner wahl erledigte, war ich guter dinge. hat sich mir doch erst vor kurzem die kunst des preisvergleichs endgültig erschlossen. ja ja, der kilo-preis ist nur klein gedruckt, aber in keinem fall sollte sich seine wertschätzung an diesen umstand anpassen. aber jetzt zu meiner eigentlichen frage.
ich steh also in der nähe der kassa und überlege, ob ich denn auch alles habe. da wird mein auge von einer europalette in beschlag genommen. oder besser gesagt vom gut, dass auf eben jener gelagert wird. noch genauer ging es um das schild, welches am gipfel positioniert war - 'jetzt zugreifen! noch billiger! sparen sparen sparen!'. ab 24 stück ottakringer 0,5 l dose eben jene um 35 cent! statt starke 55! ich hab natürlich sofort überlegt, ob ich den einen halbwegs dringenden bedarf dafür hätte - die antwort war natürlich ein klares ja (ich muss dir das wohl erklären, lieber ombudsmann - du bist ganz sicher mindestens weintrinker, wenn nicht gar noch was viel edleres - bier kann der metaphorisch kleine mann, für den du kämpfst, immer brauchen). also gepackt und unten im wagerl verstaut, denn genau dafür ist diese sinnlosigkeit von eisen-stangen da unten ja da.
aber irgendwie waren meine hände dann etwas feucht. 'ist wohl die aufregung' dachte ich. also zahlen, mit dem hinweis 'und eine palette ottakringer im wagerl'. ich habs gleich zwei mal gesagt, weil sie hat so prüfend nachgesehen. dabei hat sie ja oben einen spiegel hängen, mit dem sie problemlos in wagerl und taschen (und männliche kollegen in keilförmige, am hals platzierte einschnitte in t-shirts) sehen kann. na gut, soll sein. ab nach hause! aber he, 'irgendwie riechts im auto dezent nach bier'. im lift auch. und in der wohnung. oh. da ist eine dose kaputt. nein zwei. am ende findet sich sogar eine dritte. ist das nicht ein skandal, lieber ombudsmann?
nein. natürlich hätte 'möglicherweise schadhafte ware' irgendwo stehen sollen, denn darum wird das zeug ja billiger verkauft. die rechnung geht allerdings trotzdem auf - ich hab für 24 dosen (inklusive 3 schadhafter) deutlich weniger gezahlt als für 21 intakte.die palette hat zuhause eine kurze dusche genommen und das wars. aber eines will ich jetzt schon wissen, du feistes ombudsmännchen - wofür braucht man gitarristen?
dein wohlstandskind
wohlstandskind - 2006/01/19 23:48
ich bin fan der tony hawk spiele. seit anfang an. teil eins fast durch, teil 2 & 3 komplett, teil 4 großteils, underground 1 bis zur letzten aufgabe, underground 2 wieder komplett. in teil 4 stellte sich allerdings schon etwas routine ein. die story in underground konnte dem zwar entgegenwirken, beim zweiten versuch war das auch schon wieder 'naja'. jetzt also der nächste, inzwischen 7te streich.
gleich das fazit vorweg - es ist enttäuschend. der story-modus langweilt beinahe ab der ersten minute. die größte neuerung - die einzelnen level sind miteinander verbunden, sprich kein ladebildschirm mehr - ist unter umständen auch der größte nachteil. die idee an sich ist ja nett, die umsetzung könnte missratener nicht sein. statt ladebildschirmen fährt man 'gänge' entlang; abgeschlossene längliche bereiche mit ein paar rails und gaps, die nach zweimaligem benutzen nerven. noch dazu kann man bald punktgenau erahnen, wann das ganze spiel kurzzeitig stehen bleibt - trick-staffeten und hintergrund-laden verträgt sich einfach nicht. was aber noch schlimmer ist: man fährt die ganze zeit durch eine stadt. sicher, gab es in jedem teil. aber jeder level?!? immer häuserblocks, wenige freie flächen, die brauchbarsten halfpipes und bowls auf den dächern?!? sehr viel freude bereitet das nicht. freudiges erkunden ist aber netterweise gar nicht notwendig - keine versteckten stat-points, geldscheine oder missionen (die werden auf einem radar schön übersichtlich angezeigt). kann man sich wenigstens auf die missionen konzentrieren, nicht wahr?
diese missionen umfassen im ersten viertel vor allem das erlernen der einzelnen tricks, die man zuvor auch nicht einsetzen kann (yub, manuals, flatland-tricks, spine-transfers, kommt alles erst später). die geschichte selbst ist an den haaren herbeigezogen, vermag trotzdem vorhersehbar zu sein und strotzt nur so vor stereotypen charakteren und dialogen (blöder punk, coole frau die aber nicht so wirklich skatet, blödes muskelpaket, cooler überdrüber skater der auch noch geheimnisvoll ist). selbst vor offenen rassismen (ein chinesischer lehrmeister, der der sprache nur spärlich mächtig ist) wird nicht wirklich zurückgeschreckt. je mehr man sieht, desto dümmer kommt man sich vor in dieser geschichte, deren oberflächlichkeit unausweichlich die frage aufwirft: ist die zielgruppe wirklich so? kulturkritik der etwas anderen art...
wenigstens kommt man nicht in die verlegenheit, sich in das ganze hineinzuversetzen. das eigene aussehen lässt sich nur bedingt verändern, das geschlecht ist auf männlich festgelegt (im klassik-modus gehts auch anders, inklusive fast schon japanisch übertriebener oberweiten). die dialoge des 'eigenen' charakters wirken auch aufgesetzt genug, um beständig die distanz zu wahren.
und das gameplay? naja. man kann jetzt ohne board auch moves ausführen (saltos, wände hochlaufen), wodurch das herumklettern allerdings zur qual wird. die sinnhaftigkeit ist genauso fragwürdig wie 'natas-spins', die schon im letzten teil niemanden interessierten. manche missionen erfordern nur mehr schnelles drücken der ollie-taste (ja, darauf habe ich gewartet...). kurz, die neuerungen sind vergessen, sobald sie vorgestellt wurden. vom bmx sollte man überhaupt die finger lassen, eine solch grottige steuerung hatte auch das hauseigene matt hoffmans nicht, trotzdem entschied man sich gegen 'ganz oder gar nicht' und für 'na, geht scho, is cool'. die level im klassik modus tun ihr übriges. von ganzen 6 (...) sind 3 aus dem ersten teil übernommen. original, ohne modifikationen (das 'warehouse' wurde in underground 2 ja größenmäßig verdoppelt). sagte ich schon 'langweilig'?
insgesamt habe ich keine motivation, irgendeinen abschnitt davon auch nur annähernd abzuschließen. das einzig interessante ist der soundtrack - vor allem 'ever fallen in love?' von thursday (original von den buzzcocks). ein überzeugender grund, das spiel zu starten, ist das allerdings auch nicht.
wohlstandskind - 2006/01/13 16:29
geheimnis gelüftet - herbersteins wurden von nazis zu zwangsarbeit verpflichtet!
diese enthüllung präsentierte heute waltraud klasnic, die erst vor kurzem ihre
arbeit beim 'zukunftsfonds' aufgenommen hat, im rahmen einer pressekonferenz. 'diese ungerechtigkeit darf natürlich nicht im raum stehen gelassen werden, und wir werden alles unternehmen, um der familie herberstein zu beweisen, dass österreich seine lektion gelernt hat'. geplant ist eine sanierung des tiergarten herberstein, die errichtung einer statue vor dem anwesen der herbersteins sowie die finanzierung von studienreisen nach russland, china und hawaii. die genauen details werden nächste woche beim kaffeekränzchen fixiert - 'denn ich kann nur immer wieder betonen, dass frau herberstein und ich nur flüchtig bekannt sind, also kann ich ohne rücksprache keine definitiven pläne präsentieren'.
frau herberstein war für eine stellungnahme nicht erreichbar. sie organisiert gerade eine abstimmung zum thema 'uns steirern ist die verfassung und ihre einhaltung auch wurscht'.
wohlstandskind - 2006/01/08 13:29
die strokes mussten ziemlich schnell sehr viel an gepäck mit sich herumschleppen. begründer der the-bands-welle. epigone des new yorker rock (insbesondere television). natürlich den status als vorreiter einer neuen rock-welle im sogenannten mainstream (eine schublade, in die in folge etliche bands ohne wenn und aber gepresst wurden, siehe etwa the white stripes). folglich musste alles spätere größer, besser und paradoxerweise noch richtungsweisender werden - siehe auch franz ferdinand, die sich mit ähnlichen bürden herumschlagen mussten und müssen.
und jetzt haben sie ihr drittes werk veröffentlicht. das berühmte dritte, entweder die eintrittskarte in den olymp der großen oder die fahrkarte in die endlose wiederholung, schenkt man der fama glauben. im hause der strokes hat man sich um solche geschichten aber schon beim zweitling, 'room on fire', nicht geschert - das wirkte derart entspannt und zurückgelehnt, dass man die steigende komplexität der arrangements anfangs fast nicht bemerken wollte. hört man sich die band im interview auf gotv an ('die aufnahmen dauerten 10 monate, davon waren wir vielleicht die hälfte der zeit tatsächlich im studio mit den songs beschäftigt'), scheint sich hier nichts geändert zu haben. also irgendwie doch alles beim alten?
jein. das album hört sich gut an, man kommt an keinen punkt der zum skippen verführt. das gefühl des zurücklehnens und in die luft starren müssens stellt sich nach wie vor ein. diese qualitäten wurden gekonnt verfeinert, ausgebaut, in neue richtungen getrieben. vor allem das wechseln in eine antreibende stimmung, nach wie vor vermischt mit der auf 'room on fire' so kultivierten ausgeglichenen haltung weckt das interesse. den garagen-rock von 'is this it' hat man auch wieder verstärkt aufgegriffen, sozusagen in der neuen, anspruchsvolleren fassung - etwa am beispiel von juicebox, ein song der in einer so von den strokes noch nicht gekannten rohen grundstimmung daherkommt, dass es eine freude ist.
durch die konzentration und das vertrauen auf die wirkung ihrer musik haben the strokes mit 'first impressions of earth' ein wieder überzeugendes werk abgeliefert, das sich den vorwurf der wiederholung altbekannter formeln nicht gefallen lassen muss. übrigens, wer sich für das zusammenspiel von gitarren und bass interessiert: die strophen von 'on the other side' sind ein genuss sonder gleichen. aber auch ohne diese form von fetisch kann man sich recht schnell und einfach in die scheibe verlieben...
wohlstandskind - 2006/01/04 12:56
gestern, nein heute um kurz nach mitternacht: schlechte moderation einer im bett sicherlich ganz tollen moderatorin. 'viele vorsätze werden zum neuen jahr gefasst, aber selten eingehalten. ein freund meinte gar zu mir, er wolle endlich MEHR im neuen jahr rauchen. nun ja, ob das so eine gute idee ist'. merken - textschreiber für teleprompter ist ein beruf, auf den man auch ohne jegliches talent oder gefühl für schmunzelnde bonmonts oder sprache im allgemeinen zurückgreifen kann. aber die idee hat ja was.
schlechter vorsatz #1: endlich mehr rauchen. weil so billig wie jetzt wird dieser gesund-gesellige spaß ja nie mehr sein.
schlechter vorsatz #2: endlich wieder viel mehr autofahren. denn der weg zum wirten ums eck ist lang, und wenn man betrunken durch die nacht wandert steigert sich die gefahr, hinzufallen und sich sein knie aufzuschlagen, doch beträchtlich.
schlechter vorsatz #3: endlich wieder ein bisserl mehr trinken, als mit aller gewalt reingeht. schließlich soll man eine gesunde leber ja nutzen, oder wozu ist ein funktionstüchtiges organ sonst gut?
schlechter vorsatz #4: endlich wieder mehr fernsehen. denn auch wenn die krone dank eu-porno-plakaten wieder mehr selbstvertrauen hat, gibt es einfach kein anderes medium, in dem so beständig und unterhaltsam über die wirklich wichtigen themen dieser welt berichtet wird.
schlechter vorsatz #5: endlich wieder neujahrsvorsätze fassen.
wohlstandskind - 2006/01/03 11:09