dr gusenbauer im report
er macht es einem nicht einfach. nur mit viel mühe lassen sich all die alten vorwürfe beiseite schieben, die bei diesem auftritt (report, orf2, 21:05) wieder vorm geistigen auge auftauchen - oberlehrerhaftigkeit, besserwisserei, ignoranz, etc. ich werde mich bemühen, diese punkte nicht zu streifen.
trotzdem ist es erschreckend, wie dr gusenbauer die 'neue' 'regelung' der studiengebühren verteidigt hat. 'wer keine studiengebühren zahlen will, muss das nicht tun', wie ein mantra wird es wiederholt und dadurch doch nicht besser. 'richtig' ist in diesem kontext tatsächlich eine frage des standpunkts: 'zahlen' muss man sie ja wirklich nicht. die grundlage der aufregung ist jedoch die festlegung auf die abschaffung vor der wahl. die rechnung ist einfach: arbeitet man 45 stunden pro semester (bei eur 8,-- pro stunde, wie das bisher wohl schon bei etlichen studenten der fall war, in diversen aushilfsjobs) oder arbeitet man 60 stunden pro semester (bei eur 6,-- pro stunde, im angedachten sozialdienst) - der unterschied findet sich einzig im ausmaß, und für die betroffenen ist er nicht positiv. die legitimation dieser regelung, die dr gusenbauer anführt, ist jedoch das erschütterndste an dieser causa.
er schwingt die moralische keule, spricht davon, dass wir keine 'generation von egoisten' wollen. die dreistigkeit, die frechheit dieser aussage hat mich persönlich zu einem lauten 'das is nicht dein ernst!'-ausruf bewegt. damit unterstellt er faktisch allen bisherigen studenten, dass sie tendenzielle egoisten sind. denn die haben ja keinen sozialdienst getätigt. er unterstellt genauso faulheit, so als ob bis jetzt/vor den gebühren das arbeiten neben dem studium eher eine ausnahme war (und keine notwendigkeit, um die kosten decken zu können). gleichzeitig legt er einen populismus an den tag, der an die gehrer'sche diktion erinnert, wann immer sie die probleme der schulen/schüler auf die lehrer abgeschoben hat. er bedient auf ungustiöse art und weise vorurteile, die gegenüber bestimmten gruppen (studenten, bei gehrer: lehrern) bestehen. ich hatte ehrlich gesagt gehofft, diese zeiten seien vorbei (anscheinend war das zu naiv).
befremdend wirkte auch, als er die proteste der sj/vsstö abqualifizierte, indem er daran erinnerte, dass der slogen ('wer hat uns verraten? die sozialdemokraten') ja von den kommunisten stammt. nicht nur, dass er damit wieder in populistische kerben schlägt, seine mimik bewegt sich auch noch in richtung westenthaler - wenn der den sozialdemokraten/grünen kommunistische tendenzen unterstellt. wenn man sich dann noch in erinnerung ruft, dass die spö die letzte änderung des fremdengesetzes mitgetragen hat, gibt es wenig hoffnung für einen kurswechsel im innenministerium. wer solche töne anschlägt, macht keine hoffnung auf eine sozialere regierung.
das ist natürlich zukunftsmusik - man sollte nicht vorverurteilen. die neue regelung der studiengebühren ist jedoch de-facto ein herber schlag ins gesicht der wähler, denen dieser (zentrale) punkt wichtig war. und - es tut mir leid wenn ich jetzt meinen vorsatz vom anfang brechen muss - dieser schlag wird mit einem überheblichen, beinahe höhnischem lächeln gerechtfertigt. kein guter start für jemanden, der doch alles anders und besser machen wollte.
trotzdem ist es erschreckend, wie dr gusenbauer die 'neue' 'regelung' der studiengebühren verteidigt hat. 'wer keine studiengebühren zahlen will, muss das nicht tun', wie ein mantra wird es wiederholt und dadurch doch nicht besser. 'richtig' ist in diesem kontext tatsächlich eine frage des standpunkts: 'zahlen' muss man sie ja wirklich nicht. die grundlage der aufregung ist jedoch die festlegung auf die abschaffung vor der wahl. die rechnung ist einfach: arbeitet man 45 stunden pro semester (bei eur 8,-- pro stunde, wie das bisher wohl schon bei etlichen studenten der fall war, in diversen aushilfsjobs) oder arbeitet man 60 stunden pro semester (bei eur 6,-- pro stunde, im angedachten sozialdienst) - der unterschied findet sich einzig im ausmaß, und für die betroffenen ist er nicht positiv. die legitimation dieser regelung, die dr gusenbauer anführt, ist jedoch das erschütterndste an dieser causa.
er schwingt die moralische keule, spricht davon, dass wir keine 'generation von egoisten' wollen. die dreistigkeit, die frechheit dieser aussage hat mich persönlich zu einem lauten 'das is nicht dein ernst!'-ausruf bewegt. damit unterstellt er faktisch allen bisherigen studenten, dass sie tendenzielle egoisten sind. denn die haben ja keinen sozialdienst getätigt. er unterstellt genauso faulheit, so als ob bis jetzt/vor den gebühren das arbeiten neben dem studium eher eine ausnahme war (und keine notwendigkeit, um die kosten decken zu können). gleichzeitig legt er einen populismus an den tag, der an die gehrer'sche diktion erinnert, wann immer sie die probleme der schulen/schüler auf die lehrer abgeschoben hat. er bedient auf ungustiöse art und weise vorurteile, die gegenüber bestimmten gruppen (studenten, bei gehrer: lehrern) bestehen. ich hatte ehrlich gesagt gehofft, diese zeiten seien vorbei (anscheinend war das zu naiv).
befremdend wirkte auch, als er die proteste der sj/vsstö abqualifizierte, indem er daran erinnerte, dass der slogen ('wer hat uns verraten? die sozialdemokraten') ja von den kommunisten stammt. nicht nur, dass er damit wieder in populistische kerben schlägt, seine mimik bewegt sich auch noch in richtung westenthaler - wenn der den sozialdemokraten/grünen kommunistische tendenzen unterstellt. wenn man sich dann noch in erinnerung ruft, dass die spö die letzte änderung des fremdengesetzes mitgetragen hat, gibt es wenig hoffnung für einen kurswechsel im innenministerium. wer solche töne anschlägt, macht keine hoffnung auf eine sozialere regierung.
das ist natürlich zukunftsmusik - man sollte nicht vorverurteilen. die neue regelung der studiengebühren ist jedoch de-facto ein herber schlag ins gesicht der wähler, denen dieser (zentrale) punkt wichtig war. und - es tut mir leid wenn ich jetzt meinen vorsatz vom anfang brechen muss - dieser schlag wird mit einem überheblichen, beinahe höhnischem lächeln gerechtfertigt. kein guter start für jemanden, der doch alles anders und besser machen wollte.
wohlstandskind - 2007/01/09 21:44
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