offen gesagt - revisited

selten hat 'offen gesagt' so viel wahrheit enthalten, selten war es so bezeichnend für die situation einer generation, die inzwischen bevölkerungsschichten von 30 abwärts umfasst.

barbara blaha, ihres zeichens öh-vorsitzende, hat ohne umschweife die probleme der studierenden (insbesondere aber nicht nurjener, die der spö vertrauen schenkten) mit den änderungen in der studiengebühren-causa angesprochen. 8 von 10 studierenden müssen bereits arbeiten, um sich studium und leben zu finanzieren. diesen dann einen unterbezahlten job anzubieten, ist schlicht eine frechheit. neben dem aktuellen aufwand (studium, job) ist das erwerben einer qualifikation für den hospiz-dienst unmöglich. niemand bestreitet die notwendigkeit und richtigkeit etwa einer förderung lernschwacher kinder bzw betreuung von schülern allgemein - nur ist das wirklich aufgabe der studenten? ist das die lösung? auch wiegt der umstand schwer, dass etwas fest versprochen wurde ('nicht unter einem roten kanzler') und einfach verraten wurde

rene pfister - elektriker, junge gpa, betriebsrat - drückte die enttäuschung darüber aus, dass man sich für etwas eingesetzt hat und letztendlich einfach nicht beachtet wird. kritisiert hat er auch die aufhebung des kündigungs-schutzes für lehrlinge. er stellte auch die neu gegründete plattform 'wir sind spö' (link) vor, die aus der partei heraus daran etwas ändern will.

anja fellerer, vertreterin der katholischen jugend, stimmte nicht nur den oben genannten kritikpunkten zu, sie führte auch noch die untätigkeit beim asylgesetz (das noch dazu mit spö-stimmen beschlossen wurde) an.

tanya bednar, jungunternehmerin, magistra, inzwischen nichtwählerin, stand schließlich stellvertretend für die verdrossenheit. bezeichnend die aussage, das von der jungen generation immer mehr flexibilität und verantwortung gefordert wird, ohne ihr irgendwelche perspektiven zu bieten.

was wurde dem entgegen gesetzt? mit erwin buchinger (sozialminister, spö) wurde der (zur zeit) wohl sympathischste regierungsvertreter entsandt. leider ist er auch jemand, der in dieser causa nicht sehr viel konkretes anführen konnte, sein bemühen muss man jedoch unterstreichen. natürlich leistete er sich keinen voves'schen anfall, fiel nicht über die eigene regierung her. er wirkte nett, aber verloren, keinesfalls überzeugend. ernst strasser, der ehemalige innenminister der övp schließlich, konnte ein paar gute punkte anführen, insgesamt aber war erstens ebenso macht-/kompetenzlos wie buchinger, zweitens ein weiterer vertreter der zum himmel schreienden ignoranz. diskussionsleiter hans bürger schlug übrigens in die gleiche kerbe.

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