the daily grind

Freitag, 15. September 2006

die message der dancefloormusi

gar nicht so wenig los im moment, den drang genau darüber zu schreiben verspüre ich allerdings nicht wirklich. mangelnder exhibitionismus, oder was weiß ich.

stattdessen - blood brothers. quell steter freude. die gebrüder blut haben ein neues album aufgenommen und 2 songs davon auf ihren myspace-account gestellt. man merkt die schlechtere stream-qualität, aber man kann sich trotzdem freuen auf das, was da heuer noch kommen wird. und wenn mich wer am 15.11. nach north carolina zu trail of dead und den blood brothers entführen will, ich hätt immer noch nix dagegen.

ich weiß nicht mehr, warum ich mich näher mit der entstehung von industrial beschäftigt habe. interessant ist das thema allemal. throbbing gristle ist zum hören abwechselnd schmeichelhaft und verstörend. strapping young lad (zählt zu einer der hundert industrial unterarten) ist schon von der struktur interessant ('warum mag ich strapping young lad aber kein death metal', ein aufsatz der noch folgen könnte). bei einstürzende neubauten will ich endlich mal das frühwerk in die finger bekommen. atari teenage riot zählt eher zu electro punk/hardcore, ist aber auch interessant (also, in meiner begrifflichkeits-welt halt).

was qualifiziert musik eigentlich als interessant? und sagt das etwas über die qualität aus, oder obs auch gefällt? nein, denn es ist so herrlich pseudo-wissenschaftlich unkonkret. was wollt ich eigentlich noch sagen? ah ja, sonntag, plattenbörse im austria center, 10 bis 17 uhr. ca eur 4 eintritt. ich werd nach neubauten, throbbing gristle und anderen seltsamkeiten ausschau halten. billig, wenns geht. und bitte, wenn irgendjemand die cd der wunderbaren indie-kapelle korea girl sieht - man möge mir bescheid geben. ruhig mit lautem gezeter und geschrei. die zwei songs, die ich kenne, legen nahe, dass die cd es wert ist.

Freitag, 1. September 2006

das grauen

ich war lange zeit der meinung, man kann sich nicht schlimmer an der wortwitzkiste vergehen als die bild zeitung. die macht aus allem und jedem einen wortwitz. aber wenn österreich (die zeitung, die lustigerweise genauso heißt wie das land, in dem sie erscheint) weiterhin ein und den selben "wort"-witz anbringt, bei jeder passenden und vor allem unpassenden gelegenheit, ist ein amoklauf wohl unvermeidlich.

irgendeine arme seele wird sich dann opfern. dem herausgeber mit der schärfesten kante, die jemals ein blatt papier abgeschlossen hat, den kopf abschlagen. vom blut des opfers überströmt auf seiner brust knien und schreien 'ich hatte keine wahl, ich musste österreich von dir erlösen!'. und wenn dann ein passant vorbeigeht und belustigt fragt, ob der täter denn das land oder die zeitung meint, dann ist das grauen perfekt.

Donnerstag, 31. August 2006

full hit of summer (arena wien)

you say party, we say die! was für ein bandname! sloganhaft bis zum geht nicht mehr. die tocotronic-generation überlegt schon in gedanken, ob ein entsprechender band-button nicht verdammt cool aussehen würde auf der second hand weste. gesehen hab ichs nicht, dazu war die schlange vor der arena zu lang. und die erkenntnis, dass die zweite, kürzere, im linkesten winkel, viel zu verspätet. ein reinhören wird demnächst einfach nachgeholt.

tv on the radio kannte ich vorher nicht. schlicht und ergreifend. deshalb war die enttäuschung auch nicht so groß wie bei einigen anderen besuchern (man lese die entsprechenden kommentare im fm4-forum). soundtechnisch problemhaft, konnte stimmungsmäßig der einsetzenden kälte nicht entgegen gewirkt werden. aber das glockenspiel am gitarrenhals, das tatsächlich eines war (und ab und zu per mikro auch hörbar gemacht wurde), war wundervoll. auch eine band, die man sich in ruhe mal anhören könnte.

das album der dirty pretty things hab ich bis jetzt noch nicht in die hände bekommen. die kritiken sprachen von etwas libertines, viel generischem rock und einer etwas mehr als mäßig überzeugenden platte. das konzert war - gut. carl barat mit hand in der schlinge (union jack schlinge, was mir nicht weiter auffiel - der union jack am verstärker schon, und die frage was bei amerikanischen bands mit stars&stripes am amp los wäre, ist durchaus berechtigt) war abwechselnd armschonend und selbstzerstörerisch unterwegs. die band konnte die songs stimmig umsetzen. 'bang bang you're dead' war dann der musikalische höhepunkt - mitsingen ohne große lernphase, wie es sich gehört.

und schließlich: die yeah yeah yeahs. ich mag sie. 'maps' als den anscheinend größten hit hab ich, traditionellerweise, einfach verschlafen. der erste kontakt war 'y control', mitten in der nacht auf gotv. das monatelange zieren wurde dann irgendwann doch mit dem besorgen des albums abgeschlossen. zurück zum konzert. der standort wurde in der zwischenzeit von ganz hinten nach ganz vorne verlegt, und es hat sich gelohnt. eine karen o, die unvoreingenommene begeistern kann. ein nick zinner, der mit hingabe eine art rock spielt, die in gewisser weise emotional-assoziativ wirkt. ein brian chase, der lieber nur mit einer hand die drums bedient, um mit der anderen dem expressionismus zu fröhnen. 'y control' war der krönende abschluss des hauptsets. 'turn into' in der zugabe war - magisch. 'modern romance' wurde dann noch in begleitung der tv on the radio sänger dargeboten, um das konzert zu einem würdigen abschluss zu bringen.

noch ein wort in eigener sache: in etwas mehr als einer stunde beginnt mein kleiner selbstversuch. ein monat straight edge. in der einfachsten variante, aber immerhin. sprich, im september kein fleisch (pff, egal), kein alkohol (auch kein großes problem) und keine zigaretten (da wirds doch interessanter). man wird sehen, ob das gut geht. und ob ich am 1. oktober eine salami-pizza runterschlinge und zum doppler rot noch ein packer tschick verrauch. ich bin ja zuversichtlich.

Montag, 28. August 2006

stay-due-beauty beim musikanten-stadl (arena wien)

ein turbulenter start. das ganze beginnt mit einem anruf: 'die von der arena haben uns gsagt, die veranstaltung fängt schon um 7 an, nicht erst um acht. aber wir spielen zumindest nicht als erste band'. na gut, wir habens zumindest vor acht in die arena geschafft und gleich mal den falschen eingang gewählt - zum sommerkino, hinterrücks, illegal, punk halt. und als doch der blondschopf sto am horizont auftaucht, gibts ein cooles (vielleicht auch müdes) 'wir sind headliner, spielen um 23 uhr'. leichte probleme in der mitteilungskette? punk halt.

das warten wurde unter anderem verkürzt durch erzählungen. vom anscheinend grandiosen auftritt tags zuvor in stockerau (rathaus passage). 200 leute, ein paar polizisten, side effect und die beauties. die feiern danach dauerten bis in die frühen morgenstunden an, dementsprechend gerädert waren sie auch alle. der spiellust hat das anscheinend nur wenig geschadet.

wie schon beim ersten auftritt in der arena dezimierte sich das publikum zum ende hin immer stärker. der harte kern wurde dann krachend begrüßt. von einer etwas zu laut eingestellten snare, die in den ersten 2, 3 liedern einiges an melodie zertrümmerte. das besserte sich mit der zeit, das untergehen der haui-schen gitarre nicht sonderlich. schade. punk halt?

zu sehen gab es viel. kleine wanderungen über die bühne, gehüpfe, gepose, nackte oberkörper. einen qrl, der seine hand ab und zu schonte und das ganze mit mimik und verrenkung kaschierte. eine inzwischen gelungene mischung aus normalen und wahnsinnigen (zwischen)ansagen lockerte weiter auf. musikalisch gabs (außer den erwähnten einstellungs-problemen) nicht viel zu bemäkeln. die songs der low butshit wirken langsam wie die klassiker des repertoirs, auch wenn 'beautiful day' textlich weiterhin eine transformation durchmacht - mitsingen funktioniert da problemlos. punk halt? gut halt.

Montag, 21. August 2006

two weeks passing by so fast

keine ahnung, warum jetzt 2 wochen funkstille war. könnte daran liegen, dass ich zur zeit angenehm ausgelastet bin. zu sagen hätte ich ja einiges gehabt, allerdings musste ich selten länger als 2 tage warten bis ich dazu auch gelegenheit hatte. nun denn.

schwer begeistert bin ich immer noch von '... and you will know us by the trail of dead'. im speziellen von 'and the rest will follow'. traumhafte drum-parts, die sich mit dem rest zu herrlichen songs verbinden. will mir irgendwer ein flugticket nach charlotte, north caroline spendieren? da würden sie nämlich am 15.11. gemeinsam mit den blood brothers spielen. durch deren ältere werke arbeite ich mich derzeit auch durch. eine angenehm lohnende angelegenheit. 'ambulance vs ambulance' sollte man einfach mal gehört haben. und den anfang von 'cecilia and the silhoute saloon' live zu erleben wäre die reise wohl wirklich wert.

'rather ripped' von sonic youth hat sich als ideale einstiegs-droge herausgestellt. derzeit wird 'daydream nation' (das als wendepunkt hin zu mehr zugänglichkeit gilt, inklusive 'teenage riot') erkundet. daneben hält thom yorke mit seinem solo-debüt 'the eraser' nicht wirklich mit. belle and sebastian hingegen bereiten auch sehr viel freude, 'piazza, new york catcher' darf sich da derzeit als liebster song rühmen. afi wurde mir unlängst auf meine billy talent-begeisterung hin empfohlen, ich bin schon gespannt.

zeit für werbung muss auch sein:
an diesem freitag im planet music spielt kimera beim bandcontest auf. konzerte unweit von der haustüre entfernt sollte man sich nie entgehen lassen.
am nächsten tag betritt stay-due-beauty zum zweiten mal die arena-bühne im rahmen des musikantenstadls. sollte man auch in die wochenend-planung miteinbeziehen.
am 2.9. 1.9.gibts dann noch im monastery die cd-release-party der lords of decadence. dort kann man dann auch 'bound to fall' erstehen, ein album das sich für freunde von thrash metal auf jeden fall lohnt.

im online-kurier gibts jetzt ein wahlblog von den herren maurer, puntigam und haipl. das verspricht einiges, wenn auch eher kleine schmunzler als große lacher.

die giger-ausstellung kann man sich ruhig ansehen. 'the road to guantanamo' war am samstag im arena-sommerkino dran, eine sehr gute dokumentation. und hat mich daran erinnert, dass ich mir irgendwann auch 'the corporation' zulegen wollte, eine ebenfalls sehr gute doku (ich glaub ich habs schon mal erwähnt).

konzertmäßig steht außer den oben genannten terminen in nächster zeit noch das arena open-air mit den yeah yeah yeahs und dirty pretty things an. ebenso peter licht im wuk. das 2daw sieht mich wenn dann vielleicht am 2ten tag, jimmy eat world reizt mich immer noch (obwohl angeblich live gar nicht sooo gut).

und wenn ich groß bin, werd ich auch patriot

immerhin liegt rapid, tabellenmäßig, vor der austria. das tröstet das grün-weiße herz, oder ermöglicht zumindest hämisches gelächter über violette anhänger. über seelenlose startruppen, was auch gleich die argumentation vorwegnimmt, warum salzburg zur zeit einfach unerreichbar ist. zufriedenheit macht sich trotzdem nicht breit, und so kam es nach der letzten niederlage gegen den gak zu 'hansi'-sprechchören. ein armutszeugnis für jeden einzelnen skandierenden.

hans krankl. die personifizierung der heimischen unfähigkeit, die eigene situation sachlich und objektiv zu bewerten. das interview im kurier am sonntag lieferte erneut das bild eines etwas verwirrten mannes, dessen selbsteinschätzung sich zwischen schizophrenie und gekränktem stolz bewegt. den teamchef verkörpert er 'wie kein anderer', mutmaßlich weil er patriot ist (ein umstand, den er nicht oft genug erwähnen kann). er hätte es verdient, die mannschaft zur em zu führen - nicht weil er 'so gut' ist, sondern weil er 'die vorarbeit geleistet' hat. respekt, immerhin muss man zurück in die 60er jahre gehen, um eine ähnlich schlechte start-phase wie die aktuelle in der statistik zu finden.

niemals wurde unter seiner betreuung so schlecht gespielt, da wurde 'immer gebissen, gekratzt und gekämpft', selbst 'wenn wir gegen tschechien verloren haben'. oder gegen polen. oder 0:0 gegen aserbaidschan gespielt wurde - wobei das in der erlebniswelt krankl ja ein 0:0 gewonnenes spiel ist (siehe 3:3 gegen nordirland). klarerweise ist es da traurig, dass man aufs viertelfinale hofft anstatt auf den turniergewinn bei der em 2008. schließlich sind wir in der letzten wm-qualifikation an tschechien und polen gescheitert. zwei mannschaften, die bei eben jener wm dann die vorrunde nicht überstanden. im falle von polen sah es noch dazu aus wie eine vorführung: 'seht her, so wurde früher fußball gespielt, und schauts, so wird diese spielweise heute zertrümmert'.

aber diese neue spielweise ist für hans krankl ja eher uninteressant. deswegen kamen die deutschen ja nur 'durch glück' ins kleine finale, bewahrheitete sich nur die alte weisheit, dass deutschland bei turnieren halt immer viel gewinnt (hans k. als kommentator in der gratis-zeitung 'heute'). ein unpatriotischer schelm, wer hinter solchen aussagen neidvoll-affektiertes gekeife gegen den großen bösen nachbarn vermutet. noch dazu ist deutschland viel größer, da hat man halt mehr auswahl und so weiter. übrigens, die schweiz (7,4 mio einwohner) und schweden (9 mio einwohner) erreichten heuer beide das achtelfinale. erstere gar als gruppensieger.

das hauptproblem ist natürlich die nachwuchsarbeit. da reiht sich krankl in die große riege der nachwuchskritiker ein. verständlich, die u21 startete in die em-qualifikation mit einem 0:0 gegen island. die u19 verlor das letzte match gar 0:5. gegen spanien. im em-halbfinale. einer phase, von der die sogenannte kampfmannschaft nicht einmal zu träumen wagen sollte. außer es geht nach hans krankl, der nach eigenem bekunden aber auch ein 'berufsoptimist' ist. der es für nicht so wichtig hält, dass die nationalmannschaft endlich wieder über 2 brauchbare legionäre in england verfügt. denn 'wigan und middlesbrough sind keine internationalen top-adressen'. es ist ja nicht so, dass man in spielen gegen manchester oder chelsea mehr lernen könnte als gegen ried oder altach.

patriot müsste man halt sein, dann wäre alles viel einfacher. schwarz-weißer. obwohl ich da jetzt vielleicht auch ursache und wirkung verwechsle.

Mittwoch, 2. August 2006

die dissektion der belanglosigkeit

die veröffentlichung des letzten blumfeld-albums zog eine große diskussion nach sich, über die wichtigkeit der texte. von fans des albums wurde oft angemerkt, dass man bei englischen bands ja auch nicht darauf achtet und diese teilweise das belangloseste blabla singen könnten. ein interessanter punkt. wieder eingefallen ist mir diese argumentation, als der radiosender unserer wahl im büro wieder einmal 'i wish i was a punk rocker' von sandi thom über den äther gejagt hat.

als erstes: hier findet sich der text zum song.

das erste, das einem die nackenhaare aufstellt, ist der refrain. 'i wish i was a punk rocker, with flowers in my hair / in 77 and 69 revolution was in the air'. das ist an sich ein nettes bild, legt aber (gemeinsam mit der gospel-artigen vortragsweise) nahe, dass da etwas falsch verstanden wurde. die revolutionen von 69 und 77 in einen topf zu werfen ist schon alleine deswegen problematisch, da sich letztere vehement gegen erstere stellt. dem positiven, aktiven veränderungs-wunsch wurde eine negativ-trotzige reaktion auf das gesellschaftliche umfeld entgegengesetzt. inklusive beherzter abneigung gegen die vertreter der vorherigen revolution (was an sich ja ein unumgänglicher begleitumstand bei revolutionen ist). anzuführen, punk sei was man daraus macht, hilft da auch wenig, wenn man dezidiert diese zwei jahreszahlen anführt.

gleich darauf wird 'i was born too late and to a world that doesn't care' gesungen. sehen wir mal davon ab, dass 'i don't care' durchaus als ein kleiner leitsatz für 77 stehen könnte. wenn die begeisterung für gesellschaftlichen/politischen diskurs in musik da ist, sollten sich doch ein paar bands finden lassen (propagandhi, refused, randy, anti-flag, um mal die ersten 4 zu nennen die mir rein im punk-bereich einfallen). es zeugt fast schon von kunstfertigkeit, einerseits weit genug über den tellerrand sehen zu können um den mainstream-diskurs als gehaltlos einstufen zu können, andererseits den gehaltvollen diskurs dahinter nicht zu erkennen. in dem kontext, in dem sich frau thom bewegt, lässt sich da nur mit viel phantasie eine verschlechterung nachweisen.

auch ein klein-od an wiedersprüchlichkeit ist 'and ignorance could still be bliss' - ja was denn jetzt, eine welt die sich sorgt oder ignoranz? egal, denn die hauptaussage des songs ist das furchtbare 'hach, früher war alles viel besser und schöner'. der gefährlichste standpunkt, den man in der auseinandersetzung mit der heutigen zeit einnehmen kann. diese glorifizierung der vergangenheit und rückwärtsrichtung zeugt von einem tief verwurzelten konservatismus, der einen schließlich wieder zu den ursprüngen der 69/77er revolutionen bringt (sie haben ja doch was gemein) - dem aufbrechen alter wertvorstellungen, dem schaffen neuer möglichkeiten. dem kritischen umgang mit der vergangenheit mit blick auf eine möglichst andere zukunft. und spätestens hier verliert der song jegliche sinnhaftigkeit.

nein, songtexte müssen nicht immer sinn ergeben. man kann sigur ros genießen, obwohl man kein wort versteht. aber deswegen jede schwachsinnigkeit hinnehmen? nein, eher nicht.

Freitag, 28. Juli 2006

dadadeichkind

'bon voyage' war zu der zeit nicht in meinen musikalischen kosmos eingliederbar. 'limit' kam genau zur zeit des über-den-tellerrand-schauens. 'electronic super dance band' war fast schräg genug, um 'why pourquoi' von slut in der eigenen beliebtheits-skala beim unsäglichen bundesvisions songcontest zu übertrumpfen. kurz, bis jetzt war das alles ein zaghaftes herantasten, ein beiläufiges beschnuppern, ein nebenbei mit dem kopf genicke.

dann liest man im visions über die neue platte, die performance bei den auftritten, den geänderten ansatz. sieht 'ach, die spielen in der arena, für wenig geld auch noch'. und nach kurzer diskussion beschließt man mit frau chrismuh, dass man das schon sehen sollte. die erwartungshaltung war, obwohl man nur 3, 4 lieder kennt, relativ hoch. ebenso die spannung, wie denn ältere sachen in die neuen eingegliedert werden können. und dann begann der auftritt.

dadaismus war das erste, das mir durch den kopf schoß. so nach 5 minuten, als die reize abgearbeitet waren. im müllsack-kostüm, mit leuchtstäben beklebt, mit pyramiden auf den köpfen, mit unzähligen requisiten wurde musik nicht gemacht, sie wurde inszeniert. ohne rücksicht auf gesamtbilder. mit schirmen auf der bühne tänzeln, warum nicht. muss das denn sinn ergeben, um der stimmung weiter brennmaterial zu liefern? in keinster weise. da hängt man an 'limit' auch schon mal den textlichen gegenpart an, 'there's no limit' von 2 unlimited. die müllsacke werden zwischendurch ohne rücksicht auf stil oder eleganz vom körper entfernt.

unbeholfen wirkt das ganze nicht, genauso scheint es nicht konzeptlos. ein gewisses chaos, das nicht irgendwas sondern was spezielles ist. wenn zum schluss eines der deichkinder in militärischer pose mit fahne ordnungshüterhaft am bühnenrand steht, während der rest ein erneutes tänzchen unterm regenschirm wagt, dann die fahne in martialischer pose über den kopf hebt - spätestens dann sollte man alle deutungsversuche und erklärungen aus dem fenster schmeißen. es bleibt einem nur noch übrig, mit dem kopf zu nicken und den faulen arsch zu bewegen.

yippie yippie yeah.

Dienstag, 11. Juli 2006

control alt deleted - reset my memory

ich weiß immer noch nicht, ob ich diese wendung in 'perfect world' von billy talent als gelungen oder eher billig/flach einstufen soll. ambiguity würd der engländer dazu sagen, und ich vermag vorerst kein besseres wort dafür zu finden.

ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. ein kalender, der it-spezialistinnen in primär sexy film-posen zeigt. ist es wirklich der beste ansatz, eine stereotypisierung durch eine andere zu ersetzen? mehr kann ich dahinter einfach nicht erkennen. das bild von menschen aus der it-branche ist schwer geprägt von amerikanischen bildern - einer welt also, deren rezeption von schule/universität immer noch geprägt ist von den 3 traditionell gezeigten typen - geek, jock, rebel. das mag in gewisser weise auch seine berechtigung haben, netterweise hat sich eine solche soziale prädetermination fürs restliche leben in europa aber noch nicht durchgesetzt. abgesehen davon, dass das sowieso schwer nach simplifizierung riecht.

der sinn dieses kalenders soll also sein, dass ein stereotypes bild durchbrochen wird und frauen für technische berufe begeistert werden sollen. frauen können also auch in it-berufen gut aussehen. how shocking, different people really look different, more news at eleven. eher nicht aufgegriffen wird das thema, dass gut aussehenden frauen seltener kompetenz unterstellt wird.

ob das wirklich helfen kann, frauen für it zu begeistern, scheint mir auch bestenfalls zweifelhaft. dafür wäre es wohl eher notwendig die gängigen rollenbilder, die kindern vermittelt werden, aufzubrechen. was genau nicht geschieht, wenn man sagt 'schauts, in dem beruf könnts auch schön ausschauen'. weil das ja das oberste ziel sein soll? aber ich will nicht schon wieder das thema 'die problematik eines vereinheitlichten schönheitsideals' aufgreifen. es sollte reichen anzumerken, dass die berufswahl primär darauf gründen sollte, ob es denn auch spaß macht, ob es interessiert.

immerhin hab ich jetzt für mich entschieden, dass 'control alt deleted' in dem lied durchaus seine berechtigung hat, knapp an der grenze zur billigkeit vorbeischrammt und maximal als kleiner ausrutscher betrachtet werden kann. ist ja auch schon was.

Montag, 10. Juli 2006

allez les bleus

wenn man bis halb sechs in der früh auf ist und danach den ganzen tag verschläft, bekommt man zwangsläufig nicht viel vom regen mit. also hält einen auch nichts davon ab, zur adria wien zu pilgern (in begleitung der herrschaften joey und chrismuh). nebenbei eine sehr nette lokalität, die man ruhig nochmal aufsuchen kann. und das andere ufer des kanals sollte auch noch näher betrachtet werden.

dank rechtzeitigem eintreffen war die platzwahl ein leichtes, es hat sogar für eine platz-beschlagnahmung für den herrn vecera gereicht. mit dem durchaus netten arbeitskollegen vom joey war die runde dann auch komplett. die franzosen (austauschstudenten vermutlich) die sich hinter uns platzierten hatten wir allerdings nicht auf der rechnung. einerseits war ja genau dieser frenetische jubel, die ahs und ohs, die 'allez les bleus' und 'allez les zizou' gesänge, genau das war der grund, warum ich das finale irgendwo in einer größeren menschen-menge sehen wollte. aber wer rechnet schon mit kreischenden damen mit stimm-frequenzen jenseits der schmerzgrenze. mit sesselrüttlern und sesseltretern.

andererseits half das auch bei der findung eines persönlichen favoriten. umgeben von frankreich-fans jubelt man schon aus gleichberechtigung für italien. mit dem kopfstoß der anderen art und dem dezent unrühmlichen abschied von zidane konnte man sich auch auf der moralisch sicheren seite sehen (in unkenntnis des auslösenden kommentars zumindest). und am ende auch noch auf der weltmeisterlichen seite. das match selbst fand ich nicht soo schlecht wie fast überall zu lesen ist. allerdings hab ich auch gestern wieder nebenbei gespräche geführt, da fallen längen nicht so auf.

am heimweg ham wir noch ein paar italien-fans mit den gelernten französischen schlachtrufen verwirrt (wie schon die leute bei der adria mit dezenten 'finale, finale, europacupfinale'-rufen), joey & chrisy haben bei meinem liebsten würstelstandl ein anscheinend richtig schlechtes ketchup/senf-gemisch erwischt, ich noch schnell zigaretten gekauft, und dann war wieder schlafen angesagt.

und so hab ich meinen spannenden sonntag verbracht. fein wars, in 2 jahren, selber ort, selbe zeit würd ich sagen.

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